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Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Titel: Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Sekunde länger zu warten, machte rasch einen Schritt nach vorn, riss es ihm aus den Händen und presste das Objekt seiner Begierde an seine Brust.
    Kaum hielt er es in Händen, ging ein merkwürdiger Ausdruck über sein Gesicht. Den Unterkiefer schlaff, die Augen staunend aufgerissen, blickte er kurz hoch in Richards Augen. Richard konnte sich nicht vorstellen, was Samuel infolge seiner Wiederinbesitznahme des Schwertes der Wahrheit in diesem Augenblick sah. Vielleicht, überlegte er, hatte ihn plötzlich eine ehrfürchtige Scheu ergriffen, als er merkte, dass es tatsächlich in seinen Besitz zurückgekehrt war.
    Unvermittelt entfernte sich Samuel mit schnellen Schritten und verschwand flugs unter den Bäumen. Das Schwert der Wahrheit führte wieder ein Schattendasein.
    Richard fühlte sich entblößt und benommen. Ziellos starrte er in die Richtung, in der Samuel verschwunden war, und wünschte sich auf einmal, er hätte Shotas Gefährten gleich bei seinem ersten Angriff getötet. Mehrfach hatte er es versucht, doch jedes Mal hatte er sich die Gelegenheit durch die Lappen gehen lassen.
    Er bedachte Shota mit einem galligen Blick. »Wenn er irgendjemandem auch nur ein Härchen damit krümmt, werdet Ihr es mit mir zu tun bekommen.«
    »Nicht ich habe ihm das Schwert ausgehändigt, sondern du – und zwar aus eigenem, freiem Entschluss. Ich habe dir weder den Arm verdreht, noch habe ich dich mit meinen magischen Kräften zu zwingen versucht. Versuche nicht, die Verantwortung für deine Entscheidungen und dein Tun auf andere abzuwälzen.«
    »Ich bin für seine Handlungen nicht verantwortlich. Sobald er irgendjemandem etwas antut, werde ich dafür sorgen, dass er diesmal für seine Verbrechen büßt.«
    Shota ließ den Blick zu den Bäumen hinüberschweifen, die da und dort das weite Grasland sprenkelten. »Hier gibt es niemanden, dem er etwas antun könnte. Er hat sein Schwert zurück und ist glücklich.«
    Das bezweifelte Richard ernsthaft; aber er behielt seine Verärgerung für sich und richtete sein Augenmerk stattdessen auf das anstehende Problem. Er hatte genug von ihren ewigen Ausflüchten und wollte jetzt endlich Nägel mit Köpfen machen.
    »Jetzt habt Ihr Eure Bezahlung erhalten.«
    Lange starrte sie ihn mit nicht entzifferbarer Miene an, bis sie schließlich mit völlig ruhiger Stimme ein einziges Wort aussprach: »Feuerkette.« Damit wandte sie sich herum und machte Anstalten, sich in Richtung Straße zu entfernen.
    Er bekam sie am Arm zu fassen und wirbelte sie herum. »Was?«
    »Du wolltest einen Hinweis von mir, der dir bei deiner Suche nach der Wahrheit helfen kann, und den habe ich dir gegeben: Feuerkette.«
    Richard starrte sie fassungslos an. »Feuerkette? Was in aller Welt soll das bedeuten?«
    Shota zuckte mit den Achseln. »Ich habe keine Ahnung. Ich weiß nur, dass es das ist, was du wissen musst, um herauszufinden, was in Wahrheit hinter alldem steckt.«
    »Was soll das heißen, Ihr habt keine Ahnung? Ihr könnt mir doch nicht einfach irgendein Wort an den Kopf werfen, das ich noch nie gehört habe, und dann einfach gehen. Das ist wohl kaum eine angemessene Gegenleistung für das, was ich Euch gegeben habe.«
    »Nichtsdestoweniger entspricht es der Vereinbarung, die du getroffen hast. Ich habe meinen Teil der Abmachung gehalten.«
    »Ihr müsst mir erklären, was es bedeutet.«
    »Aber ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass es den Preis wert ist, den du dafür entrichtet hast.«
    Er war fassungslos, dass er sich auf einen Handel eingelassen hatte, bei dem er am Ende mit leeren Händen dastand. Mit seiner Suche nach Kahlan war er keinen Schritt weiter als vor seinem Besuch bei Shota!
    »Damit ist unser Handel abgeschlossen. Leb wohl, Richard. Geh jetzt, bitte. Es wird bald dunkel, und eins kann ich dir versichern: Wenn es erst dunkel ist, wird es dir hier nicht mehr gefallen.«
    Damit trat Shota auf die Straße und hielt auf ihren fernen Palast zu. Während er ihr hinterherschaute, erteilte Richard sich selbst eine Rüge, weil er sich so bereitwillig mit dem Scheitern abgefunden hatte, ohne sich überhaupt um ein Gelingen zu bemühen. Immerhin war er jetzt im Besitz eines Hinweises, der irgendwie mit dem Rätsel in Verbindung stand. Er war ein Teil des Puzzles, ein Teil der Lösung und offenbar so wertvoll, dass ihn zuvor nur eine Hexe gekannt hatte. Für ihn war er der Beweis für die Existenz Kahlans und damit Grund genug, sich einzureden, er sei einen Schritt weiter. An diesen Glauben musste

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