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Das Schwert des Königs - Dark City ; 3

Das Schwert des Königs - Dark City ; 3

Titel: Das Schwert des Königs - Dark City ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brunnen Verlag
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uralte Prophezeiung ist kurz davor, in Erfüllung zu gehen», sagte er. «Es wird alles geschehen, wie es geschrieben steht. Die Mauer wird fallen. Das Licht wird kommen. Der letzte Kampf steht unmittelbar bevor.»
    Er packte das Buch der Prophetie in die Ledertasche, hängte sie sich schräg über die Schulter und hatte es auf einmal ziemlich eilig.
    «Folgt mir, meine Freunde!», sagte er, während er bereits die ersten Stufen der Tempeltreppe hinunterstieg. «Es gilt, eine Schlacht zu gewinnen.»

56
    Monumental ragte die Mauer vor den Soldaten in die Höhe. Drakars Armee reichte, so weit das Auge reichte. Seit drei Tagen lagerten sich die Truppen in der weiten, nebelverhangenen Ebene vor dem Osttor und warteten. Niemand wusste, wann die Hexen angreifen würden, doch jeder spürte, dass der große Kampf unmittelbar bevorstand. Die Luft roch nach Krieg.
    Yasin und seine Freunde konnten es kaum erwarten, endlich gegen den Feind anzutreten. Es hieß, die Hexen könnten jeden Moment durch das große Osttor hindurchbrechen, und so befand sich das gesamte Heer Tag und Nacht in Schlachtaufstellung, um allzeit bereit zu sein. Yasin hatte seit Tagen nicht mehr richtig geschlafen, doch die ständig gespannte Atmosphäre, die Ungewissheit, was sie eigentlich erwartete, und die fortwährende Alarmbereitschaft gaben ihm einen Adrenalinkick sondergleichen, der ihn unweigerlich wach hielt. Seinen neuen Freunden ging es ähnlich.
    «Was meint ihr, wie viele werden es sein?», überlegte Yasin, auf seinen Schild gestützt, und kratzte mit seinem Schwert die Erde auf. Sie befanden sich kampfbereit in einer der hinteren Schlachtreihen, obwohl sie lieber an vorderster Front stationiert worden wären.
    «Keine Ahnung», sagte Riki achselzuckend. «Ich frage mich bloß, wie die das Tor aufkriegen wollen.»
    «Es sind Hexen, Blödmann», meinte Zarko. «Die haben übernatürliche Kräfte.»
    «Aber das Tor wurde noch nie geöffnet, soviel ich weiß», sagte Riki.
    «Ja, noch nie», stimmte ihm Dodo zu.
    «Und überhaupt, wie haben die all die Jahre dort draußen überlebt?», wunderte sich Jefta. «Ich dachte, außerhalb der Mauer gäbe es kein Leben.»
    «Nun, wir werden es bald erfahren», sagte Boris und spuckte auf den Boden. «Ich kann es kaum erwarten, diese verfluchten Bestien endlich mit meinem Schwert zu durchbohren!»
    Seine Augen glühten blutdürstig, und die andern nickten ihm eifrig zu. Yasin schaute über die unzählbare Schar bewaffneter Soldaten hinweg, und auch er wurde vom Kampffieber erfasst. Ja, sollten sie ruhig kommen, die Hexen und Hexer. Sie waren auf sie vorbereitet. Nicht zum Spaß hatten sie auf dem Schulgelände jeden Tag bis zum Umfallen trainiert und sich gegenseitig bis an ihre Grenzen getrieben. Sie waren bereit, zu kämpfen. Sie waren bereit, Blut zu vergießen. Sie waren bereit, zu töten!
    Noch jemand anders hielt das Warten kaum noch aus: Drakar. Die Gier nach Rache und Vergeltung, der lodernde Hass und die Entschlossenheit, seinen Thron um jeden Preis zu verteidigen, ließen ihn keine Minute zur Ruhe kommen. Wie schon die Tage zuvor ritt er auch an diesem Tag wieder auf seinem schwarzen Hengst durch die Schlachtreihen, machte vor dem großen Osttor Halt und sah mit feurigen Blicken daran hoch. Bald würde sein Erzfeind durch dieses Tor schreiten.
    «Eure Stunde ist gekommen», höhnte Drakar, legte seinen Handschuh an das flammende Schwert an seiner Hüfte, und seine Nasenflügel bebten vor Siegesdurst.
    «Ich werde auf Euch warten!»

57
    Zur selben Zeit blickten auf der andern Seite der Mauer auch Joash, Miro, Katara, Aliyah und Sihana an dem gigantischen Osttor hoch. Mit Hilfe von Sihanas Spinnenmantel hatten sie sich über das gesamte Ysah-Gebirge, quer durch die Malan-Hochebene und bis zur Mauer teleportiert. Und hier standen sie nun zusammen mit Arlo, dem König Shaírias, und bewunderten die unüberwindbar hohe Mauer und das gewaltige Osttor, das aus demselben glänzenden schwarzen Stein bestand wie der Rest des Bauwerks und noch düsterer und unheimlicher anzuschauen war als der Himmel über ihnen. Die Gefährten waren überwältigt von seiner Größe und kamen sich dagegen klein wie Ameisen vor.
    «Das ist also das berühmte Osttor», stellte Miro fest.
    «Es ist … riesig», sagte Aliyah staunend.
    «Ich habe gehört, es könne nur mit einem einzigen Schlüssel geöffnet werden. Aber niemand weiß, wo sich dieser Schlüssel befindet», sagte Sihana, und weiter dachte sie: Vielleicht

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