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Das Schwert des Königs - Dark City ; 3

Das Schwert des Königs - Dark City ; 3

Titel: Das Schwert des Königs - Dark City ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brunnen Verlag
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besserwisserisch. «Die feurige Flutwelle hat sie damals alle dahingerafft.»
    «Und woher willst du das so genau wissen, Hirn? Bist du dabei gewesen?»
    Miro lächelte überheblich. «Überleg doch mal: Eine Welle aus brodelnder Gischt und Feuer fegte über die Insel hinweg. Es kann niemand überlebt haben, weder Menschen noch Tiere. Zähl eins und eins zusammen, Joash.»
    «Du musst es ja wissen», meinte dieser.
    Katara hatte unterdessen ein anderes Buch aus der Truhe geholt. Es trug den Titel «Architektur und Kunst auf Shaíria» und enthielt Darstellungen von modernsten Gebäuden und architektonischen Meisterwerken. Da gab es Häuser in allen Formen und Größen. Es gab sogenannte Bienenwabensiedlungen, sechseckige Wohnungen, die wie Bienenwaben ineinander verschachtelt waren. Es gab hohe Spiraltürme, die aus zwei freistehenden verschlungenen Treppen bestanden, es gab komplexe Baumhäuser, die in den Kronen gewaltiger Bäume gebaut worden waren und aussahen wie gestrandete Schiffe. Auf einer Seite war ein gewaltiger Tempel abgebildet, der auf einem Felsenriff stand und von der Sonne beschienen wurde. Im Vordergrund war das Meer zu sehen, und im Hintergrund, nur mit ein paar Pinselstrichen angedeutet, konnte man die Dächer einer großen Stadt erkennen.
    «Kyros-Tempel», las Katara laut vor, «Königsstadt Vardja.»
    «Was für ein Bauwerk», staunte Sihana und beugte sich über das Buch, «dagegen sind die Tempel Drakars armselige Hütten.»
    «Die hatten auch eine ganz andere Bauweise, als wir es heute kennen», klinkte sich Miro ein und begann einen ausführlichen Exkurs zu geben über Statik, Design und Baustil der wichtigsten Gebäude in Dark City im Vergleich zu denen, die in dem Buch aufgeführt waren, was natürlich keinen wirklich interessierte.
    Nur Sihana schenkte Miro ihre volle Aufmerksamkeit und sah ihn die ganze Zeit mit klimpernden Liddeckeln und einem verzückten Lächeln an, was Miro immer mehr durcheinanderbrachte. Irgendwann verlor er sich in ihrem hübschen bräunlichen Gesicht mit den langen Wimpern, und seine Ausführungen wurden bei jedem Bild kürzer. Erst als er das Grinsen auf Joashs Gesicht entdeckte, wandte er sich rasch von Sihana ab, räusperte sich und fuhr wieder hochkonzentriert mit seinen Erklärungen fort, während Sihana leicht errötend den Blick senkte.
    Auf der hintersten Seite in dem Buch stießen die Gefährten auf etwas sehr Nützliches: eine Landkarte von Shaíria.
    «Wie praktisch!», verkündete Miro. «Darf ich mal?» Er nahm Katara das Buch aus der Hand, riss die Seite heraus, faltete sie zusammen und steckte sie in seine Tasche. «Vielleicht finden wir damit heraus, wo wir eigentlich sind.»
    «Das können wir auch anders herausfinden», überlegte Katara. «Wir brauchen nur den Ruß des Ortsschildes abzukratzen, dann wissen wir es.»
    «Gerade wollte ich dasselbe vorschlagen», sagte Miro rasch. «Vielleicht ist der Ort sogar auf der Karte eingetragen. Gehn wir.»
    Sie verließen das Haus und gingen zurück zum Ortseingang. Katara sprang flink wie eine Katze an der geschmolzenen Statue hoch, setzte sich auf den ausgestreckten Arm einer der Figuren und wollte eben nach dem Ortsschild greifen, als etwas geschah, womit keiner gerechnet hatte: Ein tiefes Grollen drang an ihr Ohr. Die Jugendlichen blieben starr vor Schreck stehen und lauschten. Das Knurren kam näher. Es kam von links, ganz aus der Nähe, aus den Trümmern eines eingestürzten Gebäudes.
    «Was … ist das?», flüsterte Aliyah.
    «Vielleicht sollten wir lieber von hier verschwinden!», piepste Sihana, während sie ihren Blick angestrengt auf die übereinandergeworfenen Steinblöcke richtete, von wo das unheimliche Geräusch herkam.
    Und dann sahen sie sie. Aus einer höhlenartigen Vertiefung kamen sie herausgeschlichen und steuerten direkt auf sie zu: zwei gewaltige weiße Langhorntiger!

12
    Die Jugendlichen glaubten, das Blut müsse ihnen in den Adern gefrieren. Miro schluckte trocken.
    «Bei Shaíria», hauchte Aliyah.
    «Lauft weg!», rief Katara von der Statue herunter und fuchtelte mit den Armen in der Luft herum. Aber die Jugendlichen waren wie gelähmt.
    «Ich dachte, die wären ausgestorben», sagte Sihana mit gequetschter Stimme.
    «Das haben die wohl nicht mitgekriegt», meinte Joash und ballte instinktiv seine Fäuste, während er die Tiger mit zusammengekniffenen Augen fixierte.
    «Die werden uns auffressen!», flüsterte Sihana von Panik erfüllt und suchte hastig hinter Miro Schutz,

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