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Das Schwert des Königs - Dark City ; 3

Das Schwert des Königs - Dark City ; 3

Titel: Das Schwert des Königs - Dark City ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brunnen Verlag
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hier?»
    «Oh ja, ziemlich weit», sagte Pishda und sprang in einem bestimmten Muster über den Boden, als wäre er eine Figur auf einem übergroßen Spielbrett. «Wenn ich Recht habe – und eigentlich wüsste ich nicht, warum ich Unrecht haben sollte –, dann müsst ihr über die Berge da hinten.»
    «Du meinst das Ysah-Gebirge?», fragte Miro.
    Pishda nickte und blieb auf einem Bein stehen. «Jep. Wenn ihr wollt, kann ich euch bis zum Okonja-Pass bringen. Ist der einzige Weg über das Gebirge. Aber kleine Vorwarnung: Der Aufstieg ist nicht ganz ungefährlich. Schon viele sind dabei zu Tode gestürzt. Einen hab ich sogar persönlich gekannt. Lange Geschichte.»
    «Gibt es keinen zweiten Weg, auf die andere Seite des Berges zu gelangen?», erkundigte sich Sihana.
    «Doch. Aber ganz weit unten im Süden», sagte Pishda. Er bildete aus sich selbst eine Menschen-Pyramide, ließ seine Kopien ein paar verrückte Luftsprünge vollführen und brachte sie dann wie schillernde Seifenblasen zum Platzen, noch ehe sie den Boden erreichten.
    «Mann», meinte Joash, «wir hätten den Drachen behalten sollen, ey. Der hätte uns rüberfliegen können. Im Ernst, Mann.»
    «Vielleicht hilft uns dein Spinnenmantel weiter», überlegte Aliyah und sah Sihana an.
    «Spinnenmantel?», fragte Pishda neugierig und war mit zwei Doppelgängern sofort zur Stelle, um den Mantel zu inspizieren.
    «Er gehörte meinem Vater», sagte Sihana. «Er hat ihn selbst genäht. Oder besser gesagt: Die Spinnen haben ihn für meinen Vater genäht. Das Gewebe ist aus Spinnenfäden.»
    «Wow», meinte Katara und trat ebenfalls dazu. «Das habe ich gar nicht mitgekriegt. Aus echten Spinnenfäden?»
    «Ja», nickte Sihana. «Verrückt, was?»
    «Und was hat es nun mit diesem Mantel auf sich?», erkundigte sich Pishda.
    «Wie genau es funktioniert, haben wir noch nicht herausgefunden», erklärte Sihana. «Aber wie es scheint, kann er jeden, der mit ihm in Berührung kommt, an einen anderen Ort teleportieren. Und vielleicht könnten wir so auf die andere Seite des Ysah-Gebirges kommen, ohne auch nur einen Schritt zu gehen.»
    «Cool», beurteilten die beiden Pishda-Kopien den Mantel und lösten sich in Luft auf.
    «Sollten wir gleich ausprobieren», meinte der Original-Pishda. «Was müssen wir dafür tun?»
    «Schart euch um mich», sagte Sihana.
    Katara, Joash, Miro, Ephrion, Aliyah und Pishda bildeten einen Kreis um Sihana und hielten sich gegenseitig an den Schultern fest. Sihana warf den riesigen Spinnenmantel über sie wie eine Decke und rief dazu:
    «Ich wünschte mir, ich wäre auf der andern Seite des Ysah-Gebirges!»
    Nichts geschah.
    «Okonja-Pass!», rief Sihana. Wieder passierte nichts. «Bring uns über das Gebirge!» Nichts tat sich. «Ich wünschte, wir wären bei Arlo!»
    Die Jugendlichen warteten eine Weile, aber da sie sich offensichtlich nicht von der Stelle bewegten, lösten sie sich schließlich voneinander und sahen sich unschlüssig an.
    «Tja, scheint irgendwie nicht zu klappen», meinte Sihana enttäuscht. «Ich weiß auch nicht, was ich falsch mache. Vielleicht hab ich nicht den richtigen Zauberspruch gesagt.»
    «Zauberspruch?» Pishda lachte herzhaft auf. «Du glaubst doch nicht im Ernst, du könntest uns mit einem Zauberspruch von hier wegbringen?»
    «Im Brunnen hat es funktioniert.»
    «Glaub mir, Mädchen, ich habe viele Propheten kennengelernt. Keiner von ihnen hat jemals mit Zauberformeln um sich geworfen. Wenn du tatsächlich teleportieren kannst, so ist das eine Gabe, kein billiger Hokuspokus, der an irgendeinen lächerlichen Zauberspruch gebunden ist, verstehst du? Die Kraft ist etwas, das in dich hineingelegt wurde, und wenn du reif dafür bist, wirst du ganz von selbst drauf kommen, wie du damit umgehen musst.»
    «Nein, nein, du verstehst das falsch», winkte Sihana ab. «Die Kraft ist in dem Mantel, nicht in mir.»
    «Und warum bist du dir da so sicher?»
    «Na ja, weil …» Sihana seufzte. «Ich bin rein zufällig auf dieser Mission mit dabei, nicht weil ich eine Prophetin wäre oder sonstwas in der Art.»
    «Du bist keine Prophetin?»
    Sihana schüttelte den Kopf. «Nein. Bin ich nicht. Ich bin einfach ein ganz gewöhnliches, durchschnittliches Mädchen, mehr nicht.»
    «Hmm», meinte Pishda. Er verdoppelte sich und kratzte sich synchron am Kinn. «Weißt du, wann ich gemerkt habe, dass ich mich vermehren kann?»
    «Das war, als ein Junge aus unserem Dorf in einen zugefrorenen Teich einbrach», erzählte der zweite

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