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Das Schwert des Königs - Dark City ; 3

Das Schwert des Königs - Dark City ; 3

Titel: Das Schwert des Königs - Dark City ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brunnen Verlag
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nicht vergebens eingepackt hab.»
    Pishda öffnete die Dose und kippte die Hälfte des Inhalts in den Topf, bevor ihn jemand daran hindern konnte. Die Jugendlichen warfen sich beunruhigte Blicke zu.
    Pishda war völlig in seinem Element, probierte erneut von dem Eintopf und strahlte übers ganze Gesicht. «Perfekt!», rief er aus, ganz der leidenschaftliche Hobbykoch. «Der Eintopf à la Pishda ist fertig! So etwas Leckeres habt ihr euer Leben lang nicht gekostet! Wo sind die Teller?»
    Etwas zögerlich streckten die Gefährten ihm ihre Schalen hin. Er füllte sie bis zum Rand – jede Widerrede war zwecklos – und wartete gespannt darauf, ihre Gesichter zu sehen, wenn sie sein Meistergericht probieren würden. Dass alle versuchten, Zeit zu schinden, indem sie mit ihren Löffeln in der dampfenden Brühe herumspielten, merkte er nicht. Endlich schob sich Joash einen gehäuften Löffel in den Mund, womit er automatisch sämtliche Blicke der Truppe auf sich zog. Seine Augen begannen ungewollt zu tränen.
    «Und?», fragte Pishda aufgeregt. «Gut?»
    «Ausgezeichnet», brachte Joash mit erstickter Stimme hervor, während auch noch seine Nase zu tropfen begann.
    «Zu scharf?»
    «Vielleicht ein bisschen», antwortete Joash, fächerte mit der Hand vor dem Mund herum und griff nach dem Wasserschlauch wie nach einem Rettungsring. Der Schweiß rann ihm über die Stirn, und er lief knallrot an, während er den gesamten Wasserschlauch in einem Zug in sich hineinschüttete. Die anderen sahen ihm besorgt dabei zu und blickten dann noch besorgter in ihre randvollen Schalen.
    «Was ist? Habt ihr keinen Hunger?», wunderte sich Pishda und schaufelte den Eintopf in sich hinein, als hätte er seit Jahren nichts Richtiges mehr zwischen die Zähne gekriegt, was wahrscheinlich sogar den Tatsachen entsprach. «Mmmm. Herrlich!», blubberte er mit vollem Mund und ohne auch nur eine Träne oder Schweißperle zu vergießen. «Kostet davon! Es wird sonst kalt!»
    Vorsichtig führten die Freunde den Löffel zum Mund und fügten sich in ihr Schicksal. Das Essen brannte wie Feuer in ihrer Kehle. Dass es auch noch versalzen war, war das geringere Übel. Schwitzend und tropfend aßen sie den Eintopf und leerten im Nu sämtliche Wasserschläuche. Pishda fuhr unterdessen mit seinem Bericht fort.
    «Also, wo war ich stehengeblieben? Ach ja, richtig. Die Katastrophe. Arlo warnte das Volk vor einem bevorstehenden Unglück und forderte alle auf, mit in den Mauerring hineinzuziehen. Die meisten schlugen seine Warnung leider in den Wind und weigerten sich, ihre Heimat zu verlassen.»
    «Warum bist du geblieben?», fragte Miro und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    «Ich? Ich hab nie an Arlo gezweifelt. Nie. Aber ich wusste, dass meine Aufgabe nicht innerhalb der Mauer war – sondern außerhalb. Erst viel später wurde mir klar, dass ich euretwegen hatte zurückbleiben müssen. Ja, euretwegen. Viele Jahre habe ich auf euch gewartet. Ich wusste nicht, wann ihr kommen würdet. Aber ich wusste, dass ihr kommen würdet. Das wusste ich.» Er nickte stolz, hielt kurz inne, einen gehäuften Löffel Eintopf in der Hand, und fixierte irgendeinen unsichtbaren Punkt an der gegenüberliegenden Höhlenwand. Erst als etwas von dem heißen Brei auf seinen großen Zeh tropfte, kehrte er aus seiner Gedankenwelt zurück, stopfte sich den Löffel rasch in den Mund und erzählte weiter.
    «Vielleicht ein halbes Jahr, nachdem Arlo mit einem Teil der Bevölkerung hinter die Mauer gezogen war, standen ein paar Propheten auf und sagten dieselbe Katastrophe voraus. Das Buch der Prophetie hatte es ihnen geoffenbart, genau wie Arlo. Die meisten hielten das alles nach wie vor für dummes Geschwätz. Doch einige wurden nachdenklich und schenkten den Propheten Glauben. Wir begannen, uns im Osten der Insel in den erloschenen Vulkan Zordak zu graben und eine unterirdische Stadt anzulegen. Wir nannten sie die Vulkanstadt Zordak. Niemand wusste den Tag noch die Stunde, in der das Schicksal zuschlagen würde. Aber wir waren auf alles vorbereitet, hatten uns Tonnen an Vorräten angeschafft für den Fall, dass wir von der Umwelt abgeschnitten würden.» Er machte eine Pause, um einen weiteren Löffel Eintopf zu schlürfen.
    «Tja, und dann kam er, der furchtbare Tag, der alles veränderte. Ich erinnere mich daran, als wäre es gestern gewesen. Es war unheimlich. Der ganze Berg bebte. Ein paar unserer Tunnels stürzten ein. Ein Gang wurde überflutet. Aber wir blieben am Leben. Alle,

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