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Das Schwert des Königs - Dark City ; 3

Das Schwert des Königs - Dark City ; 3

Titel: Das Schwert des Königs - Dark City ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brunnen Verlag
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schlug die Faust gegen die Wand. «Das ist doch Wahnsinn!», rief er. «Warum lasst Ihr das mit Euch geschehen? Ich bitte Euch, kommt mit uns. Wir brauchen Euch. Ihr seid das Licht Shaírias! Ohne Euch können wir nichts tun!»
    «Habt keine Angst», sagte Arlo. «Es muss sich alles erfüllen, was geschrieben steht.»
    Isabella, die begonnen hatte, mit einem feuchten Tuch Arlos Wunden zu reinigen, wischte sich selbst ein paar Tränen aus dem Gesicht.
    «Das kann nicht Euer Wille sein, mein König. Ihr wisst, was geschieht, wenn Drakar die Macht übernimmt. Was heute Morgen auf dem großen Platz geschehen ist, das ist nur ein Vorgeschmack auf das, was noch kommen wird. Sollte es Drakar gelingen, Euch zu beseitigen, wird keiner von uns Propheten mehr seines Lebens sicher sein.» Sie sah ihn flehend an. «Flieht mit uns! Bitte!»
    «Es ist besser, dass einer sich opfert und nicht das ganze Volk zugrunde geht», entgegnete Arlo und blickte Isabella an, als wäre das, was er sagte, nur für sie bestimmt. «Was ich tue, versteht Ihr jetzt nicht, Isabella. Doch eines Tages werdet Ihr dieselbe Entscheidung treffen. Und wenn die Stunde der Finsternis kommt: Seid mutig und stark! Denkt nicht an Euch, sondern denkt an Euer Volk.»
    Isabellas Augen füllten sich mit Tränen. Sie biss sich auf die Unterlippe und schluckte den Kloß hinunter, der sich in ihrem Hals bildete. Sie spürte, dass die Worte, die Arlo sagte, weit über das hinausgingen, was ihm selbst bevorstand. Seine Worte drangen direkt in ihr Herz hinein, obwohl sie nicht wusste, warum. Es war, als wüsste er mehr über sie als sie selbst.
    «Wahre Freiheit hat ihren Preis, Isabella», fuhr der König fort. «Ich bin bereit, ihn zu bezahlen. Und ich weiß, Ihr werdet es auch sein, wenn die Zeit dafür reif ist.»
    «Warum?», fragte sie ihn leise und fuhr sich über ihre feuchten Augen. «Warum nehmt Ihr diese Bürde auf Euch? Gibt es denn keinen anderen Weg?»
    Der König antwortete nicht, und ihr wurde klar, dass sie ihn nicht umzustimmen vermochte. Die Entscheidung war gefallen.
    «Werden wir Euch jemals wiedersehen?», fragte Eldora.
    Arlo schüttelte den Kopf. «Nein», sagte er, und die erdrückende Last dieses endgültigen Schrittes, den er zu gehen bereit war, hing schwer in der feuchten Zelle. «Aber ich werde zurückkehren. Nicht in Fleisch, sondern in Geist und in Wahrheit.»
    Odomar spürte auf einmal eine verzweifelnde Ohnmacht in sich hochsteigen. Da stand er seinem König und Herrn gegen-über, einem Mann, dem er seit sechzehn Jahren mit seinem ganzen Herzen und seiner ganzen Seele gedient hatte, einem Mann, für den er bereit gewesen wäre, alles zu riskieren. Und nun wurde er stattdessen aufgefordert, ihn seinem Schicksal zu überlassen, ohne irgendetwas dagegen zu tun. Der Gedanke, seinen König einfach im Stich zu lassen, war ihm unerträglich. Er wollte kein Feigling sein. Er wollte kämpfen!
    Arlo schien genau zu wissen, was in ihm vorging.
    «Odomar», sagte er und nickte ihm zu. «Ich habe einen letzten Auftrag für Euch.»
    «Mein König», sagte der junge Mann und verbeugte sich ehrerbietig.
    «Geht in den Tempel an der großen Flussschlaufe und holt mein Schwert vom Altar. Versteckt es im Atha-Gebirge. Dort soll es ruhen, bis die Zeit gekommen ist für den letzten Kampf.»
    Odomars Brust wölbte sich. Dass ihm Arlo das flammende Schwert anvertraute, erfüllte ihn mit besonderem Stolz. «Ihr könnt Euch auf mich verlassen, mein König! Ich breche noch heute auf!»
    «Versteckt es gut», mahnte ihn Arlo. «Das Schwert darf nicht in falsche Hände geraten. Verteidigt es, so wie Ihr mich verteidigen würdet.»
    «Das werde ich», versprach ihm Odomar und neigte sein Haupt.
    «Odomar», sagte Arlo und sah den impulsiven jungen Mann wehmütig an. «Verabschiedet Euch von Eurer Familie und denen, die Euch lieb sind, denn Ihr werdet … Ihr werdet von dieser Mission nicht zurückkehren, Odomar.»
    Der junge Mann presste die Lippen zusammen, und seine Augen wurden auf einmal feucht.
    «Wenn es denn sein soll», flüsterte er mit tränenerstickter Stimme, «dann soll es so sein.»
    Arlo wandte sich an Eldora. Auch sie kämpfte mit den Tränen und gab sich Mühe, tapfer zu sein.
    «Drakar wird versuchen, alle Bücher der Prophetie zu vernichten», sagte er. «Wir müssen wenigstens das Original vor ihm retten. Ihr wisst, wo Ihr es finden könnt. Holt es und zerreißt es in drei Teile.»
    Eldora sah ihn schockiert an. «Ich soll … Aber das kann ich

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