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Das Schwert des Königs - Dark City ; 3

Das Schwert des Königs - Dark City ; 3

Titel: Das Schwert des Königs - Dark City ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brunnen Verlag
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eingelassen war. Auf jedem Stockwerk gab es zwei Soldaten, die Wache hielten und die Zellentüren im Blick hatten. Die Soldaten im fünften Stock saßen an einem kleinen Tisch und schlugen die Zeit mit ein paar Würfeln und einem Knobelbecher tot.
    «Besuch für den König!», sagte der Wächter vom Eingangstor und gab den beiden Soldaten einen Wink. «Aufschließen!»
    Die Soldaten, eben noch müde und eigentlich nicht in der Stimmung, ihr Würfelspiel zu unterbrechen, sprangen sofort auf, als die wunderschöne Frau mit dem goldenen Haar sie mit ihrem magischen Blick in ihren Bann zog. Die Würfel rollten zu Boden, ein Stuhl kippte um, und die beiden Männer stolperten beinahe über ihre eigenen Füße.
    «Sofort!», riefen sie hilfsbereit, und einer der beiden schloss unverzüglich die Tür zu Arlos Zelle auf.
    «Wenn irgendetwas ist, wir sind gleich hier draußen zu finden», sagte der Zweite.
    Die Frau mit den Diamantenaugen nickte ihnen höflich zu.
    «Melódo syronho mirah», raunte sie mit sanfter Stimme, worauf alle drei Wachen eifrig mit dem Kopf wackelten. Dann betrat sie zusammen mit ihren schweigsamen Begleitern die enge Zelle, und die Wachen schlossen hinter ihnen zu, damit sie mit dem König alleine waren. Als die Tür krachend zufiel, streiften auch die andern beiden Besucher ihre Kapuzen ab. Es waren ein Mann und eine Frau. Der Mann war jung, kaum älter als fünfundzwanzig Jahre. Er war kräftig gebaut und hatte dunkelbraunes, leicht gewelltes Haar und blaugrüne Augen. Die Frau war groß und schlank, hatte braune Augen und sehr langes, glattes Haar. Es war weißblond und fiel ihr wie ein Schleier aus Samt um ihr feines Gesicht. Sie mochte um die dreißig Jahre alt sein. Die drei blieben nebeneinander stehen. Arlos Anblick ließ sie erschauern. Es war schwer, sich vorzustellen, dass sie ihrem König gegenüberstanden.
    «Arlo?»
    Der Angesprochene hob langsam den Kopf. Er hing schlaff an den Ketten, und es war ihm anzumerken, dass ihn jede kleinste Bewegung eine Unmenge an Kraft kostete. Sein Hemd war zerrissen. Seine Lippen waren geschwollen und aufgesprungen. Trockenes Blut klebte daran.
    «Isabella», flüsterte der König und lächelte matt. «Eldora, Odomar. Wie sehr habe ich mich danach gesehnt, euch noch einmal zu sehen, bevor ich von euch gehe.»
    «Was redet Ihr da? Ihr werdet nicht von uns gehen!», widersprach ihm Odomar impulsiv. «Wir sind gekommen, Euch zu befreien! Wir haben Freunde mitgebracht, die draußen warten, um Euch an einen sicheren Ort zu bringen. Es ist alles vorbereitet.»
    «Wir können nicht zulassen, dass Ihr morgen hingerichtet werdet», pflichtete ihm Eldora bei. «Wir werden Euch nicht sterben lassen. Ihr seid unser König!»
    Arlo schloss die Augen und atmete schwer. Er wirkte müde und schwach. Seine Handgelenke waren durch das ständige Reiben der eisernen Ketten, an denen er hing, völlig aufgescheuert. Die Torturen, denen Drakar ihn ausgesetzt hatte, forderten ihren Tribut.
    «Ich habe Durst», hauchte Arlo.
    Isabella griff flink unter ihr Kleid und holte einen Wasserschlauch hervor. Sie führte ihn zu Arlos Mund, und während der König daraus trank, warf sie einen besorgten Blick auf seine Wunden. Die Folterknechte hatten ganze Arbeit geleistet. Ein offener Striemen verlief sogar quer über Arlos Gesicht, von der Stirn bis über die rechte Wange.
    Der König sah die Propheten eindringlich an. «Meine Freunde, ihr müsst fliehen», sagte er. «Flieht aus der Stadt, solange es noch möglich ist.»
    «Und was ist mit Euch?»
    «Ich bleibe hier.»
    «Das kommt überhaupt nicht in Frage», knurrte Odomar mit bebender Brust. «Wir werden Euch nicht Eurem Schicksal überlassen. Niemals!» Er ging zur Wand und rüttelte an dem eisernen Ring, an dem die eine der beiden Ketten befestigt war. «Ihr wisst, Isabella könnte diese Ketten mit einem einzigen Fingerschnipsen sprengen. Sie könnte die Mauern dieses Turmes jederzeit einstürzen lassen. Wenn wir fliehen, dann nur, wenn Ihr mitkommt, mein König! Wir gehen nicht ohne Euch!»
    Arlo schüttelte den Kopf. «Ihr müsst gehen, Odomar. Macht euch um mich keine Sorgen.»
    «Keine Sorgen?», wandte der Bursche inbrünstig ein. «Ihr wurdet zum Tod verurteilt, zum Tod auf dem Scheiterhaufen! Morgen werden sie Euch töten!»
    «Niemand nimmt mir mein Leben», versicherte ihm Arlo. «Ich gebe es freiwillig. Ich habe die Macht und die Freiheit, es zu geben und zu nehmen. Das ist der Auftrag, den ich erfüllen muss.»
    Odomar

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