Das Schwert des Königs - Dark City ; 3
für eine Show!»
Zornig bewarf der Eolith die beiden mit einer weiteren Ladung Feuerglut und steckte dabei eine ganze Baumgruppe in Brand, die sich in unmittelbarer Nähe von Aliyah und Sihana befand. Die beiden Mädchen kreischten auf, als sie um ein Haar von einem brennenden Ast getroffen worden wären.
«Ich glaube, die Kugeln haben einen leichten Rechtsdrall», kommentierte ein Pishda den Wurf mit abgeklärter Miene. Er saß zu dritt im Schneidersitz auf dem Boden und strich sich nachdenklich übers Kinn.
«Ja, eindeutig ein Rechtsdrall», gab ihm sein Drilling Recht. «Ganz eindeutig.»
«Meint ihr?», ließ der Dritte etwas dümmlich vernehmen. «Also, ich dachte eher, sie hätten einen Rechtsdrall.»
Der Eolith schnaubte vor Wut. Die vielen Pishdas und die Art und Weise, wie sie sich über ihn lustig machten, brachten ihn offensichtlich beinahe um den Verstand. Sie waren überall und nirgends, tauchten immer wieder wie aus dem Nichts auf und waren einfach nicht kleinzukriegen.
Zur selben Zeit, wie Pishda den Feuerwerfer zum Narren hielt, war Joash in einen verbissenen und alles andere als amüsanten Kampf mit dem grünhaarigen Burschen verwickelt. Nachdem ihn der Eolith mit einem einzigen Fußtritt durch die Tür katapultiert hatte, war Joash wütend genug, um einen Langhorntiger in der Luft zu zerreißen. Aber der Grünhaarige war schneller, als Joash Zeit brauchte, um seine Kräfte zu multiplizieren. Und während der Eolith auf ihn zukam, geschah etwas, das Joash nicht erwartet hätte: Der Bursche wurde größer! Mit jedem Schritt, den er machte, wuchs er ein Stück. Und als er Joash gegenüberstand, war er beinahe dreimal so groß wie dieser.
Joash seufzte genervt. «Nimmt das mit diesen Riesen eigentlich nie ein Ende, ey?»
Mit einem lauten Brüllen holte der Hüne zu einem Faustschlag aus, und im nächsten Moment wirbelte Joash durch die Luft wie ein Spielball und landete auf dem schneebedeckten Dach der Blockhütte.
«Genau das ist es, wovon ich rede, Mann», knurrte Joash und schüttelte seine Filzlocken. «Genau das. Aber warte nur, dich krieg ich schon!»
Das war jedoch leichter gesagt als getan, denn in diesem Moment löste sich ein Schneebrett auf dem Dach. Joash kam ins Rutschen, purzelte von der Hütte und wurde unter einer kleinen Lawine begraben. Für einen Moment sah man nichts als Schnee. Dann tauchten zwei Arme aus dem weißen Haufen hervor und wenig später ein schneespuckender, feuerroter Kopf.
«Jetzt hast du mich wirklich sauer gemacht!», grollte Joash. Grimmig warf er seinen Kopf zurück, schlug mit den Fäusten in den Schnee und stieß einen langgezogenen Schrei aus. Sein verfilztes Haar begann rasch zu wachsen. Es spross aus seinem Kopf hervor wie eine wuchernde Pflanze im Zeitraffer, verquirlte sich zu langen Filzlocken, dick wie Schiffstaue. Seine Muskeln strafften sich, der Schneehaufen, in dem er fast bis zum Hals steckte, explodierte förmlich, und als das Schneegestöber um ihn herum sich wieder gelegt hatte, stand ein verwandelter Joash da: Die Löwenmähne reichte bis zum Boden, und in seinen braunen Augen flackerte wilder Kampfgeist.
«Du willst kämpfen, grüne Schneekakerlake?», rief er seinem Gegner zu und ballte seine Fäuste. «Dann lass uns kämpfen!»
Auf der anderen Seite der Blockhütte stand Katara dem Mädchen mit den Reptilienaugen gegenüber. Die beiden umschlichen sich wie zwei Raubkatzen. Katara hielt den Schürhaken in der rechten Hand und ließ ihre Gegnerin keine Sekunde aus den Augen. Die Eolithin versuchte Katara zu irritieren, indem sie sich ständig in jemand anderes aus dem Team verwandelte. Aber als sie merkte, dass sich ihre Gegnerin davon nicht beeindrucken ließ, setzte sie zum Sprung an und verwandelte sich im Sprung in einen aggressiven Kampfhund. Knurrend und zähnefletschend warf er Katara zu Boden. Katara presste den Schürhaken gegen seinen Hals und versuchte mit aller Kraft, sich den Hund vom Leib zu halten. Sein Gebiss war fürchterlich. Er sabberte, und der Speichel hing ihm in glitschigen Fäden von den Lefzen. Wäre es Katara nicht in letzter Sekunde gelungen, ihn von sich wegzustoßen, hätte er sie bestimmt zerfleischt. Katara sprang flink auf ihre Füße und zog ihren Dolch aus dem Gürtel, bereit, ihn dem Kampfhund in den Bauch zu rammen, wenn er erneut angreifen würde. Aber der Hund war verschwunden.
Katara sah sich suchend um. Weder der Kampfhund noch das Mädchen mit den Reptilienaugen waren zu sehen. Katara
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