Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Schwert des Königs - Dark City ; 3

Das Schwert des Königs - Dark City ; 3

Titel: Das Schwert des Königs - Dark City ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brunnen Verlag
Vom Netzwerk:
Gegner um und entdeckte ihn in der Nähe der Felsen, wie er sich fluchend im Schnee wälzte, um das Feuer an seiner Kutte zu löschen.
    «Warte nur, bis du siehst, was ich sonst noch so draufhab», grinste Miro schadenfroh, und dann formte er eine neue Schneeböe und hetzte sie dem schwarzen Eolithen mit einer lockeren Handbewegung auf die Fersen. Der Bursche sah die Böe auf sich zukommen, stieß sich vom Boden ab, und der Schneesturm brauste unter ihm hindurch, während er Miro aus der Luft mit finsterer Miene ins Visier nahm. Miro spürte die eiserne Entschlossenheit in seinem Blick.
    Schon kam der schwarze Eolith erneut auf ihn zugeschossen. Miro begann, alle losen Steine und sogar kleinere Felsbrocken, die er mit seinem Geist hochheben konnte, nach ihm zu werfen. Aber der fliegende Bursche wich den Geschossen geschickt aus und bahnte sich seinen Weg durch den Steinhagel hindurch. Weiter und immer weiter entfernten sich die beiden von den andern, und Miro überlegte krampfhaft, wie um alles in der Welt er diesen Kerl stoppen könnte.
    Wenn ihn brennende Äste, Felsbrocken und Schneeböen nicht aufhalten können, was dann?
    Er schaute sich suchend um. Ganz in der Nähe entdeckte er ein kleines, dünnes, biegsames Bäumchen. Doch dessen Zweige schienen bei weitem nicht stark genug zu sein, um sie als Stricke benutzen und den Eolithen damit fesseln zu können. Verzweifelt suchte Miro weiter. Nur wenige Schritte von dem Bäumchen entfernt befand sich ein morscher Baumstrunk. Kurzentschlossen ließ Miro sich von einer Schneeböe zu ihm hinüberwehen. Der Eolith nahm sofort die Verfolgung auf und war in Windeseile bei ihm. Er packte Miro mit beiden Händen und wollte ihn wieder mit sich fortzerren, als ihn etwas ruckartig zurückriss. Es war eine Wurzel des Baumstrunks, die sich um seinen Fuß geschlungen hatte wie eine Kette.
    «Na, wie gefällt dir das?», rief Miro zufrieden.
    «Lass mich los, oder du wirst es bitter bereuen!», knirschte der Bursche zurück, nahm Miro mit seiner Linken in den Schwitzkasten und versetzte ihm mit der Rechten einen gezielten Hieb gegen den verletzten Arm. Miro jaulte auf vor Schmerzen.
    «Ich lass dich nicht los!», sagte er entschieden, was ihm einen weiteren Schlag einbrachte, der ihm die Tränen in die Augen trieb.
    Der Bursche zerrte an der Wurzel wie ein Wahnsinniger, und Miro stellte mit Entsetzen fest, dass sie kurz davor war zu reißen. Der Baumstrunk war einfach zu morsch. Lange würde er dem Toben des Eolithen nicht standhalten. Ineinander verkeilt wie zwei wilde Tiere schwebten die beiden über dem Boden, und keiner ließ den andern los.
    Bei Shaíria, wie kann ich den Kerl nur bezwingen? , dachte Miro.
    Plötzlich kam ihm eine gewagte Idee. Er wusste nicht, ob seine Kräfte dafür ausreichten, und er würde sich dadurch selbst in höchste Gefahr bringen, aber er wollte es dennoch riskieren. Irgendetwas musste er einfach tun! Er schaute zum Berg hoch, sah den steilen, schneebedeckten Hang hinauf und begann sich zu konzentrieren. Das Größte, was er bisher in Bewegung gesetzt hatte, waren Baumwurzeln und kleinere Felsbrocken gewesen. Im Brunnen hatte er für ein paar Sekunden eine Froschzunge in der Luft angehalten. Aber das alles war nichts im Vergleich zu dem, was er sich jetzt vorgenommen hatte.
    Wenn dein Glaube stark genug wäre, könntest du ganze Berge versetzen!, hatte ihm Nayati gesagt. Es beginnt alles im Kopf, mein Junge. Aber du darfst nicht daran zweifeln. Du musst es glauben wie ein Kind, dann wird es geschehen.
    Ich muss es nur glauben, dann wird es geschehen!, dachte Miro. Der Bursche würgte ihn, dass er fast keine Luft mehr kriegte. Sein Kopf war schon ganz rot angelaufen, sein Arm tat höllisch weh, aber sein Wille, den Eolithen zu besiegen, war stärker. Er jagte seine Gedanken den Hügel hinauf und lenkte sie auf einen ganz bestimmten Punkt unterhalb des Gipfels. Ich muss nur glauben, und es wird geschehen!, dachte er. Ich kann das! Ich weiß, dass ich es kann! Beweg dich endlich! Komm den Berg runter!
    Ein Grollen ertönte. Die Erde begann zu zittern. Und dann geschah es: Eine Lawine löste sich und kam mit gewaltigem Getöse den Berg herunter. Der schwarze Eolith starrte mit offenem Mund den Hügel hinauf und sah, wie die Lawine in einem rasanten Tempo genau auf sie zudonnerte.
    «Du willst mich umbringen?», schrie er zornig und umklammerte Miro noch fester. «Dann stirbst du mit mir, du Narr!»
    Miro wusste, dass ihm nicht mehr viel Zeit blieb, bis

Weitere Kostenlose Bücher