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Das Schwert des Königs - Dark City ; 3

Das Schwert des Königs - Dark City ; 3

Titel: Das Schwert des Königs - Dark City ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brunnen Verlag
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Fensterbrett zu nehmen und ihr damit das Gesicht einzureiben. Sihana kreischte auf, befreite sich aber und rannte zum Fenster auf der andern Seite des Dachgeschosses. Sie öffnete es, und der nächste Schneeball verfehlte Miro und landete stattdessen in Joashs Gesicht. Joash knurrte wie ein wütender Bär.
    «Oh-oh … Tschuldigung», murmelte Sihana, als sie merkte, wie Joash sie mit finsterer Miene ansah.
    «Ich glaube, da will jemand im Schnee landen», meinte Miro und stieß Joash mit dem Ellbogen in die Seite. «Was meinst du?»
    «Seh ich genauso, Alter», brummte Joash, wischte sich den Schnee aus dem Gesicht und schlüpfte in seine Stiefel. Auch Miro zog sich seine Schuhe an, und gemeinsam nahmen sie das freche Mädchen in die Mangel. Sihana schrie wie am Spieß, als sie links und rechts gepackt und die Holztreppe in den unteren Raum geschleppt wurde.
    «Hiiilfe! Katara! Aliyah! Heeelft miiir!»
    Katara und Aliyah nickten sich gegenseitig zu und schlüpften entschlossen in ihre Stiefel.
    «Es gibt eine Schneeballschlacht?», rief Pishda aufgeregt und sprang auf seine nackten Füße. «Wartet auf mich! Ich liebe Schnellballschlachten! Komm, Ephrion!»
    Er zerrte Ephrion mit zwei Pishda-Doppeln aus dem Bett, half ihm sogar, seine Schuhe anzuziehen und zerplatzte dabei schier vor Lebendigkeit. Nervös tänzelte er in seinem Lendenschurz vor Ephrion auf und ab, wie ein kleines Hündchen, das hechelnd darauf wartet, dass sein Meister das Stöckchen wirft. «Los! Auf in den Kampf, Junge! Du und ich, wir bilden ein Team, einverstanden? Komm schon! Komm!»
    Sie stürmten nach draußen. Die Landschaft sah aus wie eingepudert. Der Schnee, der über Nacht gefallen war, lag einen Fuß hoch, an manchen Stellen durch Windverwehungen um einiges höher. Die Jugendlichen konnten sich nicht erinnern, jemals so viel Schnee gesehen zu haben. Alles war eingeschneit, die höchsten Berggipfel waren über Nacht weiß geworden.
    Katara und Aliyah warfen sich wie zwei Löwinnen von hinten auf die Jungs, um Sihana zu befreien, die bereits eine Menge Schnee geschluckt und von Joash und Miro in einen lebendigen Schneemann verwandelt worden war. Für die nächsten Minuten war nur noch ein Knäuel von Armen und Beinen und aufwirbelndem Schnee zu sehen. Pishda hatte mit mindestens zwanzig barfüßigen und außer dem Lendenschurz splitternackten Dreikäsehochs Stellung vor der Blockhütte bezogen und gab sich selbst Anweisungen.
    «Neue Schneebälle formen! Laden! Und … ABSCHUSS!»
    Zwanzig Schneebälle hagelten gleichzeitig auf die Jugendlichen nieder. Unterdessen tollten sich drei Pishdas etwas abseits im Schnee und bewarfen sich gegenseitig mit Schneebällen. Ephrion schien die Schneeballschlacht als Einzigem keinen Spaß zu machen. Äußerst gemächlich formte er ab und zu einen Schneeball, war aber nicht richtig bei der Sache. Doch plötzlich wendete sich das Blatt gegen ihn, als nämlich Joash unter einem Schneeberg auftauchte, mit dem Finger auf ihn zeigte und rief:
    «Alle auf EPHRION!»
    Katara, Aliyah, Sihana, Miro und Joash, eben noch Gegner, wurden im Bruchteil einer Sekunde zu Verbündeten und kamen mit Schneebällen bewaffnet auf Ephrion zugerannt.
    «Tja, mein Freund», meinte Pishda und rollte die Augen, «ich glaube, die haben’s auf dich abgesehen. Wenn ich du wäre, würde ich schleunigst von hier verschwinden.»
    Das brauchte er ihm nicht zweimal zu sagen. Ephrion stolperte Richtung Tür und verschanzte sich in der Hütte. Mit aller Kraft stemmte er sich von innen gegen das Holz, doch natürlich konnte er sich die fünf nicht lange vom Leib halten. Sie stießen die Tür auf, Miro und Joash rissen ihn auf den Boden, während ihm die Mädchen eifrig Schnee in seine Kleidung stopften. Pishda, wieder in Einzelausführung, stand hinter ihnen und klatschte vergnügt in die Hände.
    «Es geht nichts über eine morgendliche Schneedusche, nicht wahr, Ephi?», grinste Joash und drückte ihm den rechten Arm auf den Boden. Und da hörte er auf einmal auf zu grinsen. Mit offenem Mund starrte er auf Ephrions Handfläche.
    «Das Zeichen», stammelte er, «wo ist das Zeichen?»
    «Welches Zeichen?», piepste Ephrion.
    «Das Zeichen der Propheten», sagte Joash, «es ist nicht da!»
    Die eben noch so fröhliche Stimmung war mit einem Mal wie weggeblasen. Die Freunde hielten mitten in der Rauferei inne und sahen alle gleichzeitig auf Ephrions rechte Hand. Und jetzt sahen sie es auch: Das Zeichen der Propheten, das Wappen Shaírias, war

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