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Das Schwert des Königs - Dark City ; 3

Das Schwert des Königs - Dark City ; 3

Titel: Das Schwert des Königs - Dark City ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brunnen Verlag
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hochsteigen. Es war nicht das erste Mal, dass sie in Miros Nähe ein Kribbeln im Bauch verspürte. Es hatte schon begonnen, als sie sich vor einer Woche in Pinzkrit kennengelernt hatten. Sie konnte nichts dagegen tun. Sie fühlte sich einfach zu ihm hingezogen. Und manchmal fragte sie sich, ob er wohl dasselbe empfand, hätte sich aber niemals im Leben getraut, ihn darauf anzusprechen.
    Sihana krempelte vorsichtig den Ärmel seines beigen Rollkragenhemds zurück, während Miro auf die Zähne biss, um sich bloß nicht anmerken zu lassen, dass er Schmerzen hatte. Sihana sollte ihn nicht für einen Weichling halten.
    «Ich glaube, da nützt deine Salbe nicht viel», meinte er gepresst. «Der Arm ist gebrochen.»
    «Sieht so aus», nickte Sihana und sah ihn besorgt an. «Tut’s arg weh?»
    «Fast überhaupt nicht», log Miro, dabei hätte er auf der Stelle schreien können.
    Er ist so tapfer!, dachte Sihana, und Miro unterließ es absichtlich, sie daran zu erinnern, dass er Gedanken hören konnte.
    «Wir müssen ihn schienen», sagte Sihana und sprang hilfsbereit auf. «Ich kümmere mich drum.»
    Sie verschwand in Richtung Herd, suchte sich zwei möglichst gerade und nicht zu dicke Stecken und außerdem ein kleines flaches Scheit aus dem Brennholzkorb und kam wieder zu Miro zurück.
    «Damit sollte es gehen», sagte sie. «Beiß mal hier drauf, ich werde fühlen, ob der Knochen gerichtet werden muss.» Sie steckte Miro das Holzscheit in den Mund und tastete sich vorsichtig an der Bruchstelle entlang. Miro traten schier die Augen aus dem Kopf, und der Schweiß rann ihm trotz der Kälte von der Stirn.
    «Das ging noch mal gut», sagte Sihana erleichtert und selbst überrascht über das, was sie da gerade tat. «Die Knochenenden liegen gerade aufeinander.» Sie nahm Miro das Stück Holz wieder aus dem Mund. Dann winkelte sie den Arm langsam an, so dass Miros Hand in Bauchhöhe war, legte dann die Stecken an den gebrochenen Oberarm und wickelte einen dicken Verband darum. Ab und zu schnaufte Miro heftig durch die Nase und zuckte ein wenig zusammen.
    «Zu eng?», fragte Sihana.
    «Nein, geht schon», sagte Miro, lächelte gestaucht und wischte sich mit der anderen Hand den Schweiß von der Stirn.
    «Das war echt stark, was du vorhin getan hast», sagte Sihana, während sie das Ende des Verbandes teilte und miteinander verknotete.
    «Ja, ich hätte selbst nicht gedacht, dass ich eine ganze Lawine auslösen würde», sagte Miro und wollte sich eben stolz mit seiner Heldentat brüsten, als Sihana ihn unterbrach.
    «Ich meinte eigentlich das mit Katara.»
    «Ach das …», murmelte Miro und verstummte.
    «Ich meine, ich weiß, die andern sagen, du würdest immer nur angeben und so. Aber ich finde, das stimmt nicht. Zudem muss man ganz schön viel Mumm in den Knochen haben, um sich öffentlich bei jemandem zu entschuldigen. Es braucht viel Mut, demütig zu sein.»
    Du hast keine Ahnung, wie viel, dachte Miro seufzend. «Ich wollte eben das Richtige tun», sagte er.
    «Das hast du.» Sihana nickte anerkennend. Sie nahm ein großes Tuch, legte es an zwei Spitzen zusammen und formte damit eine Trageschlinge. Plötzlich hielt sie inne und stutzte. «Wie war das? Was hast du eben von der Lawine gesagt?»
    «Ach, nichts, vergiss es», winkte Miro ab. «Ich bin froh, dass ich heil davongekommen bin. Na ja, fast heil.» Er zeigte auf den eingebundenen Arm und lachte. Sie lachte zurück. Es brannte ihm unter den Fingernägeln, die Geschichte mit dem fliegenden Typen und der Lawine in allen Details zum Besten zu geben, um Sihana damit zu beeindrucken, aber er nahm sich zusammen und tat es nicht.
    Sihana hakte nicht weiter nach und legte Miros Arm in eine große Schlinge. «So, fertig», sagte sie und lächelte ihn an.
    Er lächelte zurück. «Danke», sagte er und sah sie direkt an. Ihre Blicke trafen sich, trafen sich eine Spur zu lange, und plötzlich senkten beide die Köpfe, um die Röte voreinander zu verbergen, die ihnen ins Gesicht stieg.
    Mensch, ist der süß! , dachte Sihana. Ich schmelz noch dahin, wenn er mich noch einmal so ansieht!
    Miro ließ sich nichts anmerken und schmunzelte nur leise vor sich hin.
    «Ich glaube, das Frühstück ist fertig», sagte er dann, worauf Sihana mit rosa Wangen aufsah und erneut lächelte.
    «Ja, du hast Recht», sagte sie und strich sich ihr blondes Haar hinter die Ohren. «Hoffentlich hat Pishda nicht aus Versehen Pfeffer in den Kaffee gestreut.»
    Sie gingen hinüber zu einem der Tische, auf

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