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Das Schwert des Königs: Roman (German Edition)

Das Schwert des Königs: Roman (German Edition)

Titel: Das Schwert des Königs: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Bledsoe
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ihre Blöße bedecken wollte, riss der dünne Stoff.
    »Bitte nicht!« Sie schlang die Arme um den ausgezehrten Oberkörper und kniff die Beine zusammen. Dabei wirkte sie so hilflos, dass ich heftiges Mitleid mit ihr empfand. »Das ist nicht gut, du solltest das nicht tun«, sagte sie, ohne mich anzusehen.
    Ich stieß sie zurück auf die Pritsche, drückte sie nieder, presste ihr meine Hand auf den Mund und benutzte mein Knie dazu, ihre Beine zu spreizen. Sie schrie, aber meine Hand dämpfte den Schrei, sodass niemand draußen sie hören konnte. Sie hatte nicht genügend Kraft, um sich
gegen mich zu wehren, schlug jedoch, so gut sie konnte, um sich.
    Ich hob ihr linkes Bein an, um mir die Innenseite ihres Oberschenkels im Kerzenlicht anzusehen. Und da war sie: die hufeisenförmige Narbe, die ich auch bei Epona gesehen hatte. Seinerzeit hatte die Narbe mir verraten, dass Epona ein Mensch aus Fleisch und Blut war, und jetzt verriet sie mir noch viel mehr. Ich ließ Rhiannon los, stieg von der Pritsche und warf ihr die Decke zu.
    Während sie sich darin einhüllte, wich sie zur Wand zurück. »Wieso hast du aufgehört?«, fauchte sie. »War ich dir zu schmutzig? Bin ich als gewöhnliche Gefangene solcher Abschaum, dass du nicht mal mehr deine Rohheit an mir auslassen magst?«
    Ich konnte sie nicht ansehen. »Ich musste mich nur von einer gewissen Sache überzeugen«, murmelte ich. »Und jetzt weiß ich Bescheid.«
    Das brachte sie noch mehr in Wut. »Du glaubst also immer noch, dass ich meinen Gedächtnisschwund nur vortäusche, wie? Na, dann sieh dich doch mal um. Würde ich an einer Lüge festhalten, wenn der Preis dafür darin besteht, den ganzen Rest meines Lebens hier zu verbringen? Welches Geheimnis in meiner Vergangenheit könnte schlimmer sein als das hier?« Sie wickelte sich die Decke um den Körper und stand auf. »Du hast behauptet, Philipps Freund zu sein. Also hättest du auch mir ein Freund sein sollen, denn früher hat Philipp mich geliebt. Wo warst du, als er mich zu dieser Strafe verdammt hat?«
    Ich sah sie an. »Ich weiß, dass du euren Sohn nicht getötet hast, ich kann es sogar beweisen. Was noch wichtiger ist: Ich weiß auch, wo er jetzt ist.«
    Lange sagte sie nichts. »Wo ist mein Sohn?«, fragte sie schließlich mit schwacher Stimme.
    »Dazu später. Zuerst muss ich etwas von dir verlangen, das dir seltsam vorkommen wird. Aber wenn du’s ablehnst, werden alle Menschen, die dir am Herzen liegen, und du selbst niemals in Sicherheit sein.«
    Ich holte das kleine, undurchsichtige Gefäß aus meiner Tasche, das ich im Haus des Zwergs hatte mitgehen lassen, um mein »Andenken« darin aufzubewahren. »Streck die Hände aus, und mach dich darauf gefasst, dass diese Sache ziemlich eklig ist.« Als ich das Gefäß öffnete und den Inhalt in ihre hohlen Hände kippte, fuhr sie zwar zurück, ließ ihn aber nicht fallen. Sie drehte sich zur Kerze um, als könnte das Licht ihr den Schrecken nehmen. »Was ist das?«
    »Ein Herz.«
    Mit weit aufgerissenen Augen sah sie mich an. »Ein menschliches Herz?«
    Ich zuckte die Achseln. »Vielleicht. Vielleicht auch nicht.«
    Zumindest war es das einmal gewesen, als ein ungehobelter Seemann vor fünfhundert Jahren an einen Strand gespült wurde. Als ich den Zwerg in seinem Allerheiligsten angegriffen, ihn mit meinem Gewicht zu Boden gedrückt und ihm das Herz aus der Brust geschnitten hatte, war ich tief im Innern davon überzeugt gewesen, dass es sich als normales menschliches Organ entpuppen würde. Jedenfalls hatte das warme Blut, das herausgespritzt war, wie das eines Sterblichen gewirkt, und auch seine entsetzten Hilferufe hatten überaus menschlich geklungen. Nur war dank seines übersteigerten
Selbstvertrauens niemand im Haus gewesen, der ihn hätte hören können.
    Meine Gedanken schweiften zu der Szene zurück.
     
    Erst als ich das blutige Organ in den Händen hielt und aufstand, wurde mir das ganze Ausmaß des Fluches klar, den Epona über den Zwerg verhängt hatte. Fünfhundert Jahre zuvor hatte sie ihn zu einem Leben endloser Schmerzen und Qualen verdammt. Und das bedeutete, dass er nicht sterben würde, auch wenn ich ihm sein wichtigstes Organ geraubt hatte. Unter Todesqualen, die jeden anderen längst ins Jenseits befördert hätten, wand er sich auf dem Boden und gab dabei Geräusche von sich, die kaum noch menschlich zu nennen waren.
    »Du Mistkerl«, keuchte er schließlich, während er mit den Händen um sich schlug, als wären es die Flossen eines

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