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Das Schwert des Normannen: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Das Schwert des Normannen: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Das Schwert des Normannen: Roman (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulf Schiewe
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gesagt. Mehr weiß ich nicht.«
    Bald saßen wir wieder auf und überquerten den Fluss. Auf jeder Seite ritten zwei von uns voraus, um zu vermeiden, dass wir in eine Falle gerieten. Schon bald konnten wir in der Ferne auf einem hohen Hügel die Mauern von Bisignano erkennen, dahinter die blauen Berge der Sila Greca, dem Nordteil des mächtigen Sila-Gebirges in der Mitte Kalabriens. Auf den ersten Blick sah die Stadt wirklich uneinnehmbar aus. Zumindest nicht ohne eine lange Belagerung durch ein großes Heer.
    Zu unserem Erstaunen ließen sich noch immer keine feindlichen Soldaten blicken. Niemand forderte uns heraus. Vielleicht weil es jetzt am frühen Nachmittag die heißeste Zeit des Tages war. Die Landschaft wirkte wie ausgestorben, fast unheimlich. Außer uns schien das einzige Lebewesen ein einsamer Falke am Himmel zu sein.
    Je näher wir kamen, umso umfangreicher wurden die urbar gemachten Flächen, auf denen das gelbe Korn in seiner wogenden Pracht einen Gegensatz zum Grün und Blau der Berge bildete, hier und da unterbrochen von Olivenhainen, die sich bis zu den Hängen hinaufzogen, wo sie von dunkelgrünem Wald abgelöst wurden. Über alldem thronte die Stadt und blickte erhaben, ja fast höhnisch auf uns herab.
    An einem der Felder hielten wir an. Der Weizen stand in voller Reife unter der gleißenden Sonne des Südens. Ein leichter Südwestwind bewegte das Meer von Halmen und zauberte eine Dünung auf seine Oberfläche, die sich träge von uns wegbewegte.
    »Bist du sicher, sie können uns von da oben sehen?«, fragte Fulko.
    »Spätestens, wenn ihr Korn brennt«, erwiderte Robert grimmig. »Der Wind steht gut. Macht Feuer.«
    Rainulf war die Besorgnis anzusehen, denn was wir vorhatten, war gefährlich. Aber Robert hatte diesen Blick, der keine Widerrede duldete. Er war entschlossen, nicht länger zu warten und alles auf eine Karte zu setzen.
    Einige saßen ab und trugen Reisig und trockene Zweige zusammen, während Herman und Thore sich mit Feuerstein und Zunder abmühten. Als die Flammen züngelten, steckten wir einer nach dem anderen unsere Fackeln in Brand.
    Über eine Strecke von vielleicht fünfhundert Schritt ritten wir am Feldrand entlang und legten in kurzen Abständen Feuer an den Weizen. Der war so trocken, dass er sofort lichterloh brannte und dichte Rauchwolken in den Himmel sandte. Der Wind würde die Brunst auf die Hügel zutreiben und dabei nur einen kleinen Teil der bestellten Fläche zerstören, bevor sie ausbrannte. Es sollte eine Warnung sein.
    Nach getaner Arbeit zogen wir uns auf eine leichte Erhebung zurück. Die Rauchwolken verschleierten die Sicht auf die Stadt ein wenig, trotzdem ließ sich bald Bewegung erkennen. Zwei Dutzend Reiter tauchten auf der Straße auf, die von der Festung herabführte. Sie schienen es eilig zu haben.
    »Hätte mich auch gewundert«, grinste Robert.
    Die Byzantiner umgingen den Brand und hielten dann auf einem Feldweg direkt auf uns zu. In einiger Entfernung blieben sie stehen. Dies waren keine lombardischen Hilfstruppen, sondern reguläre byzantinische Reiterei, ausgezeichnet gewappnet, ja selbst ihre Pferde waren gepanzert. Ich bezweifelte, dass wir sie so leicht hätten besiegen können, wie Fulko behauptet hatte. Trotzdem zögerten sie, uns anzugreifen, berieten sich und starrten zu uns herüber.
    Ich hatte schon zuvor ein helles Tuch an meine Lanze gebunden und schwenkte es nun gut sichtbar in der Luft zum Zeichen, dass wir verhandeln wollten. Daraufhin wagten sich zwei von ihnen vor, wahrscheinlich griechische Offiziere. Auch Robert, mit mir und Lando im Gefolge, ritt ihnen bis auf halbem Weg entgegen.
    Die beiden Griechen waren sichtlich aufgebracht und begannen, gleichzeitig auf uns einzureden, bis Lando sie mit einem scharfen Wort unterbrach und das Wichtigste übersetzte.
    »Was uns einfiele, Feuer zu legen, wollen sie natürlich wissen«, sagte er. »Truppen seien unterwegs, um uns bis auf den letzten Mann zu vernichten. Mit unserem eigenen Blut werde man die Flammen löschen.«
    »Wir bedanken uns für den Hinweis«, erwiderte Robert kühl. »Aber wir fürchten uns nicht vor ihren Truppen. Sag ihnen, wir verlangen nur eines. Morgen früh, kurz nach Sonnenaufgang, möchte ich hier an der gleichen Stelle mit dem Statthalter sprechen. Ganz persönlich, nur er und ich, ohne Waffen und ohne Begleiter. Ich habe ihm einen privaten Vorschlag zu machen.«
    Lando gab sich Mühe, alles richtig zu übersetzen. Kaum war er fertig, da schnaubte der

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