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Das Schwert - Thriller

Das Schwert - Thriller

Titel: Das Schwert - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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der Anreicherung. Wissen Sie, was genau auf diesen Flügen transportiert wurde?«
    Sie nagte an der Unterlippe, während sie angestrengt überlegte. Endlich hob sie den Blick und schaute Jack mit fragend gerunzelter Stirn an.
    »In den Papieren stand etwas von ›Tritium‹. Kann das sein?«
    »Man braucht es zur Herstellung von Kernwaffen«, sagte Dschamila leise.
    Jack war jetzt hellwach. Allmählich ließ sich aus den Einzelteilen ein Bild zusammensetzen. Ein beunruhigendes Bild. »Weiter«, drängte er.
    »Vor ungefähr einem Monat ist eine besondere Lieferung eingetroffen«, fuhr Samiha fort. »Aus Deutschland. Von einem kleinen privaten Flugfeld in Wildeshausen, nahe Bremen, das sie gekauft hatten. Es sollte eine Zwischenstation für kleinere Maschinen sein. Ich wurde angewiesen, in Wildeshausen zwei Firmen zu gründen. Die erste zum Erwerb der Flughafenlizenz, die zweite besitzt eine deutsche Lizenz für die Zivilluftfahrt. Dadurch sind sie in die Lage versetzt, Waren von deutschen Herstellern zu erwerben, ohne über den endgültigen Bestimmungsort Auskunft geben zu müssen.
    Es gab mehrere Flüge zu einem kleinen Flugfeld südlich von Kairo, in Helwan. Laut Papieren bestand die Fracht aus Autoteilen, bestimmt für das Fertigungswerk dort.«
    »Sie haben von einer besonderen Lieferung gesprochen.«
    »Richtig. Vor ungefähr einem Monat. Die Maschine kam ebenfalls aus Deutschland, aber was immer sie transportiert hat, war ursprünglich aus Afghanistan nach Wildeshausen gelangt, via ein abgelegenes kleines Flugfeld im Osten der Türkei. Die Maschine wurde in Helwan entladen und die Fracht noch am selben Tag nach Kairo geschafft. Ich weiß, dass es sich um etwas sehr Wichtiges gehandelt hat, weil es das einzige Mal war, dass der Bruder des Kalifen, Raschid, losgefahren ist, um die Ware persönlich in Empfang zu nehmen. Ich habe die Route nach Afghanistan zurückverfolgt. Sie haben für die ganze Strecke dieselbe Maschine benutzt. Ein Ladungsverzeichnis gab es nicht, aber ich bin auf einen Bericht von einem Hadschi Achmad gestoßen. Er ist al-Masris Mittelsmann bei der al-Qaida. Er hat in deren Ableger in Afghanistan um Unterstützung für den Kalifen geworben.«
    »Was stand in dem Bericht?« Jack wurde ungeduldig.
    »In den Neunzigern, nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion,kaufte Osama bin Laden Nuklearwaffen von Kasachstan. Andere sollen von tschetschenischen Rebellen stammen, die 1991 zwei 30-Kilogramm-Rucksackbomben gestohlen hatten. Eine davon befand sich an Bord des Flugzeugs, eine kleine Nuklearwaffe mit einer Detonationskraft von etwa einer Kilotonne.«
    Nach dem letzten Wort herrschte Stille. Was sollte man sagen, was war nicht himmelschreiend belanglos im Schatten dessen, was sie soeben erfahren hatten? Endlich brach Jack das Schweigen.
    »Samiha, hast du herausfinden können, was sie mit dieser Bombe vorhaben?«
    Samiha atmete tief ein.
    »Raschid hat uns alle ständig angetrieben, das wir schnell machen sollen, schnell, schnell. Zu Neujahr sollte alles fertig sein.«
    »Zum muslimischen Neujahr?«, fragte Jack.
    »Ja. Der erste Muharram. Übermorgen.«
    Wieder schwiegen sie. Jack konnte sich keinen Reim auf das alles machen.
    »Wo steckt al-Masri?«, fragte er.
    »Hier in Kairo. Sie sind alle hier. Sie sitzen in ihrem Bunker. Irgendwann im Lauf des Neujahrstages wird al-Masri verkünden, dass er der rechtmäßige Nachfolger des Propheten ist, der neue Kalif.«
    »Was passiert vorher? Und danach?«, wollte Dschamila wissen. Sie hatte keinen Appetit mehr auf das süße Gebäck, das vor ihr auf dem Tisch stand.
    Jack hatte grübelnd die Stirn gerunzelt. »In Kairo wird etwas passieren, habe ich recht?«
    Samiha war nicht in die Pläne des inneren Zirkels eingeweiht worden, aber sie nickte. Sie war überzeugt, dass Jack recht hatte.
    »Was verspricht er sich davon, wenn er in Kairo eineAtombombe hochgehen lässt?«, überlegte er laut. »Sie würde mehr Muslime als Ungläubige töten. Oder hat er sich einen christlichen Stadtbezirk ausgesucht?«
    Dschamila wandte ihm das Gesicht zu, in ihrer Miene spiegelte sich blankes Grauen.
    »Nein.« Es kam nur als tonloses Flüstern über ihre Lippen. »Das ist es nicht. Er hat etwas anderes vor.«
    Sie zögerte und prüfte nochmals ihren Gedankengang. Doch, sie hatte recht. Alles andere wäre eine unwahrscheinliche Aneinanderreihung von Zufällen gewesen.
    »Jack, sind dir die vielen Fahnen im Stadtzentrum aufgefallen?«
    »Nur nebenbei«, antwortete er. »Ich

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