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Das Schwert - Thriller

Das Schwert - Thriller

Titel: Das Schwert - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Vielleicht haben wir demnächst die Möglichkeit für ein ausführliches Gespräch. Bis dahin hängt unser aller Leben davon ab, dass kein Wort über Naomi und ihre Retterin oder mich selbst nach außen dringt. Trauen Sie sich das zu? Alles für sich zu behalten?«
    Sie nieste einmal und noch einmal, und noch einmal. Durch das heruntergelassene Fenster wehte es kalt ins Wageninnere. Plötzlich fühlte sie sich sehr weit weg von zu Hause und ihrer Familie. So anrührend dieses ägyptische Weihnachten sein mochte, sie wünschte sich die vertrauten Lieder, wünschte sich, dies wäre eine anglikanische Kirche und sie könnte den Chor »Stille Nacht« singen hören.
    »Ich stamme aus einer Soldatenfamilie, Professor. Wortkarge Männer, die bis heute den Mantel des Schweigens über die schrecklichen Dinge breiten, die sie gesehen und getan haben. Ich habe Verschwiegenheit mit der Muttermilch eingesogen. Ihr Geheimnis ist bei mir gut aufgehoben.« Sie zögerte. »So lange Sie auf der Seite der Engel stehen.«
    Er warf einen Blick über die Schulter, sah die Lichter, den angestrahlten Kirchturm. Falls je Engel vom Himmel zur Erde hinabstiegen, dann heute Nacht.
    »Fahren Sie nach Hause«, sagte er. »Schlafen Sie. Vielleicht sehen Sie Engel im Traum.«
    Er schaute dem Jeep hinterher, dann ging er um die Kirche herum und betrat sie durch die den Geistlichen vorbehaltene Pforte.
    Auf dem Weg zur Treppe, die in die Krypta hinunterführte, kam er an zwei Diakonen vorbei, die ihn mit einem Kopfnicken grüßten. Vater Joseph hatte ihm versichert, sie wären vertrauenswürdig. Er hatte ihnen erzählt, Jack und Dschamila wären ein Paar, das um Asyl nachgesucht hätte,und diese Erklärung war ohne Einwand hingenommen worden.
    Samiha und Dschamila unterhielten sich, als er hereinkam. Sie unterbrachen ihr Gespräch und schauten ihm entgegen. Samiha lächelte, und wieder spürte er dieses wortlose Einvernehmen zwischen ihnen.
    Heißer Kaffee stand bereit und ein Teller mit Kahk al-Id, Weihnachtskeksen und -kuchen, wie man sie am nächsten Tag im ganzen Land essen würde. Jack nahm sich von beidem. Samiha erkundigte sich nach Naomi; die Besorgnis in ihrer Stimme klang echt und wirkte irgendwie beruhigend.
    »Jack«, sagte Dschamila, nachdem er ihnen berichtet hatte, Naomi ginge es den Umständen entsprechend gut, »Samiha hatte fast uneingeschränkten Zugang zu ihrem Computersystem. Sie konnte auf nahezu alle Informationen zugreifen.«
    Jack schaute Samiha an.
    »Haben Sie nicht gesagt, Sie wären eine Gefangene gewesen?«
    Samiha nickte.
    »Wie es dazu gekommen ist, erzähle ich später. Mohammed al-Masris Bruder Raschid hat mir gleich zu Anfang gesagt, weshalb sie mich ausgewählt hatten. Weil ich entbehrlich war, eine Frau, die gesündigt hatte, jemand, der den Tod verdiente. Sie hatten eine Buchhalterin aus New York und noch einige andere Frauen, die alle nicht freiwillig da waren. Wenn wir unseren Zweck erfüllt hatten, konnten sie uns erschießen und unsere Leichen irgendwo entsorgen, ohne dass jemand nach uns fragen würde.«
    Sie schilderte ihnen, was sie für die Ahl al-Dschanna getan hatte. Da waren die Firmen, die sie gegründet hatte, speziell die kleinen Fluggesellschaften, die für den Schmuggel von Materialien aus dem Iran über Afghanistan und Tadschikistan nach Europa gebracht wurden.
    »Ein paar kleine Maschinen kamen auch hierher, nach Kairo. Nie auf direktem Weg. Einige kamen über die Türkei, eine über Syrien, die andere über den Libanon. Die Iraner haben viel Erfahrung darin, die Hisbollah heimlich mit Waffen und anderen Dingen zu versorgen. Ägypten war nur eine Etappe mehr.«
    Sie stockte. Während ihrer Zeit im Bunker war der Plan für sie kaum mehr als ein Phantasiegebilde gewesen, Fiktion. In der Gewissheit, dass sie den Tag X nicht mehr erleben würde, ging sie damit um, als wäre es das Konzept für einen Film oder ein Buch, ohne Bezug zum wirklichen Leben. Jetzt plötzlich starrte ihr die Realität höhnisch ins Gesicht.
    »Was haben sie geschmuggelt?«, wollte Jack wissen.
    »Hauptsächlich Waffen. Maschinengewehre, Raketenwerfer, Granaten. Alles wurde an einem Ort außerhalb Kairos gelagert – tut mir leid, ich habe den Namen vergessen. Zwei Lieferungen kamen aus einer Stadt im Iran. Isfahan.«
    Jacks Augenbrauen schnellten in die Höhe.
    »Sind Sie sicher? Isfahan?«
    Sie nickte, und er pfiff leise durch die Zähne.
    »Da haben die Iraner ihre Konversionsanlagen. Zur Umwandlung von Uran als Vorstufe

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