Das Schwert - Thriller
in Sicherheit ist. Ich nehme sie jetzt mit, und Sie werden mich nicht daran hindern.«
Die Schwester kniff die Lippen zusammen und betätigte den Pieper in ihrer Brusttasche. Jack stieß sie beiseite, und Samiha, die schon zweimal hier gewesen war, zeigte auf eine Tür rechterhand, zu dem Korridor, an dem Naomis Zimmer lag.
Die empörte Stimme der Schwester folgte ihnen durch die Tür und – gedämpfter – den Flur hinunter. NaomisZimmer war das Siebte in der Reihe. Jack trat auf Zehenspitzen ein, um sie nicht zu wecken.
Sie schlief fest. Kleine farbige Lichter auf Monitoren blinkten, und einen schrecklichen Moment lang fühlte Jack sich an die Weihnachtsbeleuchtung in der Kirche erinnert, die sich in Blutlachen spiegelte. Er trat ans Bett und schüttelte sie sacht an der Schulter.
»Naomi. Naomi, wach auf.«
Sie brauchte eine Weile, um die Schlaftrunkenheit abzuschütteln. Er fasste sich in Geduld, dann aber hörte er etwas, das ihm das Blut in den Adern gefrieren ließ. Ein Auto näherte sich in hohem Tempo, raste auf den Hof unten und kam mit quietschenden Bremsen vor dem Gebäude zum Stehen.
Schritte im Flur. Samiha lugte durch den Türspalt: Die Schwester war im Anmarsch, flankiert von einem Arzt im weißen Kittel und dem bauab .
Jack fiel ein, dass die Tür nach innen aufging. Der Griff an der Innenseite war ein langer, solide angeschraubter Metallstab. Eine zweite Stange daneben an der Wand diente Patienten, die schon wieder umhergehen durften, als Halt beim Betreten oder Verlassen des Raums.
»Schnell, sorg dafür, dass niemand hereinkann!«, rief er Samiha zu.
Das Zuschlagen einer Autotür.
Samiha verlor keine Zeit. Sie schaute sich im Zimmer um, entdeckte einen Besen und schob ihn durch die beiden Stangen. Gerade noch rechtzeitig. Zwei Sekunden später drückte jemand gegen die Tür und stellte fest, dass sie nicht nachgab. Ein wütender Ausruf. Dann wieder Schritte, mindestens eine weitere Person eilte den Flur entlang.
Jack öffnete das Fenster. Kalte Nachtluft strömte herein.
»Paps?«, fragte Naomi. »Was machst du da? Was ist passiert?«
»Du kannst hier nicht bleiben«, antwortete er. »Wir bringen dich in eine bessere Klinik, aber wir müssen uns beeilen. Sei leise. Wir dürfen niemanden wecken.«
Doch Naomi konnte hören, wie an der Tür gerüttelt wurde, und bekam Angst.
Samiha redete beruhigend auf sie ein und versicherte ihr, sie brauche sich nicht zu fürchten, alles wäre in Ordnung. Sie half ihr aus dem Bett und packte sie mit der Zudecke warm ein.
Jack stieg als Erster aus dem Fenster. Es ging nicht tief hinunter. Das Hämmern wurde lauter, dann warf sich jemand mit dem ganzen Gewicht gegen die Tür. Der Besenstiel knackte.
Samiha reichte Naomi zu Jack hinunter, anschließend stieg sie aufs Fensterbrett und sprang. Ein zweiter dumpfer Schlag ertönte aus dem jetzt verlassenen Zimmer, und der Besenstiel zerbrach.
Jack hielt Naomi fest an sich gedrückt, während er und Samiha um ihr Leben liefen. Als sie um die Hausecke bogen, sahen sie ein zweites Auto neben dem Ihren stehen und im Schein einer nahen Laterne den Fahrer hinter dem Lenkrad sitzen.
»Gib mir Naomi«, sagte Samiha und blieb stehen, um Jack das Kind abzunehmen.
Der Fahrer war bereits halb ausgestiegen und griff nach seiner Waffe. Jack sah ihn, zog seine eigene Pistole und drückte ab. Der Mann kippte vornüber, blieb mit einem Fuß hinter der Türleiste hängen und fiel aufs Pflaster. Er war nicht tödlich getroffen und unternahm Versuche, sich aufzurichten, als Jack neben ihm anlangte, auch seine Uzi hatte er noch in der Hand. Jack jagte ihm eine Kugel in den Kopf.
Raschid stürmte auf sie zu und feuerte im Laufen auf Jack, aber der Schuss ging weit am Ziel vorbei.
Jack warf sich hinter Raschids Auto. Auf der anderen Seite schlug eine Kugel ins Blech. Den Wagen als Deckung nutzend, kroch er zum Heck, stand auf, nahm die Automatik in beide Hände und schoss.
Doch die Kugel ging ins Leere. Raschid hatte erkannt, dass er sich zur Zielscheibe machte, und hinter der Hausecke Schutz gesucht.
Jack hastete zu seinem Peugeot, stoppte nur kurz, um Raschids linken Vorderreifen zu zerschießen. Samiha hatte es geschafft, Naomi im Fond einigermaßen bequem unterzubringen, und stieg eben auf der Beifahrerseite ein. Jack schob sich hinter das Lenkrad. Der Zündschlüssel steckte.
Eine Salve aus Richtung der Klinik schlug wie eine Breitseite in die Karosserie ein. Jack startete den Motor und legte krachend den
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