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Das Schwert - Thriller

Das Schwert - Thriller

Titel: Das Schwert - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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nach wenigstens kurzzeitiger Linderung. Die Ärmsten der Armen, die Getretenen, die Gedemütigten, die Ausgestoßenen. Und ein Mann, der von sich glaubte, der Schatten Gottes zu sein, behauptete, er habe die Macht, sie aus ihrem Elend zu erlösen, er bringe ihnen das Heil in Gestalt eines Atompilzes. Jack fröstelte. Es war kalt draußen im Freien.

42
Totenwache
    Jack ließ die beiden Frauen in Georginas Wohnung zurück, wo sie sich der Computerrecherche widmen wollten. Samiha war immer noch vom Blutverlust geschwächt, aber die in Monaten aufgestaute Wut und Erbitterung motivierten sie, bis an die Grenze ihrer Kräfte zu gehen, in der Hoffnung, al-Masri einen Strich durch die Rechnung zu machen.
    »Gib auf dich acht, Jack«, sagte sie. »Bleib nicht zu lange weg.«
    Er legte ihr die Hand an die Wange und nickte.
    »Wenn du dich schlecht fühlst, lass dich von Georgina wieder in die Klinik fahren. Ich komme zurück, so schnell ich kann.«
    Für die Rückfahrt brauchte er länger als für den Hinweg. Der Verkehr war dichter. Am Ostufer begegnete er zweimal einer Kolonne von Limousinen, eine in Richtung des Abdin Palastes fahrend, die andere kam von dort. Der Präsident empfing seine Gäste.
    Immer noch harrte eine Menschenmenge vor St. Sergius aus und hielt Totenwache. Die Leute trugen keine Kerzen mehr, doch Priester von anderen Kirchen in der ganzen Stadt waren gekommen und beteten mit kleinen Gruppen, während Akolythen mit Weihrauchfässern umhergingen. Jack hatte damit gerechnet, eine Horde Reporter und Kameraleute vorzufinden, sah sich in dieser Hinsicht aber getäuscht. Er nahm an, dass die Behörden die Presse noch nicht informiert und eine Nachrichtensperre verhängt hatten: Das Letzte, was der Mann im Abdin Palast wünschte,war, dass dieser Vorfall die Konferenz überschattete. Dschamila hatte Jack von einem Selbstmordattentat in einer Schule in Zamalek erzählt und dem weltweiten Aufschrei, der die Folge gewesen war.
    Ein Polizeikordon versuchte, Neugierige vom Schauplatz des Verbrechens fernzuhalten. Jack umging die Polizisten und bahnte sich durch die Menschenmenge einen Weg zum Haus der Jakubs. Dort hatte sich eine kleinere Anzahl Trauernder versammelt. Sie knieten vor dem Haus, flüsterten Gebete, beschworen einen Gott, der niemals ferner gewesen war als heute. Ein Priester wanderte mit einer Ikone vor ihnen auf und ab, blieb in Abständen stehen und beugte sich nieder, damit die Betenden das Marienbild küssen oder mit den Händen berühren konnten. Etwas zur Seite stand ein Mönch mit einem goldenen Kruzifix. Jack fand, dass die alten Mütterchen, aus denen diese Gruppe hauptsächlich bestand, durchfroren und hungrig aussahen, was sie nicht daran hindern würden, den ganzen Tag hier im Gebet zu verharren.
    Ein kräftig gebauter Mann verwehrte Jack an der Tür den Zutritt.
    »Ich muss hinein«, sagte Jack. »Ich muss mit Dschamila Lochud sprechen. Sie ist eine Freundin der Jakubs und jetzt bei ihnen im Haus.«
    »Ich kann Sie nicht hereinlassen.« Der Mann blieb hart. »Besucher sind nicht erwünscht.«
    Es entspann sich ein langes Hin und Her; zu guter Letzt ging der Mann ins Haus, sprach mit Vater Joseph, und als er wiederkam, ließ er Jack eintreten.
    »Er sagt, Sie können nicht bleiben«, richtete er aus. »Er sagt, Sie verstehen schon.«
    Jack nickte. Er verstand sehr gut.
    Vater Joseph trat Jack in einer weiten schwarzen Galabija entgegen und bat ihn ins Wohnzimmer. Dort befanden sichdie vier Kinder mit Dschamila, zwei Priester und eine alte Dame, die Jack als Josephs Mutter vorgestellt wurde. Das Ehepaar Sachary war anwesend und Schwager Butros. Nebenan hörte man Schadia weinen. Dschamila erklärte, Mutter und Schwester wären gekommen, um ihr beizustehen.
    Jack unterhielt sich kurz mit Vater Joseph und versicherte ihm, er werde die Mörder seiner Kinder zur Rechenschaft ziehen.
    »Leider muss ich euch Dschamila entführen«, sagte er dann. »Ich tue es nicht gern, da ich weiß, dass ihr sie nötig braucht, besonders die Kinder. Aber wir haben eine wichtige Aufgabe zu erfüllen. Wenn wir diesen Mann nicht aufhalten, gibt es eine Katastrophe, noch um Vieles größer als die Untat von heute Morgen.«
    Der Priester nickte. Seine Augen waren trocken, aber Jack konnte nachfühlen, wie es in ihm aussah. Genau wie er, seit er Emilias Leiche gefunden hatte und auch Naomi tot glaubte, würde Vater Joseph nie wieder derselbe sein. Manchmal ist selbst bei Gott kein Trost, dachte er.
    »Dschamila hat mir

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