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Das Schwert - Thriller

Das Schwert - Thriller

Titel: Das Schwert - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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verdient. Ich glaube, jemand ist mir bis hierher gefolgt. Ich habe mit ein paar Standardmanövern versucht, ihn abzuschütteln, aber ich weiß nicht genau, ob es mir gelungen ist.«
    »Gefolgt? Wer?«
    Simon schüttelte den Kopf.
    »Keine Ahnung. Jemand, der mir auf den Fersen bleiben will. Nach meiner Vermutung ist es einer von der extremistischen Vereinigung, die ich erwähnt habe. Jemand, dem wir aus dem Weg gehen sollten.«
    Das diente als Ansporn; sie stapften weiter, schneller alsvorher. Die eisige Luft brannte in der Lunge. Ihr Atem ging stoßweise. Die Beine wurden schwer. Beide Männer waren es nicht gewöhnt, sich durch hohen Schnee zu arbeiten, und ihre Muskeln protestierten gegen die brachiale Anstrengung. Jack hatte das Gefühl, dass sich ein stählernes Band um seinen Brustkorb legte. Sein Kopf schmerzte, seine Augen tränten in der kalten Luft.
    Sie erreichten den ersten Markierungspfahl. Nach der Neigung des Hanges zu urteilen, mussten sie sich links halten.
    »Lassen Sie uns eine kurze Rast einlegen«, schlug Jack vor. »Ich habe Krämpfe in den Beinen.«
    »Wir können uns nicht in den Schnee setzen.«
    »Räumen wir ihn weg.«
    Schnell hatten sie eine kleine Mulde freigescharrt, und Simon breitete ein Stück Segeltuch aus seinem Rucksack als Unterlage auf den Boden. Dazusitzen und die Beine zu entlasten war ein Genuss, aber ziemlich schnell fühlten sie die Kälte in sich hochkriechen.
    »Lange können wir hier nicht bleiben«, meinte Simon. »Wenn wir einschlafen, sind wir tot, bevor es hell wird.«
    »Noch fünf Minuten, dann gehen wir weiter.«
    Simon wandte den Kopf, um zustimmend zu nicken, dabei entdeckte er den roten Punkt auf Jacks Parka. Sofort warf er sich über Jack und drückte ihn nach hinten in den Schnee.
    »Was zum ...«
    Jack brachte nur diese beiden Worte heraus, da hörte er schon ein zischendes Geräusch, gefolgt von einem Aufschrei Simons und dem Gefühl, von dessen plötzlich schwer gewordenem Körper erdrückt zu werden. Das zischende Geräusch wiederholte sich mehrmals, und Jack wusste sofort, sie wurden von einem Gewehr mit Schalldämpfer unter Feuer genommen.
    »Simon? Alles in Ordnung?«
    Einige Atemzüge lang kam keine Antwort, dann flüsterte Simon mit schwacher Stimme: »Ich bin getroffen ... Bleib unten ... auf dem Boden ... Nicht den Kopf heben ...«
    Jack arbeitete sich unter Simon hervor und half ihm, sich in der Deckung des kleinen Schneewalls, den sie aufgeschüttet hatten, auf den Boden zu legen. Kaum hatte er sich neben ihm ausgestreckt, hörte er wieder etwas über seinen Kopf hinwegzischen.
    »Ein ... roter Punkt ... auf deiner Jacke«, stieß Simon abgehackt hervor. »Er hat dich mit ... einem Laser anvisiert. Bestimmt hat er ... auch ein ... Nachtsichtgerät.«
    Jedes Wort hörte sich an, wie von Blut und Schmerzen halb erstickt. Jack stand unter Schock. Er hatte Gefechtserfahrung, aber diese Situation war anders. Hier in der Schneeeinsamkeit, ohne Panzerweste, ohne Helm, ohne eine Waffe, um das Feuer erwidern zu können, fühlte er sich ausgeliefert, hilflos. Was, wenn Simon starb? Was, wenn er plötzlich allein hier draußen war, belagert von einem Scharfschützen, der nur auf eine günstige Gelegenheit wartete, um ihn zu töten? Wohin fliehen, was tun?
    »Wo bist du getroffen worden, Simon? Kannst du mir das sagen?«
    »In die Seite. Höllische Schmerzen. Wir ... wir müssen weg ... von hier ...«
    »Lass mich nachschauen.«
    Er griff nach der Taschenlampe.
    »Mach um ... Gottes willen ... kein Licht ...«
    »Ich muss sehen, wie schwer du verwundet bist. Ich habe früher auch unter Beschuss Erste Hilfe geleistet.«
    »Erste Hilfe bringt ... hier nichts.«
    »Lass mich das beurteilen. Das Mondlicht wird reichen. Ich mache deine Jacke auf.«
    Trotz Simons Protesten zog Jack den Reißverschluss desParka herunter und schlug ihn auseinander. Simon zuckte zusammen, als die Kälte ihn wie ein Vorschlaghammer auf die Brust traf.
    Auf Grund der eingeschränkten Bewegungsfreiheit war es schwer, irgendetwas festzustellen. Jack tastete behutsam mit den Händen nach der Wunde. Als er sie zurückzog, waren sie feucht und klebrig von Blut.
    »Ich muss die Blutung zum Stillstand bringen.«
    »Gott im Himmel! Lass das sein! Hör auf!«
    »Wir müssen was tun. Wenn du weiter so viel Blut verlierst, bringt die Kälte dich um.«
    »Ich bin ... sowieso erledigt. Hör zu, Jack ... greif in meine Tasche ... die rechte Tasche. Die Pistole ... nimm sie ...«
    Jack wühlte in der

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