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Das Schwert - Thriller

Das Schwert - Thriller

Titel: Das Schwert - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Tasche und förderte eine schwere Pistole zutage.
    »Ist eine H&K ... USP Compact ... kurzer Lauf ... leichte Handhabung ... Verschießt neun Millimeter Patronen ... linke Tasche.«
    Jack schob die Hand in die andere Tasche und zog eine kleine Schachtel Patronen heraus.
    »Ist schon ... geladen. Du kannst ... damit umgehen. Selbe Tasche ... Autoschlüssel.«
    Simon wurde mit jedem Augenblick schwächer.
    »Streng dich nicht an«, sagte Jack. »Ich habe ein Handy. Ich rufe die Polizei.«
    »Schmeiß es weg ... Die Behörden dürfen ... nichts erfahren ...«
    »Aber wir brauchen für dich einen Krankenwagen und den Notarzt.«
    »Spar dir ... die Mühe ...«
    Wieder ein Zischen und das Geräusch eines Einschlags ganz in der Nähe.
    »Er kommt ... näher«, flüsterte Simon. Das Sprechenkostete ihn unglaublich viel Kraft; er musste sich beeilen, um noch alles Wichtige zu sagen, bevor seine Stimme versagte.
    »Ich helfe dir aufstehen. Wir können es noch schaffen.«
    »Blödsinn ... Verschwinde ... Nimm Rache für ... Emilia. Und Naomi, du ... musst Naomi finden. Er ... will das ... Schwert, er ... weiß ... dass du es hast. Finde ihn ... Kairo ... Nach Kairo ... Mit dem Schwert ... Suche ... Scheherezade ...«
    »Wer ist Scheherezade?«
    »Such Scheherezade ... Jetzt hau ab!« Simon mobilisierte seine schwindenden Kräfte. »Kriech auf allen vieren. Wenn du glaubst, es ist sicher, lauf so schnell du kannst ...«
    »Aber ...«
    »Keine Widerrede. Vergiss nicht: Scheherezade.«
    Jack zögerte nur ein, zwei Augenblicke. Auch wenn man einen Helikopter schickte, um Simon abzuholen, würde er nach aller Wahrscheinlichkeit auf dem Weg ins Krankenhaus sterben, und angenommen, er schaffte es tatsächlich lebend bis auf den Operationstisch, wäre es eins der größeren Wunder, wenn es den Ärzten gelang, ihn zu retten.
    Er ließ sich auf Hände und Knie nieder und robbte durch den Schnee, den Rucksack schleifte er mit. Hinter ihm stieß Simon einen lauten Schmerzensschrei aus und stemmte sich in die Höhe, bis er schwankend aufrecht stand. Seine Haltung und Bewegungen erweckten den Anschein, dass er zu fliehen versuchte. Jack schaute zurück und sah den Verderben bringenden roten Punkt auf dem Gelb von Simons Parka leuchten. Im nächsten Moment durchschnitt die Kugel die kalte Luft. Simon wurde nach hinten gestoßen und lag still. Jack krabbelte weiter. Sein grauweißer Parka verschmolz mit der Umgebung und stellte eine gewisse Tarnung dar, so dass er von dem Schützen nicht so leicht zu entdecken war. Hoffte er.
    Das Problem war, in dem tiefen Schnee einigermaßen schnell vorwärtszukommen. Die Schneeschuhe hinderten, aber ohne sie sank er zu tief ein. Sein Verfolger hatte eine Nachtsichtbrille und eine Zielvorrichtung mit Laser. Also war seine Chance, den Waldrand zu erreichen, nahe Null, ganz zu schweigen von Simons Auto. Kairo war so weit weg wie der Mond in dieser seiner, auf ein paar Meter Schnee zusammengeschrumpften Welt.
    Immer wieder verrenkte er sich den Hals, um zu sehen, ob ein roter Punkt über seine Kleidung irrlichterte. Einmal entdeckte er ihn hinter sich auf der Schneefläche. Von Todesangst gepackt, rappelte er sich auf und versuchte zu laufen, dabei kam ihm das abschüssige Gelände zupass. Immer wieder stolperte er, und einige Male fiel er der Länge nach hin. Er hörte einen gedämpften Knall, und eine Kugel sauste an ihm vorbei – nur einen Fingerbreit neben seinem Ohr, oder so kam es ihm zumindest vor.
    Plötzlich hatte er eine Idee. Er kramte sein Schweizer Messer heraus und zerschnitt die Kordel im Saum seine Parka. Er riss sie heraus, kniete sich hin und nahm mit vor Angst und Kälte ungeschickten Fingern die Schneeschuhe ab. Dann band er sie mit Hilfe der Kordel senkrecht übereinander fest und rammte sie in den Schnee. Er zog den Parka aus und steckte Pistole, Munition und Schlüssel in seine Hosentaschen. Anschließend drapierte er den Parka über das wacklige Schneeschuhgerüst. Die Kälte schlug ihre eisigen Fänge in seinen nun ungeschützten Oberkörper. Wenn er nicht verdammt schnell das Auto fand, drohte ihm der Tod durch Unterkühlung.
    Quälend langsam durch den kniehohen Schnee stapfend, entfernte er sich hangabwärts von seinem Kunstwerk. Als er über die Schulter zurückblickte, sah er den roten Punkt auf dem Parka leuchten, dann ertönte der Knall und das Gebilde fiel um.
    Gleichzeitig mit dem Einschlag der Kugel veränderte sich das Licht. Am Himmel erloschen die Sterne. Augenblicke

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