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Das Schwert - Thriller

Das Schwert - Thriller

Titel: Das Schwert - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Zug zu erreichen. Genau in dem Moment, als er ihnen die Tür vor der Nase zuschlug, setzte sich der Zug mit einem scharfen Ruck in Bewegung.
    »Achte auf die Tür«, wies er Dschamila an, bevor er sich durch den vollgepfropften Waggon kämpfte, über Kisten stolpernd und Beutel und krakeelende Kinder. Eine sehr dicke Frau, die an einem auf der Holzbank stehenden Paket hantierte, blockierte den Gang. Jack schubste sie auf den Sitz, wobei das Paket zerdrückt wurde, und sprintete zum Ende des Waggons.
    Dort stand die Tür bereits sperrangelweit offen, und zwei weitere von al-Masris Sendboten bemühten sich unter akrobatischen Verrenkungen, den Fahrt aufnehmenden Zug zu entern. Jack, an eine Haltestange geklammert, ließ einen Fuß vorschnellen. Ein gezielter Tritt, der den vordersten Mann gegen den Hals traf, dicht unterhalb des Kinns. Mit einem schmerzvollen Grunzen kippte er nachhinten, verlor den Halt und stürzte mit einem satten, unheilverkündenden Plumps auf den Bahnsteig.
    Sein Kumpan hielt sich mit einer Hand fest, mit der anderen zog er eine Pistole, aber der Zug ruckelte, und er hatte noch keinen festen Stand. Er drückte ab, doch der Schuss ging ins Leere. Jack bekam sein Handgelenk zu fassen, die Pistole fiel aus den sich öffnenden Fingern, als er dem Angreifer, indem er ihn um 90 Grad herumwirbelte, die Schulter auskugelte und ihn dann rücklings in Leere stieß. Sekunden später raste ein Gegenzug über das Gleis, auf dem er gelandet war. Jack angelte nach dem Griff der Tür und riss sie krachend ins Schloss.
    Langsam ging er durch den Wagen zurück. Er spürte, dass man ihn anstarrte. Die Frauen hielten alle das Gesicht abgewandt, um nicht seinem Blick zu begegnen; einige der Männer schauten ihn finster an, aber Jack musterte sie ebenso grimmig, und sie verzichteten darauf, etwas zu sagen oder zu tun. Er kehrte zum Einstieg zurück, wo Dschamila wartete.
    Der Zug fuhr jetzt schneller, aber es war ein Personenzug, eine alte Lok mit alten Waggons, der stundenlang durch das Delta schnaufen würde, bevor er sein Ziel erreichte.
    Jack konnte nicht wissen, ob weiter vorn noch andere Verfolger eingestiegen waren; falls ja, waren sie unter Garantie jetzt auf dem Weg zum letzten Wagen, wo sie ihr Wild zu stellen hofften. Wenn sie das Feuer eröffneten, war in Anbetracht der vielen, auf engem Raum ohne Fluchtmöglichkeit zusammengepferchten Menschen ein zweites Massaker unausweichlich.
    »Wir müssen aussteigen«, sagte Dschamila aus demselben Gedankengang heraus.
    Jack nickte. Er wagte sich erneut in die geballte Missbilligung des letzten Waggons und entdeckte die Notbremse.Entschuldigungen murmelnd, beugte er sich über eine alte Frau und ein Mädchen, umfasste den Griff und zog daran. Sekunden später kam der Zug kreischend zum Stillstand. Die Fahrgäste in den Gängen wurden zu Boden geworfen.
    Als Jack wieder bei Dschamila anlangte, hatte sie bereits die Tür geöffnet. Nachdem sie sich vergewissert hatten, dass von keiner Seite ein Zug nahte, sprangen sie auf das geschotterte Gleisbett. Sie befanden sich nach wie vor innerhalb der Stadtgrenzen, ausgangs von Bulaq, schätzte Jack, nicht weit vor der Eisenbahnbrücke, die über den Nil nach Imbaba hineinführte, bevor die Strecke nach Norden abbog und nach Alexandria.
    Sie hasteten über die Gleise, beflügelt von der Angst, ein Turbini , ein Schnellzug, könnte aus dem Nichts herangerast kommen, aber alles blieb ruhig. Niemand sprang aus dem Zug, um sie zu verfolgen. Sie erreichten die andere Seite und stiegen über eine Mauer auf eine schräge Böschung. Vor ihnen lagen die Häuser, Märkte und Werkstätten von Bulaq. Man hörte das Klingen von Hämmern auf Metall. Dahinter erstreckten sich die Altkleidermärkte, die das Viertel berühmt gemacht hatten. Dort bekam man immer ein Taxi.
    Jack blieb stehen und bat Dschamila, ihm die Tasche zu geben. Er zog den Reißverschluss auf. Das Schwert, eingewickelt ins Mussas Stoffbeutel, befand sich noch darin, ebenfalls der Brief, beides offenbar unberührt.
    Aufatmend machte er die Tasche wieder zu. So weit, so gut. Und jetzt der Telefonanruf.

29
Zu Füßen des Pharao
    Kairo, Zentrum
    Zurückgekehrt in die Chramra Street, wo sie den Wagen in der Nähe eines Polizeireviers geparkt hatten, stellten sie fest, dass er nicht mehr da war.
    Jack lachte. »Irgendjemand scheint ihn trotz allem wiedererkannt zu haben. Oder die Polizei hat ihn beschlagnahmt. Wie auch immer, wie müssen uns per pedes fortbewegen, bis ich

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