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Das Schwert und die Lämmer: Roman (German Edition)

Das Schwert und die Lämmer: Roman (German Edition)

Titel: Das Schwert und die Lämmer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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vernünftigen Namen geben sollen.«
    »Ja, ich weiß.« Ulf klang fast schon zerknirscht. »Aber jetzt ist es zu spät. Er hat sich dran gewöhnt.« Er spuckte in den Staub der Straße.
    Die Landschaft erschien endlos und öde. Nur hin und wieder wurden die Felder von Obstplantagen, Wäldern oder kleinen Dörfern unterbrochen.
    Wir zogen nach Süden. Obwohl ich nicht wusste, wo Genua lag, war ich mir sicher, dass dies die falsche Richtung war, sonst hätte der Plan des Königs keinen Sinn ergeben. Ich durfte nicht zu lange warten.
    Das Fass Wein, das ich in der Stadt erworben hatte, stand neben Christoph im Schatten des Kutschbocks. Der Händler hatte mir in schlechtem Deutsch versichert, der Wein sei stark und süß, etwas für Herrschaften, nicht für »Tölpel«. Er hatte mir recht viele Münzen dafür abgenommen, aber da ich deren Wert nicht kannte, konnte ich nur vermuten, dass er mich übervorteilt hatte. Es war egal, ich hatte keine andere Wahl.
    Die Soldaten sprachen nicht viel, weder miteinander noch mit mir. Diego sah mich einige Male an, aber ich tat immer so, als würde ich es nicht bemerken.
    Gegen Abend erreichten wir einen kleinen Fluss. Ich hatte die Soldaten großzügig für ihre Begleitung entlohnt und tat das, was jede wohlhabende Dame in Gegenwart einfacher Leute getan hätte: nichts.
    Während die Soldaten Holz für ein Feuer sammelten und Wasser aus dem Fluss schöpften, ging ich am Ufer entlang und ließ den Wind den Schweiß auf meinem Rücken kühlen. Es war ein schöner, warmer Sommerabend. Ich hing meinen Gedanken nach, bis Ulf mich rief. Dann kehrte ich ins Lager zurück.
    Sie hatten sich Mühe gegeben, das Brot auf eine Decke gelegt, den Käse auf einige Stücke Baumrinde, die sie von den Stämmen abgeschnitten haben mussten. Das Weinfass stand auf dem Boden und war bereits geöffnet. Ein kleines Lagerfeuer brannte, obwohl es noch nicht ganz dunkel war.
    Ich hätte sie beinahe auf die Verschwendung von Brennholz hingewiesen, doch dann schwieg ich. Das war nicht der Kreuzzug, und wir durchquerten nicht mehr die Alpen. Es gab genügend Holz.
    Ulf hakte die Daumen in den Gürtel. »Wir wollten uns bedanken für den Wein und den Käse. Das ist sehr großzügig.«
    »Nur eine Kleinigkeit.« Ich winkte ab, so wie es meine Herrin getan hätte, und hoffte, dass mein Magenknurren die Illusion nicht zerstörte. »Ihr habt mir aus einer großen Not geholfen. Esst und trinkt, so viel ihr wollt.«
    Das taten sie. Mit ihren Messern schnitten sie faustgroße Stücke aus dem Käse und stopften ihn sich so schnell in den Mund, dass sich Christoph schon beim zweiten Bissen verschluckte. Stummer tauchte Holzbecher in das Fass und reichte ihm einen. Den zweiten gab er mir.
    Der Wein war stark, so wie der Händler versprochen hatte. Ich nippte nur daran und aß ein wenig Brot mit Käse. Gier war undamenhaft.
    »Was ist mit ihm?«, fragte ich mit einem Blick auf Diego, der mit geschlossenen Augen in seinem Käfig hockte.
    Ulf schluckte. »Dem Gefangenen? Was soll mit ihm sein?«
    »Bekommt er nichts?«
    Die Soldaten sahen sich an. Christoph lachte mit vollem Mund. »Von diesem Festmahl? Natürlich nicht.«
    »Vielleicht etwas Brot und Wasser?«
    Stummer stieß Ulf an und stand auf. Mit einer Hand griff er nach dem Eimer voller Wasser, den er im Fluss gefüllt hatte, mit der anderen nahm er ein Stück Brot. Breit grinsend ging er auf den Karren zu.
    Diego öffnete die Augen, beobachtete ihn, ohne sich zu bewegen. Vor dem Käfig blieb der Soldat stehen. Er drehte sich zu uns um, als wolle er sicherstellen, dass wir auch sahen, was er tat, dann hielt er Diego das Brot hin. Der zögerte einen Moment, bevor er danach griff.
    Stummer zog die Hand zuerst weg, streckte sie im nächsten Moment aber wieder aus. Diego jedoch griff kein zweites Mal nach dem Brot, sondern schloss wieder die Augen.
    Stummer wirkte enttäuscht, doch dann fiel ihm der Eimer in seiner Hand wieder ein. Er holte damit aus und schüttete das Wasser in den Käfig. Das Brot ließ er fallen, trat es mit dem Absatz seines Stiefels in den Sand und warf es hinterher.
    Diego reagierte nicht. Es war, als würde er nicht bemerken, was neben ihm geschah. Wasser tropfte ihm aus den Haaren. Das Brot lag zwischen den Streben auf der Ladefläche.
    Stummer drehte sich und streckte die Arme aus wie ein Feuerschlucker nach einer gelungenen Vorstellung. Der Eimer baumelte in seiner linken Hand. Seine Kameraden lachten und klatschten in die Hände.
    Ulf sah mich

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