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Das Schwert und die Lämmer: Roman (German Edition)

Das Schwert und die Lämmer: Roman (German Edition)

Titel: Das Schwert und die Lämmer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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grinsend an. »Brot und Wasser«, sagte er. »Wie gewünscht.«
    Ich rang mir ein Lächeln ab. »Er verdient es nicht besser.«
    »So ist es. Einer, der Christen an die verdammten Sarazenen verrät, verdient noch nicht mal die Luft zum Atmen.«
    Stummer kehrte zurück ans Lagerfeuer, und Christoph klopfte ihm auf die Schulter, bevor Stummer seinen Becher neu füllte.
    Ich beobachtete die Soldaten. Sie tranken den Wein unverdünnt, so wie ich gehofft hatte. Anfangs bezogen sie mich aus Höflichkeit in ihre Gespräche mit ein, doch irgendwann kreisten sie nur noch um Dinge, die ich nicht verstand, und Personen, die ich nicht kannte.
    Ich sagte ihnen, dass ich müde wäre, und legte mich ein wenig abseits des Feuers hin, hoffte, dass sie mich vergessen würden. Die Soldaten hatten den ganzen Tag über großen Anstand gezeigt, aber ich hatte Angst, dass sich das ändern würde, wenn sie betrunken waren.
    Auf dem Rücken liegend, die Arme hinter dem Kopf verschränkt, wartete ich.
    Die Nacht war sternenklar und warm, das Gespräch hinter mir laut und unverständlich. Ab und zu rülpste jemand. Ich hörte, wie die Soldaten aufstanden und gegen Bäume pinkelten. Einmal kündigte Ulf an, er würde dem Juden ins Gesicht pissen, aber das Scheppern von Metall und Christophs betrunkenes Lachen verrieten mir, dass es ihm nicht gelungen war. Ansonsten ignorierten sie Diego.
    Es fiel mir nicht schwer, wach zu bleiben. Mein Herz pochte, mein Mund war trocken. Die Stimmen der beiden Soldaten wurden lauter, ihre Worte undeutlicher. Nach einer Weile verstummten sie ganz.
    Ich wartete.
    Erst als einer von ihnen laut zu schnarchen begann, hob ich den Kopf. Sie hatten kein Holz nachgelegt, das Feuer war fast heruntergebrannt. Dennoch waren die beiden Körper, die rechts und links von ihm lagen, im Mondschein deutlich auszumachen.
    Zwei Körper.
    Ich stutzte. Wo war der dritte?
    Ich wagte es nicht aufzustehen, kroch stattdessen durch das Gras. Die Stiefel mit ihren harten lauten Sohlen ließ ich zurück.
    Als ich näher an das Feuer herankam, sah ich, dass Ulf und Christoph dort schliefen. Stummer lehnte an einem Rad des Karrens, das Weinfass im Arm wie eine Frau, und er trank immer noch.
    Ein Zweig knackte unter meiner Hand. Niemand reagierte. Nur Diegos Ketten klirrten leise. Er hatte sich auf dem Boden zusammengerollt, denn der Käfig war so klein, dass er sich nicht ausstrecken konnte. Ich dachte an den langen Weg, den er darin zurückgelegt hatte, über die Alpen bis hierher. Und es war meine Schuld, dass er gefasst worden war. Hätte ich ihm nicht …
    Ich unterbrach den Gedanken, wurde wütend auf mich selbst. Er war ein Verräter, der bestraft werden musste. Was diese Männer getan hatten, war richtig, was ich vorhatte, falsch.
    Stummer sank das Kinn auf die Brust. Er schreckte hoch, kratzte sich und trank erneut einen Schluck Wein. Sein ganzer Oberkörper schwankte bei der Bewegung. Nur wenig später sank sein Kopf wieder nach unten. Dieses Mal hob er ihn nicht mehr.
    Ich kroch ihm entgegen, befürchtete bei jedem Atemzug, er könnte aufwachen und mich entdecken. Doch Stummer regte sich nicht. Neben dem Karren richtete ich mich langsam auf und erschrak, als ich in Diegos geöffnete Augen blickte.
    »Ich wusste nicht, dass du so gut lügen kannst«, flüsterte er.
    »Wenn du es mich gelehrt hättest, könnte ich es bestimmt noch besser.«
    Er blinzelte. »Sie haben dir gesagt, weshalb ich hier bin?«
    »Das haben sie, und ich hasse dich dafür. Aber das ist jetzt nicht wichtig. Wie kriege ich dich aus dem Käfig?«
    »Du willst mich befreien?« Im Mondlicht sah ich die Verwirrung in seinem Blick.
    »Ja.«
    »Warum?«
    Ich hätte vor Anspannung beinahe geschrien, zwang mich aber weiterhin zu flüstern. »Weil ich eine Frau bin und nicht allein reisen kann, und weil ich keine Ahnung habe, wo Genua liegt.«
    Diego setzte sich auf. »Gib mir ein Messer und die Decke, die neben dem Feuer liegt.«
    Ich gab ihm die neue Klinge, die in meinem Gürtel steckte, und schlich zurück. Es lagen noch ein wenig Brot und Käse auf der Decke. Ich steckte sie mir unter das Hemd, dann brachte ich die Decke zu Diego, schob sie durch die Holzstäbe.
    Er schnitt den Stoff mit dem Messer an und zerriss ihn in mehrere Stücke, die er sich um die Ketten wickelte. Das Klirren verstummte nicht ganz, aber es wurde leiser und dumpfer. Dann steckte er das Messer in das Vorhängeschloss an seinem rechten Fuß.
    »Hat nicht einer der Soldaten den

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