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Das Science Fiction Jahr 2013 (German Edition)

Das Science Fiction Jahr 2013 (German Edition)

Titel: Das Science Fiction Jahr 2013 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schutz biete.« Eine Höhle ist also keine Höhle, wenn jemand eine Höhle aus dem Stein schneidet. Dennoch biete gefälligst sie, die also Nicht-Höhle, den notwendigen Schutz. Es kann sein, dass ich jetzt daneben schätze, aber gefühlte achtzig Prozent der Sätze, die da so bedeutungsschwanger daherkommen, sind so sinnentleert wie dieser. Was an welcher Beschreibung dieser »Behausung«, die keine Höhle sein darf, wahrscheinlich wegen der von sogenannter Musik zugeschmierten Rampen und Durchgänge, hat irgendeine Bedeutung? Was an einer dampfenden Tasse Kaffee, mit jungfräulichem Rand, die nicht geleert wird? Was an … okay, rasch jetzt, Wolken, die nirgends hin wollen, und einer Sonne, die für alle da ist – zumal in einem Shortcut, in dem es durch die Massierung noch geballter auffällt. War Arno Schmidt ein Verfechter dehydrierter Prosa, so haben wir es hier mit einer tsunamisierten zu tun, mit einer total überfluteten – New Orleans nach dem Taifun, entwickelt aus »Vorarbeiten, die bis in die Langeweile zurückreichen«. Irgendwann schließlich: Die Wolken zogen weiter, sie wollten nirgends hin. Die Sonne war für alle da. – »Wenn das so ist, dann möchte ich ein Wolf sein.« – »Und ich ein Rabe.« – So geschah es. Folgt aufsteigendes Dideldumm-Dideldumm. Ende.
    Was theoretisch möglich gewesen wäre, hätte man je die Absicht gehabt, ein tatsächliches Hörspiel zu produzieren und nicht bloß eine Art Brockhaus Revue passieren zu lassen: Man nehme (für die Zukunft, syntaktisch richtiger wäre hier jeweils »man hätte nehmen sollen«, aber das spare ich mir jetzt – wird zu kompliziert, und wir wollen ja zu einem Ende der Langeweile kommen), man nehme also die handelnden Personen bzw. in diesem Fall die Personen, die theoretisch des Handelns fähig sind. Oder sein/werden könnten. Man skizziere: »Die Skizze (ital.: schizzo) ist der Versuch der Darstellung einer Idee, auch ein Entwurf, ein Konzept, ein erster Überblick« (Wikipedia). Das hätte jeder nachsehen können, der mit dieser Produktion befasst war, und das wäre wirklich wichtig gewesen. Die Absenz einer Idee, wie Die Abschaffung der Arten umzusetzen ist, ist hier das grundlegend Fatale. Man nehme also die möglichen Interaktionen dieser Personen entlang der gewünschten Chronologie des Hörspiels. Man stelle zu diesem Zeitpunkt – wahrscheinlich bass erstaunt – fest, dass allein dadurch eine ungeheure Tonnage an Ballast abgeworfen wurde, die die genannten Interaktionen bloß bremst, stört, verunmöglicht: nämlich all das, was dem Verlauf einer Geschichte im Weg steht. Ansonsten: Warum ließ man nicht einfach das Buch lesen, meinetwegen mit mehreren Sprechern (aber bitte nicht mit denen, die jede Endsilbe persönlich hassen wie die sogenannte und sprichwörtliche Pest – die das Glück hat, bloß eine Silbe zu beschäftigen. Oder das Pech, vielleicht ist sie deshalb ausgerottet, man konnte da einfach nichts verschlucken … ich schweife schon wieder ab)? Man wähle (sodann) den Beginn der Geschichte (wir sprechen jetzt von der inneren Chronologie eines Hörspiels), nenne den zum Beispiel »A«, konstruiere nun den Fortgang (via, etwa, »B«, »C« … bis meinetwegen »G« wie »genügt«, wir wollen ja gerade nicht ausufern). Man frage sich nun, was passiert jeweils zwischen diesen Punkten, unterwegs von »A« (über »B« und so weiter) bis zum Finale des Unternehmens. Beziehungsweise hätte man sich hier fragen müssen, was hat zwischen diesen Personen zu passieren, welche Dialoge haben stattzufinden, welche Handlungen. Man mache (also) nun die bloß vorhandenen und referierenden Personen zu tatsächlich handelnden und inszeniere mit ihnen das, was zwischen den Punkten zu passieren hat, damit der jeweils nächste Punkt erreicht wird. (Das wird jetzt auch fad.)
    Also unterm Strich: Wie macht man aus einem ausgewiesenen Nicht-Hörspiel (einem sog. Roman etwa, hier: »Enzyklopädisches Konglomerat«) ein tatsächliches Hörspiel, wenn man tatsächlich ein Hörspiel machen will? Antwort: Indem man ein Hörspiel daraus macht. Ein Hörspiel ! Das ist unendlich viel mehr Arbeit, als mit verteilten Rollen mehr oder weniger sinnvolle Auszüge lesen zu lassen, inklusive überbordend allerlei Wissenswertes oder auch bloß Anzumerkendes »dathwischen«, als sich über die Krücken »Prophezeiung« oder »Was bisher geschah« halt irgendwie vorwärts, oft genug seitwärts, gar rückwärts zu wursteln, schon klar. Aber es gibt genügend

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