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Das Science Fiction Jahr 2013 (German Edition)

Das Science Fiction Jahr 2013 (German Edition)

Titel: Das Science Fiction Jahr 2013 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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beiden veranstalten, mit völlig unsinnigen Sätzen und Getröte, fragt man sich, an welche Altersgruppe sich dieses Hörspiel eigentlich richten will?

    Vieles wird nur angetippt, wenig erscheint konsequent durchdacht, und kaum scheint mal Tiefgründiges auf. Nicht überraschend dann das Happy-End: Die armen Kinder dürfen einen Tag lang die Welt der reichen Kinder besuchen, und Tokios Bein wird medizinisch behandelt (als gäbe es in der Welt »unten« keine Ärzte!). Dieses Kinderhörspiel soll gewiss die Empathiefähigkeit stärken und Mut machen zu eigenverantwortlichem Handeln. Es bleibt aber unbefriedigend, weil in der aufwendigen Konstruktion vieles nicht zusammenpasst und es in seiner Oberflächlichkeit mehr Fragen aufwirft als beantwortet.
    Christiane Timper

RAINER SCHILDBERGER
    NERVENKOSTÜM
    Regie: Alexander Schuhmacher  ·  Südwestrundfunk 2012
    Eigentlich wäre die Idee ja bestechend – ein Kleidungsstück, das seinen Träger über seinen Gesundheitszustand auf dem Laufenden hält, indem es alle relevanten physiologischen Parameter ermittelt (wie auch immer das technisch funktionieren könnte) und rechtzeitig vor hohem Blutdruck oder Unterzuckerung warnt. In der Praxis hat das Hemd allerdings so seine Tücken. Der eingebaute Farbwechsel – es soll ja keiner merken, dass man jeden Tag dasselbe Hemd trägt – gerät etwas aus dem Ruder, wenn die Batterie nachlässt: Das »Lifeshirt« empfiehlt zum Wiederaufladen einen halbstündigen Spaziergang in der Sonne. Im Supermarkt analysiert es zum nicht geringen Entsetzen seines Trägers den Inhalt des Einkaufswagens und warnt vor der fast verfallenen Milch – die Radiofrequenzidentifikation macht’s möglich. Funksignale werden auch von der heimischen Vorratskammer, dem kürzlich besuchten Schuhgeschäft, dem Weinhandel um die Ecke (zur Abrundung des abendlichen Rendezvous) und dem Sicherheitssystem eines Kraftfahrzeugs gesendet, was unseren Hemdträger immerhin davor bewahrt, unter dessen Räder zu kommen. Peinlich wird die Situation, als sich am Abend die französische Unterwäsche des »Dates« in die Unterhaltung einklinkt.
    Wer auf Klamauk steht, mag Nervenkostüm vielleicht witzig finden, aber weder Idee noch Ausführung geben Anlass zu Begeisterung. Ein Hemd zur Überwachung der Körperfunktionen?? Das immer korrekt getragen und nicht geknickt werden sollte? Und auch noch mit eingebauter Reinigungsfunktion – wie praktisch für den Mann von Welt! Frau trägt kein Hemd, dafür aber Unterwäsche, die denselben Zweck erfüllt. Die Verständigung zwischen Hemd und Träger erfolgt offensichtlich akustisch, wie unsinnig ist das denn? Kein Wunder, dass die Verkäuferin im Supermarkt ihn merkwürdig anschaut: Wer unterhält sich schon in der Öffentlichkeit mit seinem Hemd?
    Apropos Unterhaltung: Welcher dramaturgische Effekt wird damit bezweckt, den Besuch von Stefanie zum Abendessen akustisch nicht stattfinden zu lassen? Wir hören nur die Redeanteile des Mannes, sie dagegen bleibt stumm. Sehr befremdlich. Dafür wird uns, wenig konsequent, die Unterhaltung des Hemdes mit den Dessous der Dame geboten, der wir zumindest entnehmen können, dass zum übermäßigen Alkoholgenuss auch noch der Konsum von Cannabisprodukten kommt. Bei einem vorausgegangenen Telefonat erleben wir Stefanie immerhin als unverständliche Micky-Maus-Stimme. Wäre das Hörspiel durchgängig auf die Gespräche zwischen Mann und Hemd beschränkt, könnte man wenigstens ein Konzept erkennen, aber die Kassiererin darf andererseits sehr wohl einen kurzen Satz beisteuern.
    Inhaltlich auf RTL-Niveau – Otto Normalmacho wäre vermutlich auch ohne sprechendes Hemd zu der Erkenntnis fähig, dass die Kombination von Haschzigaretten und zu rasch hinuntergekipptem Rotwein der Triebabfuhr eher abträglich ist – und handwerklich so misslungen, dass Nervenkostüm ein heißer Anwärter für die »Goldene Himbeere« wäre, würde die auch in der Kategorie Hörspiele vergeben werden.
    Ute Perchtold

ULRICH LAMPEN nach DIETMAR DATH
    DIE ABSCHAFFUNG DER ARTEN – SHORTCUT
    Regie: Ulrich Lampen  ·  Komposition: mouse on mars  ·  Bayerischer Rundfunk 2011/12
    Am 10. November 2012 brachte der Bayerische Rundfunk die ursprünglich 643 Minuten dauernde Produktion Die Abschaffung der Arten als »Shortcut« in 99 Minuten. Okay. Ich muss gestehen – wenn ich sagte (Konjunktiv), der nun vorgelegte Shortcut fühlt sich gleich lang an wie der ursprüngliche Longcut beziehungsweise No-Cut, wäre das

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