Das Science Fiction Jahr 2013 (German Edition)

eingesetzte Schreckmomente im Mittelpunkt.
    Die Frau in Schwarz ist auf geradezu moderne Weise altmodisch. Die Spannung, die Watkins in manchen Sequenzen erzeugt, ist kaum zu ertragen. Wenn Arthur etwa ein verlassenes Spielzimmer entdeckt, scheinen die alten Puppen im Spiel der Schatten zu unheimlichen Kreaturen zu werden, bewegen sich Schaukelstühle von allein, scheint hinter jeder Ecke eine unheimliche Gestalt zu lauern. Dass es zudem gelingt, die Geschichte zu einem gleichermaßen düsteren, konsequenten Ende zu bringen, das aber dennoch als Happy End durchgeht, lässt Die Frau in Schwarz endgültig zu einem der schönsten Gruselfilme der letzten Jahre werden.
    Michael Meyns

GHOST RIDER 2 – SPIRIT OF VENGEANCE
    USA/Vereinigte Arabische Emirate 2011   ·  Regie: Mark Neveldine, Brian Taylor   ·  Darsteller: Nicolas Cage, Ciaran Hinds, Violante Placido, Christopher Lambert
    ★★✩✩✩✩
    Mark Neveldine und Brian Taylor, die gemeinsam schon Crank und Gamer auf die Beine gestellt haben, verhalfen dem alles andere als in Würde alternden Superstar Nicolas Cage zu einem zweiten Auftritt als Johnny Blaze, besser bekannt als Ghost Rider, Marvels feurigem Motorrad-Dämon der Rache. Der erste Leinwand-Ausflug des höllischen Seelensammlers aus dem Jahre 2007 gehört nicht gerade zu den Prunkstücken in Marvels stetig anwachsender Filmsammlung, konnte aber zumindest ein- oder zweimal angesehen werden, ohne dass einem gleich Hirn und Augen schmolzen. Die erweiterte Fassung auf DVD hat das Ganze sogar noch etwas runder gemacht.
    Das Sequel hingegen ist ein brutaler Höllenritt, und zwar keiner der guten Sorte. Man mag kaum glauben, dass unter anderem David S. Goyer ( Dark Knight Rises ) am Drehbuch zu diesem Superhelden-Horror-Film mitgeschrieben hat, bei dem insbesondere der Horror groß geschrieben wird, wenn auch sicherlich anders, als die Macher das im Sinn hatten. Denen standen diesmal auch weit weniger prominente Darsteller zur Verfügung – bis auf Cage und Highlander Christopher Lambert, dessen Auftritt einen leider nicht verwundert, gibt es keine allzu große Namen im schwach besetzten zweiten Teil – und Eva Mendes, Sam Elliott, Wes Bentley, Peter Fonda und Donal Logue werden schmerzlich vermisst.

    Zu allem Übel ist Ghost Rider 2 – Spirit of Vengeance dann auch noch der neuerliche Beweis dafür, dass Cage ab und zu einfach an die Leine genommen oder in die Zwangsjacke gesteckt werden muss, wenn er nicht wie der tasmanische Teufel von den Looney Tunes rüberkommen soll – und dass schlechtes CGI durch schlechtes 3D einfach nicht besser wird, auch wenn dieser Irrglaube durch Hollywood spuken muss.
    Trotzdem hat der zweite Ritt des Ghost Rider – nach Punisher: War Zone der nächste Film, der unter dem ins Filmgeschäft importierten Marvel-Knights-Label herausgebracht worden ist, unter dem Marvel kurz nach der Beinahe-Pleite vor vielen Jahren seine düstereren Helden in erwachseneren Comics reanimierte – mehr als das Doppelte seines 57-Millionen-Dollar-Budgets eingespielt. Es sieht also ganz danach aus, als würde uns ein dritter Teil nicht erspart bleiben.
    Hölle! Der Geist der Rache lässt sich halt nicht mal von einer dermaßen lauen Fortsetzung aufhalten.
    Christian Endres

DER HOBBIT – EINE UNERWARTETE REISE
    (THE HOBBIT – AN UNEXPECTED JOURNEY)
    Neuseeland/USA/UK 2012   ·  Regie: Peter Jackson   ·  Darsteller: Martin Freeman, Ian McKellan, Richard Armitage, Andy Serkis, Graham McTavish, Jed Brophy, James Nesbitt, Sylvester McCoy, Christopher Lee, Cate Blanchett, Hugo Weaving, Benedict Cumberbatch (Stimme)
    ★★★★★✩
    Die Geschichte dieses Films ist mehr als nur verwickelt.
    1995 plante Peter Jackson ihn als ersten Teil seiner Herr der Ringe- Trilogie, hatte jedoch nicht die Rechte.
    2003 wollte Jackson dann den Hobbit im Anschluss an seine Serie drehen, verklagte allerdings erst mal die Produktionsfirma und Rechteinhaberin New Line Cinema.
    Vier Jahre später einigten sich die Streithähne; New Line und MGM inthronisierten Jackson als Produzenten.
    2008 erklärte Jackson, er hätte keine Lust auf den Regiejob, da er damit in Konkurrenz zu seinen erfolgreichen Herr der Ringe- Filme treten würde. Hellboy- Regisseur Guillermo del Toro übernahm und begann, einen Zweiteiler zu planen.
    Als er nach zwei Jahren Arbeit noch nicht über die Planungsphase hinausgekommen war, schmiss del Toro die Brocken hin. Der neue Regisseur hieß wieder Peter Jackson.
    Im März 2011