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Das Science Fiction Jahr 2013 (German Edition)

Das Science Fiction Jahr 2013 (German Edition)

Titel: Das Science Fiction Jahr 2013 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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begannen die Dreharbeiten zu einem Zweiteiler in 3D; der zweite Film sollte ein Brückenfilm zum ersten Teil der Herr der Ringe- Trilogie werden. Im Juli 2012 bestätigte Jackson dann die Gerüchte, die schon seit Monaten die Runde machten: Der Hobbit wird eine Filmtrilogie, in der auch Motive aus J. R. R. Tolkiens »Silmarillon« und aus den Anhängen der »Herr der Ringe«-Romane eingearbeitet werden. Aber wird es ein guter Film?

    Auch technisch wollte Jackson Neuland betreten: Er drehte den gesamten Film in hochaufgelöstem 3D und mit 48 Bildern pro Sekunde. Er brach damit mit einer in den 20er-Jahren festgelegten Norm von 24 Bildern/Sekunde. Auf seiner Facebook-Seite erklärte Jackson, warum: »Das Ergebnis ist, dass der Film mit normaler Geschwindigkeit läuft, aber die Bilder erheblich klarer und glatter sind. Man hat in den letzten achtzig Jahren Tausende Filme mit 24 Bildern/Sekunde gesehen, aber viele Bilder sind verschwommen, vor allen Dingen bei schnellen Bewegungen, und wenn sich die Kamera schnell umherbewegt, zittert oder flackert das Bild. Mit 48 Bildern/Sekunde wird man viele dieser Probleme los. Das Ergebnis sieht lebensnäher aus, gerade in 3D.« Zudem benutzte Jackson eine vollkommen neue digitale Kameratechnik mit einer Auflösung von 5K. Aber ist es ein guter Film geworden?
    Sicher ist, dass nicht alle Zuschauer mit den technischen Neuerungen zurechtkommen. Das neue Material wirkt zu scharf und überbelichtet. Und es irritiert schon, wenn man in wahnsinnig schnellen Kampfszenen trotzdem jedes einzelne Barthaar der Schauspieler sehen kann.

    Natürlich ist es übertrieben, ein schmales Kinderbuch wie den »Hobbit« zu einem zwölf Stunden langen Epos aufzublasen, gerade wenn man das Buch mit dem epischen »Herr der Ringe« vergleicht. Natürlich treibt Jacksons Hang zu bombastischen Bildern, kitschiger Musik und prätenziösen Dialogen dem ursprünglich mal lustigen Buch den Charme aus. Aber auf der anderen Seite gibt es den Hauptdarsteller Martin Freeman ( Per Anhalter durch die Galaxis , Sherlock ), der den verzweifelten, zu einer Reise, die er eigentlich nicht machen will, genötigten Hobbit mit einer Präzision spielt, die einfach Freude macht. Und es gibt die lange Szene mit dem Star des Films, Gollum, dessen untertassengroße Augen, dessen psychische Zerrissenheit den Zuschauer gefangen nehmen.
    Die Logik von Hollywoodfortsetzungen machte es unmöglich, den Hobbit runterzudampfen, er musste zum Epos werden. Das tut dem Film nicht immer gut, mäandert er doch erzählerisch in so viele Richtungen, dass indische Bollywoodfilme im Vergleich eine übersichtliche Handlung und ein überschaubares Figurenensemble bieten. Dazu kommt Jacksons Gerechtigkeitssinn: Er möchte jedem Zwerg wenigstens eine gute Szene spendieren. Verglichen mit dem Herr der Ringe ist der Hobbit (noch) eine ausgesprochene Nullnummer. Wie man den Film beurteilt, wenn Weihnachten 2014 alle drei Teile gelaufen sind, kann man heute noch nicht sagen.
    Ist es denn nun ein guter Film? Ich weiß es doch auch nicht. Ich weiß nur eines: Nach drei Stunden in einem wahnsinnig bequemen Kinosessel und einem Hammer-Kliffhänger wäre ich gerne noch in Mittelerde geblieben. Und das ist doch ein gutes Zeichen.
    Lutz Göllner

HOLY MOTORS
    Frankreich 2012   ·  Regie: Leos Carax   ·  Darsteller: Denis Lavant, Kylie Minogue, Eva Mendes
    ★★★★★✩
    Regisseur Leos Carax über Holy Motors : »Mein Film ist einfach, selbst ein Kind sollte ihn verstehen.« Ein koketter Satz, der einerseits aber auch nicht ganz falsch ist. Denn vordergründig ist » Holy Motors ganz schlicht: Am Morgen verlässt ein Mann sein Haus und wird mit einer weißen Stretchlimousine zu immer neuen Terminen gefahren. In unterschiedlicher Verkleidung schlüpft er in Rollen, mal als Bettler, mal als Monster, mal als Auftragskiller. Am Ende dieser Episoden, am Ende des Tages, wird die Limousine in eine Garage gefahren. Das war’s – natürlich nicht. Denn so einfach Holy Motors strukturiert ist, so vielschichtig, so reich an Bezügen und Verweisen ist er.
    Das beginnt mit dem Titel: Heilige Motoren. Carax hat angedeutet, dass er damit die Motoren meint, die die alten, analogen Filmkameras und -projektoren antreiben, jene Motoren also, die seit über hundert Jahren dafür sorgen, dass aus Tausenden Einzelbildern die Magie des Kino entsteht. Eine Magie, die in Zeiten des digitalen Kinos, des Überflusses an Bildern und Geschichten in allen Medien, verloren zu

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