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Das Science Fiction Jahr 2013 (German Edition)

Das Science Fiction Jahr 2013 (German Edition)

Titel: Das Science Fiction Jahr 2013 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der nun mit ein paar Waffen und unzähligen One-Linern die Station stürmt und das tut, was ein Macho alter Schule eben so macht: Böse umlegen und die Schöne herablassend durch die Gegend schleifen. Das ist gnädig kurz, im Finale sogar so kurz, dass man fast meint, trotz des Krawalls kurz eingenickt zu sein, aber im Prinzip ist das angesichts der mittlerweile handelsüblichen 40-Minuten-Showdowns sogar erfrischend. Die Action-Fließbandfabrik Luc Bessons jedenfalls beweist einmal mehr, dass man ihr in Sachen B-Movie-Charme kaum etwas vormachen kann. Gesehen, genossen, vergessen. Es gibt Schlimmeres.
    Bernd Kronsbein

LOOPER
    USA/VR China 2012   ·  Regie: Rian Johnson   ·  Darsteller: Bruce Willis, Joseph Gordon-Levitt, Emily Blunt, Paul Dano, Piper Perabo, Jeff Daniels
    ★★★★★✩
    Es gibt diese Tendenz nicht nur im deutschen, nein, auch im Hollywood-Kino: das Publikum mit Erklärungen voll zu schwallen, ihnen jede Entwicklung in der Geschichte eines Films vorzubuchstabieren, zu predigen. Das wird gerne von Regisseuren gemacht, die ihr Publikum für komplett verblödet halten.

    Im Zeitreisethriller Looper , dem dritten Film von Rian Johnson, gibt es gleich zwei Stellen, die sich dem Publikum gänzlich verweigern: Zeitreisen, heißt es da, seien nun mal total kompliziert, »da können wir gleich anfangen, Streichholzdiagramme zu legen«, so Bruce Willis in seiner Rolle als gealterter Killer Joe zu seinem jüngeren Ich, gespielt von Joseph Gordon-Levitt. Das ist mehr als ein lustiger und raffinierter Plot-Trick, es ist auch Respekt gegenüber dem Kinopublikum, die sich die Ungereimtheiten der Story – dazu gehört nicht zuletzt, dass sich Gordon-Levitt und Willis so überhaupt nicht ähnlich sehen – selber erklären können. Viel mehr Wert legt Johnson auf den Rhythmus seines Erzähltempos und die Konstruktion seiner Zukunftswelt voller versagender Technik und einstürzender Neubauten.
    Der mittlere Westen der USA im Jahr 2044. Seit einigen Jahren hat sich eine Gruppe wohlhabender Krimineller gebildet: die Looper. Sie bekommen ihre Mordaufträge dreißig Jahre aus der Zukunft, in der Zeitreisen erfunden wurden. An einer vorher bestimmten Stelle warten sie auf ihr Opfer, das sich aus dem Nichts materialisiert, töten es und beseitigen die Leiche, die es ja zu ihrer Zeit noch gar nicht gibt. Ein perfektes Verbrechen – und gut bezahlt. Doch seit einigen Wochen machen Gerüchte die Runde: Der Regenmacher, ein unfassbar brutaler Crimelord, hat in der Zukunft die Macht übernommen, und er beendet sämtliche Verträge mit den Loopern. Und so steht Joe irgendwann verblüfft vor seinem eigenen zukünftigen Ich und zögert eine Sekunde zu lange. Der alte Joe überwältigt den jungen und flieht. Er hat ein Ziel: den Regenmacher als Kind aufzuspüren und zu töten.

    Rian Johnsons Film ist wunderbar konstruiert und zitiert seine Vorbilder perfekt: Da ist natürlich der Terminator und Zurück in die Zukunft , die das Thema Zeitreise auch nur als Aufhänger genommen haben; von Matrix findet man die philosophischen Grundfragen wieder; den Blade Runner und Der einzige Zeuge erkennt man im Produktionsdesign; Carrie und Akira tauchen in bestimmten Handlungselementen auf (nichts verraten!), und dann wäre da noch Bruce Willis in seiner besten Rolle seit Langem, der wieder die ganze Melancholie und Traurigkeit von 12 Monkeys ausstrahlt. Und die kurze Montage, in der sich Gordon-Levitt in dreißig Jahren erzählter Filmzeit in Bruce Willis verwandelt, ist pure Kinomagie.
    Lutz Göllner

MAD CIRCUS
    Spanien 2010   ·  Regie: Alex de la Iglesia   ·  Darsteller: Carlos Areces, Antonio de la Torre, Carolina Bang
    ★★★✩✩✩
    Man könnte meinen, dass der spanische Regisseur Alex de la Iglesia für seinen jüngsten Film Mad Circus (im Original ungleich poetischer Balada triste de trompete ) Guillermo del Toro nacheifert. So wie dieser in The Devil’s Backbone und Pans Labyrinth mit den Mitteln des fantastischen Kinos über den Franco-Faschismus erzählte, verwebt auch de la Iglesia persönliches Schicksal mit Politik. Dass die Dreieckskonstellation seiner Geschichte zudem Anleihen an Frankenstein , Die Schöne und das Biest und allerlei anderen Klassikern des Genres nimmt, verleiht ihr eine Komplexität, die die politische Metapher oft etwas zu sehr in den Hintergrund drängt.

    Erzählt wird von Javier, dessen Vater Clown war und 1937 von Franco-Anhängern getötet wurde. Lange Jahre später, genauer

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