Das Science Fiction Jahr 2013 (German Edition)
als Miniserie (2000), die vom Sci-Fi-Channel produziert und von John Harrison konzipiert wurde. Literarische Moden kommen und gehen, doch Herberts Vermächtnis bleibt – er ist der Tolkien seines Genres, der Architekt der größten Science-Fiction-Saga aller Zeiten.
Die Handlung des Romans setzt im Jahr 10191 ein: Der wertvollste Rohstoff des Universums ist das »Spice«, auch Melange genannt, das nicht nur das Bewusstsein erweitert und das Leben verlängert, sondern auch eine entscheidende Voraussetzung für die Raumfahrt darstellt. Doch das Spice ist nur an einem einzigen Ort zu finden: auf dem Wüstenplaneten Arrakis, der Heimat riesiger Sandwürmer und des mysteriösen Volks der Fremen. Weil Imperator Shaddam IV. einen potenziellen Rivalen um den Thron fürchtet, überträgt er das Recht auf den Gewürzabbau vom Haus Harkonnen, das von einem dahinsiechenden Baron und seinen verblödeten Neffen geführt wird, auf das Haus Atreides, an dessen Spitze Herzog Leto und dessen Konkubine Lady Jessica stehen, ein Mitglied der telepathischen Schwesternschaft der Bene Gesserit. Doch die scheinbar edle Geste ist eine Falle, die das Haus Atreides dem Untergang weihen soll. Derweil kündigt eine Prophezeiung die Ankunft des Kwisatz Haderach an, einer messianischen Figur, die die Bene Gesserit – bislang erfolglos – durch die Manipulation von Stammbäumen hervorbringen wollen. Herzog Letos und Lady Jessicas Sohn Paul könnte der Schlüssel sein. Seine hellseherischen Träume und seine rasante Entwicklung lassen erahnen, dass er mehr ist als nur ein Mensch.
Während die Harkonnen planen, ihre Feinde mittels eines Verräters zu Fall zu bringen, trifft die Familie Atreides auf Arrakis ein. Bei einem ersten Besuch bei den Spice-Erntemaschinen greift prompt ein Sandwurm an. Zurück im Palast deaktiviert der doppelzüngige Dr. Yueh den Schutzschild und erpresst den Herzog – nur wenn dieser den Baron (der Yuehs Frau auf dem Gewissen hat) tötet, werden Jessica und Paul verschont. Die Harkonnen überrennen den bloßliegenden Palast, ermorden Yueh und setzen Paul und Jessica in der tödlichen Wüste aus. Doch durch Pauls wachsende Kräfte können sich Mutter und Sohn zu den Fremen retten, wo sie enorme unterirdische Wasservorräte entdecken. Bei seinem erfolglosen Anschlag auf den Baron kommt der Herzog ums Leben. Jessica steigt zur neuen spirituellen Anführerin der Fremen auf und bringt eine Tochter zur Welt, die ebenfalls mit großen Kräften gesegnete Alia. Unterdessen steigern sich Pauls Fähigkeiten immer weiter – bis er die Fremen zum Sieg über die Truppen des Barons führt und schließlich den bösen Imperator stürzt, den Frieden im Universum wiederherstellt und die Prophezeiung erfüllt: Er ist der Kwisatz Haderach, der Messias, der Arrakis’ Antlitz verändern wird.
»Der Wüstenplanet«, der kurz vor dem Durchbruch der Hippie-Kultur der Sechzigerjahre in die Buchhandlungen kam, wurde fast sofort zum Erfolg. Selbst Frank Herbert tat sich schwer zu erklären, woran das lag: »Ich hatte mir nicht vorgenommen, einen Klassiker oder Bestseller zu schreiben«, erzählte er Ed Naha, dem Autor von »The Making of Dune«. »Offen gestanden, habe ich mich kaum noch darum gekümmert, wie es mit dem Buch weiterging, nachdem es veröffentlicht war. Für mich war das alles Schnee von gestern. Das hatte ich hinter mir, jetzt wollte ich etwas anderes machen.« Offenbar wollte er fünf Fortsetzungen schreiben, eine umfangreicher und epischer angelegt als die letzte. »Der Verlag hat nicht damit gerechnet, dass das Buch so groß rauskommen würde«, fügte der Autor hinzu. »Sie wussten nicht, womit sie es zu tun hatten. Und als es dann einschlug, lief das vor allem über Mundpropaganda. Sie konnten gar nicht schnell genug nachdrucken.«
Schon allein aufgrund der Verkaufszahlen des Romans schien es nur eine Frage der Zeit zu sein, bis Hollywood sich für den Überraschungserfolg interessieren würde, auch wenn sich die ausufernde Erzählung auf den ersten Blick kaum für eine Verfilmung anbot. Doch durch den Evolutionsschub, den Stanley Kubricks 2001 – Odyssee im Weltraum (1968) dem Science-Fiction-Kino verlieh, rückten die Spezialeffekte, die nötig waren, um den Wüstenplaneten auf die große Leinwand zu bringen, in greifbare Nähe. Im Jahr 1972 erwarb zunächst Arthur P. Jacobs, der Produzent von Planet der Affen , eine Option auf den Stoff. Frank Herbert erinnerte sich: »Er hat sich eine Option für neun Jahre
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