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Das Science Fiction Jahr 2013 (German Edition)

Das Science Fiction Jahr 2013 (German Edition)

Titel: Das Science Fiction Jahr 2013 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gedreht hatte, als Regisseur eines Wüstenplanet-Kinofilms mit großem Budget angeheuert hatte. »Das Projekt liegt in den Händen der Drehbuchautoren. Die Produzenten hoffen auf eine originalgetreue Umsetzung«, hieß es in dem Bericht. Und weiter: »Als besonders zeitgemäß betrachten die Macher das Motiv der begrenzten Rohstoffe.« Doch die Beteiligten waren sich uneins, und im Oktober 2009 stieg Berg zugunsten von Battleship , einem anderen Science-Fiction-Blockbuster, aus dem Projekt aus. Zur Erklärung sagte er lediglich, es sei »aus diversen Gründen nicht das Richtige« für ihn gewesen. Inzwischen hatte Drehbuchautor Joshua Zetumer, Autor des RoboCop -Neustarts, offenbar einen 175 Seiten langen Entwurf vorgelegt, dessen Umsetzung rund eine Million Dollar pro Seite kosten würde. Diese Version sollte mit Pierre Morel, dem französischen Regisseur des Überraschungshits 96 Hours (2008), realisiert werden. Morel engagierte jedoch zusätzlich den Drehbuchautor Chase Palmer (der derzeit an einer neuen zweiteiligen Verfilmung von Stephen Kings Es schreibt), um seine eigene Vision in Zetumers Skript einfließen zu lassen. Im November 2010 hatte Morel dem Projekt allerdings schon wieder den Rücken gekehrt, und sechs Monate später ließ Paramount die Pläne, Frank Herberts Roman ein zweites Mal auf die große Leinwand zu bringen, offiziell fallen.
    Es bleibt abzuwarten, wohin all diese Entwicklungen führen – sofern sie überhaupt irgendwohin führen. Der kühnste Traum von einer »Wüstenplanet«-Verfilmung ist und bleibt wohl Alejandro Jodorowskys Vision – eine Vision, die vielleicht unwiederbringlich verlorengegangen wäre, hätte sich der Filmemacher Frank Pavich nicht entschlossen, Interviews mit etlichen der damals Beteiligten zu sammeln. Jodorowsky’s Dune , Pavichs Dokumentation über den nie verwirklichten Film des chilenischen Regisseurs, soll 2013 in die Kinos kommen, also gerade rechtzeitig zum fünfzigsten Geburtstag der allerersten Wüstenplanet-Erzählung »Dune World«.
    Der Engländer David Hughes ist Journalist und Drehbuchautor. Zuletzt erschien sein Buch »Tales from Development Hell«.

Georg Seeßlen
    ICH SAH C-BEAMS GLITZERN
    Mit seinen SF-Filmen setzte er Maßstäbe, aber auch seine anderen Werke fühlen sich oft wie Science Fiction an – ein Ausflug in die epischen Bilderwelten des Ridley Scott
    I. Die Weltenbilder des Ridley Scott
    Der Filmemacher Ridley Scott, so viel ist einmal sicher, will auf große Bilder hinaus, und selbst von den ansonsten schwächeren seiner Arbeiten bleiben stets noch ein paar große Bilder. Schließlich hat Scott zuerst am Royal College of Art studiert, bevor er als einer der Ersten die neu gegründete Filmschule in London absolvierte und mit Boy and Bicycle sein (16mm-)Debüt gab. In New York lernte der Brite noch andere, meist dokumentarisch arbeitende Filmemacher kennen, als es sie in England gab, und arbeitete dann drei Jahre lang für die BBC, bevor er sich als Regisseur von Werbeclips einen Namen machte, einen guten Namen. Filmemacher mit einem solchen Background interessieren sich verständlicherweise für die Wirkung von Bildern und Tönen. Wenn man übel drauf ist, kann man Ridley Scott zum »Design-Kino« rechnen, zu dem, was in Frankreich als »Cinéma du Look« bezeichnet wird: Überwältigung geht vor Überzeugung.
    Anderseits konnte Scott zum großen Erneuerer der Filmgenres nur werden, weil er die bekannten Geschichten »erdet«, weil er ihnen Schmutz, Blut und Klumpen schwerer Erde verpasst, sie in einen neuen Realismus packt, sie bis zu einem gewissen Grad erwachsen macht. Selbst sein Fantasy-Film Legend , damals nicht gerade ein beeindruckender Erfolg an den Kinokassen, hat gegenüber anderen Filmen seines Genres diese Schwere. In seinen Science-Fiction-Filmen geht es nicht um Warp-Geschwindigkeit, ätherische Weltraum-Feen oder klinisch saubere Kommandozentralen, sondern um Fragen wie: Was gibt es zu essen? Und: Wie rette ich meine Haut?
    Ridley Scott hatte nie den Ehrgeiz, ein »Autorenfilmer« zu werden. Es gehört zu seinen Projekten, dass er mit ihnen die größtmögliche Zahl von Zuschauern erreicht, nicht nur aus finanziellen Gründen: »Ein kleines Publikum widerspricht meiner Meinung nach dem Geist des Kinos. Kino ist grundsätzlich ein Medium für das breite Publikum«. Tatsächlich funktionieren Ridley-Scott-Filme am besten in einem großen Raum mit vielen Menschen; man muss die Wucht spüren, mit denen sie uns

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