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Das Science Fiction Jahr 2013 (German Edition)

Das Science Fiction Jahr 2013 (German Edition)

Titel: Das Science Fiction Jahr 2013 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Übrigen witzig, spannend und wendungsreich von Michael Marrak erzählte Titelgeschichte der Sammlung auf eine Begegnung mit dem lieben Gott hinaus, zumindest aber – wie in Marcus Hammerschmitts ansonsten beeindruckenden und für Bewunderer des mysteriösen Reiches der Pilze anziehenden Geschichte »CANEA NULL« – auf die Apotheose eines vernunftbegabten Planeten namens Canea, einen ganzen Himmelskörper, der sich die ihn besuchenden und erforschenden Menschen in einem apokalyptischen Schlussakt einverleibt:
    »Draußen hat sich der Himmel verfinstert, weil zwei gigantische Wolken die Sonne verdecken. (…) Einige der Menschen schreien, versuchen zu fliehen, werfen sich zu Boden. Viviane schreit: ›Es sind Sporenwolken! Ihr müsst keine Angst haben! Der Planet liebt uns!‹«
    Kleiner gab’s die Liebe hier wohl nicht.
    Dass es auch anders geht, dass Science Fiction durchaus unaufwendig und dennoch berührend davon erzählen kann, wie sich Zukunft in menschlichen Dimensionen abspielt, beweisen Autoren wie Andreas Eschbach, der »Die Wunder des Universums« in einem Kammerspiel aufführt und dessen Dialoge niemals so klingen, als hätte jemand mit jahrelanger Emsigkeit nach gleißenden Vokabeln gefahndet, um am Ende mit dröhnendem Schädel dazusitzen und großzutun. Dass es anders geht, beweisen in dieser Sammlung auch Andreas Findig, Frank Haubold, Karla Schmidt und insbesondere Wolfgang Jeschke. Jeschkes Geschichten sind im Ton eigenständig, souverän, ihre Sprache ist von durchsichtiger Klarheit und lässt Zukunft (oder die Vision davon) unbemüht im menschlichen Erfahrungshorizont aufleuchten, will sagen: Jeschkes, Eschbachs und die Geschichten einiger anderer der hier vertretenen Autoren leben aus den Figuren heraus, und diese Figuren verdingen sich gerade nicht als Kulis und Bannerträger für Ideen.
    Ja, einige der hier abgedruckten Geschichten weisen sprachliche Mängel auf, die sich Literatur außerhalb der Science Fiction nicht würde leisten wollen. Aber selbst diese Defizite sind instruktiv. Der weit überwiegende Teil der Erzählungen weiß gut bis prächtig zu unterhalten und beweist, eine wie leserfreundliche Form die Science-Fiction-Short-Story sein könnte. Dass sie und warum sie dennoch vom Markt weitgehend verdrängt worden ist, untersucht Jeschke in seinem vorzüglichen und auch dem Leser gegenüber nicht liebedienerischen Vorwort, das allein den Erwerb dieses schönen Buches rechtfertigen würde:
    »Die Texte wurden (…) länger, die Romane dicker und dicker. Das schien und scheint dem Publikum zu behagen. Das Zeitalter der Trilogien, der Serienhelden setzte ein. Der Leser will sich nicht mehr alle paar Seiten mit neuem Personal anfreunden. Er behält lieber die gewohnten, ausgelatschten Hausschuhe an. Mit der Fantasy hat sich dieser Trend noch verstärkt.«
    Und wer wollte mit einem Blick auf die immer neuen Berichte aus der Vorzeit, aus Zwergen-, Orks- und Elfenwelt bezweifeln, dass hier vor allem eines verkauft wird: erzählerische Behaglichkeit?
    Behaglich, das wird man den hier versammelten Werken attestieren müssen, sind die prämierten Geschichten nicht. Sie erstaunen, rütteln auf und – ja – sie ärgern; sie kommen manchmal zu großspurig daher, sind sprachlich zu unbedacht und wirken hausgemacht und unlektoriert. Aber sie haben das Engagement noch nicht verloren, das Science Fiction immer ausgezeichnet hat: an die Grenzen des Denkbaren zu gehen und einen Schritt darüber hinaus, um nachzusehen, wie der Mensch sich dort draußen verhält.
    Wolfgang Jeschke schreibt: »Die Science-Fiction-Kurzgeschichte ist tot, inzwischen auch die Science-Fiction-Novelle. Kein Verlag nimmt heute noch Manuskripte von Erzählungen entgegen.« Wenigstens in diesem Punkt versucht die vorliegende Sammlung ihrem Bevorworter Wolfgang Jeschke zu widersprechen: Hier sind sie, die Science-Fiction-Kurzgeschichten, vom verdienstvollen SFCD preisgekrönt. Mögen sie viele Leser finden und dadurch dieser großartigen Form ein wenig Auferstehungshilfe leisten.
    Hartmut Kasper

DAVID BRIN
    EXISTENZ
    (EXISTENCE)
    Roman   ·  Aus dem Amerikanischen von Andreas Brandhorst  ·  Wilhelm Heyne Verlag, München 2012  ·  893 Seiten  ·  € 14,99

    Dieses Buch ist eine Herausforderung, und zwar in mehrerlei Hinsicht. Bereits der Titel suggeriert, dass es hier ans Eingemachte geht: Nicht weniger als das Wesen und die Bedeutung von Existenz sollen hier erörtert werden, frei nach Steven Weinberg (»Warum

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