Das Sehnen der Nacht (German Edition)
Stammesvampir. Nicht einmal von Reiver hatte sie sich einschüchtern lassen oder von den brutalen Todesboten, die er zu ihrem Cottage geschickt hatte. Doch Malcolms Wut überrollte sie wie ein Sturm und nahm ihr jeden Mut. Er kämpfte mit einer Wildheit gegen sie an, die ihr den Atem nahm und sie am ganzen Leib zittern ließ.
Er war ein gefährlicher Mann. Und umso gefährlicher, weil er tief im Innersten verletzt worden war. In ihm schwelte ein Hass, der ihn langsam von innen heraus zerfraß. Sie sah es jetzt deutlich. Und sie sah noch etwas in dem sengenden bernsteinfarbenen Feuer seiner Augen.
Begierde.
Der Funke, der vorhin zwischen ihnen aufgeflammt war, hatte sich zu einem alles verzehrenden Feuer verwandelt. Malcolms heißer Blick erfasste sie, dann glitt er langsam zu ihren geöffneten Lippen. Ein Gedanke landete wie ein Pfeil in ihrem Geist, dieses Mal ganz ohne ihr Zutun, dunkel, sinnlich und von erschreckender Leidenschaft.
Sie hätte ihm befehlen können, sie loszulassen. Er war Furcht einflößend, unberechenbar und stark. Und doch wusste sie genau, dass er seine Hände sofort von ihr nehmen würde, wenn sie es wollte.
Aber das war ganz und gar nicht, was sie wollte.
Und er spürte es genau.
»Danika«, keuchte er, und das Feuer in seinen Augen loderte auf. Im nächsten Moment war sein Mund auf ihrem.
Die Berührung war explosiv und überwältigte Danika vollkommen. Es war schon so lange her, dass ein Mann sie berührt, geküsst, sie begehrt hatte. Malcolms Lippen waren verführerisch und fordernd, und er küsste sie mit einer Leidenschaft, die ihr den Atem nahm. Sie hatte nicht gewusst, wie sehr sie dieses Gefühl vermisst hatte. Noch war sie nicht über Conlans Tod hinweg, und wahrscheinlich würde sie nie ganz damit abschließen, doch etwas in ihr war immer noch lebendig, unverwüstlich, warm und weiblich, und dieser Teil sehnte sich nach tröstlichen Berührungen, sehnte sich nach intimem, körperlichem Kontakt.
Es erregte sie nur noch mehr, dass es Malcolm war, der sie küsste, dessen Hände ihre Arme und ihren Hals streichelten, dessen kräftige Finger sich in das feine Haar in ihrem Nacken wanden, als er sie noch näher zu sich zog, sie noch leidenschaftlicher küsste.
Er strich mit dem Mund über die empfindliche Stelle unter ihrem Ohr, und sein Atem war glühendheiß auf ihrer Haut. Mit einer rauen, dunklen Stimme sagte er: »Himmel, Mädel . Warum fühlst du dich nur so gut an? Ich sollte dich nicht so sehr wollen, aber ich tu’s.«
Sie stöhnte nur auf und gab sich wie er dieser überwältigenden Lust hin. Sie wollte Malcolm, wollte seine starken Hände auf sich spüren, altbekannt und doch vollkommen neu. Kein Fremder hätte sie so erregen können, wie er es tat, und sie ließ sich vom Strom seiner Leidenschaft mitreißen.
Die Tischkante schnitt in ihre Oberschenkel, Malcolms harter, männlicher Körper umfasste sie von vorn. Die Hitze zwischen ihnen loderte durch ihre Kleidung hindurch. Seine Erregung presste sich schwer und fordernd gegen ihre Hüfte, und es fühlte sich so gut an, als er sich in einem wilden Rhythmus an ihr rieb. Mit den Handflächen und Fingern streichelte er über den weichen Strickstoff des Pullovers, der ihre Brüste verbarg.
Auch sie wollte ihn unter ihren Händen spüren. Sie ließ die Finger über seine breite Brust gleiten und folgte den angespannten Muskelsträngen, die sich unter seinem dunklen T-Shirt hart wie Eisen anfühlten. Die Dermaglyphen auf seinem nackten Bizeps wechselten die Farbe, als er immer erregter wurde. Dunkles Weinrot, strahlendes Gold und ein tiefes Indigoblau pulsierten, als wären die Hautmuster lebendige Wesen, und mit jedem fiebernden Herzschlag wurden die Farben noch intensiver.
Sie blickte hoch in Malcolms Gesicht, und sein Ausdruck war wild und verwegen, die Fänge lang und scharf, die Pupillen zu katzenartigen Schlitzen verengt, sodass sie in seinen glühenden bernsteinfarbenen Augen fast verschwanden. Das Leuchten in seinen Augen wurde noch stärker, als er ihr zwischen die Schenkel griff und den Handballen gegen ihre pulsierende Mitte presste. Danika drückte sich ihm entgegen, sie keuchte, als er sie streichelte und sie in Wellen heißer Lust zum Explodieren brachte.
»Sag mir, dass ich aufhören soll«, flüsterte er atemlos, und die scharfen Spitzen seiner Fänge strichen über ihre Lippen. »Sag mir, dass du es nicht willst.«
Aber sie konnte nicht mehr sprechen.
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