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Das Sexprojekt: Wie ich (mich) auszog, die beste Liebhaberin der Welt zu werden (German Edition)

Das Sexprojekt: Wie ich (mich) auszog, die beste Liebhaberin der Welt zu werden (German Edition)

Titel: Das Sexprojekt: Wie ich (mich) auszog, die beste Liebhaberin der Welt zu werden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Reinwarth
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der Küche klappern und es riecht schon nach Kaffee, als plötzlich sein Kopf in der Schlafzimmertüre auftaucht: »Alex, ich habe den schrägsten Eierkocher der Welt in unserer Küche gefunden .« Wenn man nicht immer alles gleich verräumt …
    Noch am gleichen Tag soll mein Geräteturnen mit den Konen beginnen. Ich mache schon seit zwei Wochen meine Übungen und komme mir vor wie Sylvester Stallone, innerlich. Vermutlich aufgrund dieser fatalen Selbstüberschätzung greife ich prompt zum schwersten Konus. Ich setze mich auf den Badewannenrand und tue, wie mir die Anleitung empfiehlt, sodass schließlich nur noch eine spiralförmig gedrehte Schnur aus mir herausguckt. Ich komme mir vor wie ein Fahrradschloss.
    Als ich aufstehe, macht es plopp, klonk . Wobei Plopp mehr ein gefühltes, körperliches Empfinden ist, vergleichbar mit einem 70 Gramm schweren Konus, der plötzlich aus einem herausrutscht. Klonk hingegen ist ein sehr reelles Geräusch, wie etwa von einem Stück 70 Gramm schweren Plastik, das aus einer Höhe von 80 Zentimetern auf einer Badezimmerfliese aufschlägt.
    Ich lese die Anleitung, in der stand, man solle mit dem leichtesten Konus mehrmals täglich trainieren, bis man ihn 10 bis 15 Minuten halten könne, auch unter Belastung wie Husten, Lachen und Niesen. Die alten Klugscheißer. Also gut. Mit dem leichtesten Konus würde es ja keine allzu großen Schwierigkeiten geben. Gibt es auch nicht. Ich stehe auf und mache eineinhalb Schritte vor der Badewanne auf und ab. Bombig geht das, der wird mir nicht entkommen. Meine Vorstellung ist, das Ding den ganzen Tag mit mir herumzutragen. Praktisch nebenbei werde ich während des Einkaufens, Spazierengehens oder Zum-Bus-Laufens meine Muskeln trimmen. Mein Weg in die Arbeit wäre nicht mehr nur vergeudete Energie, sondern stählendes BeBo-Workout. 13 Unbeobachtet und vor allem zeitsparend könnten mich die Konen ins Kino begleiten, zu meinen Schwiegereltern zum Essen oder während einer Präsentation. Wie ein Bauch-weg-Gürtel, den man unsichtbar unter dem T-Shirt tragen kann.
    Frohen Mutes schlage ich die Haustür hinter mir zu und mache mich auf den Weg in die Stadt. Ich komme bis zur nächsten Kreuzung. Man muss wissen, dass diese Konen (warum eigentlich nicht Koni?) durch ihr Gewicht, ganz anders als Tampons zum Beispiel, sich überhaupt nicht bemüßigt fühlen, am gleichen Platz zu verweilen. Ich zwicke zwar zu wie der Teufel, aber das verlagerte Ding drückt derart unangenehm, dass ich wie ein schwankender John Wayne langsam den Rückzug antrete. So eine Pleite. Deprimiert lese ich mir noch einmal den Beipackzettel durch, diesmal bis zum Ende. In den ersten Tagen wird das Trainingsziel noch nicht erreicht werden. Der Konus muss deshalb immer wieder neu platziert werden.
    Gut, das mit dem Neu-Platzieren will ich dann doch nicht beim Einkaufen, Spazierengehen oder Busfahren machen. Und schon gar nicht während einer Präsentation. Vielleicht ist es doch besser, die Dinger zu Hause zu tragen. Das erinnert mich ein bisschen an diese Masche mit den Cremes, die einem versprechen, nach nur zwei Wochen Anwendung hätte man cellulitefreie Oberschenkel. Und im klein gedruckten Beipackzettel steht dann, dass der Erfolg sich aber nur einstellt, wenn man die betroffenen Stellen mit der Creme täglich zwölf Stunden massiert. Sobald ich einen Konus 15 Minuten halten könne, hieß es, dürfe ich zum nächstschwereren übergehen. Da ist dann doch mein Ehrgeiz geweckt. Jeden Tag nach dem Abendessen probe ich mit meinem neuen Spielzeug. Ich stehe dazu in unserer offenen Küche am Tresen, der eignet sich hervorragend zum Festhalten. Mit einem Auge schiele ich auf die Küchenuhr, mit dem anderen in Richtung Wohnzimmer, in dem der Fernseher läuft. Mehr kann ich auch nicht tun. Es ist völlig utopisch zu glauben, man könnte sich auf irgendetwas anderes konzentrieren als auf den genauen Sitz dieses Stück Plastiks, das man – trägt? – enthält? Die letzten zwei Minuten haben es in sich, egal, bei welchem Gewicht. Ich schließe dann die Augen und stelle mir eine gefüllte Arena vor, alle Leute grölen, jubeln und winken, ein Moderator schreit völlig aufgekratzt ins Mikro:
    » NUR NOCH 120 SEKUNDEN, DAS IST WAHNSINN, DAS IST UNGLAUBLICH, Alex ZEIGT ES HEUTE ALLEN! NOCH 80 SEKUNDEN, WER MACHT DAS RENNEN, DER 50-GRAMM-KONUS ODER UNSERE UNGESCHLAGENE › CHAMPIONIN ‹ , NOCH 50, NOCH 40 SEKUNDEN .. .« Die letzten 10 Sekunden zählt dann die ganze Arena mit runter, wie an

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