Das Sexprojekt: Wie ich (mich) auszog, die beste Liebhaberin der Welt zu werden (German Edition)
Silvester. Frenetischer Applaus, ich renne ins Bad, Übung vorbei.
L. findet meine abendlichen Kraftübungen auch bald viel spannender als irgendeinen Krimi im Fernsehen und leistet mir Gesellschaft. Er ist überhaupt sehr interessiert am Thema, aber ich habe mir vorgenommen, meinen neuen Freund BeBo frühestens nach Ablauf der fünf bestandenen Konen oder spätestens nach sechs Wochen Training mit ins Bett zu nehmen. Vorher halte ich mich zurück, wegen des Wow-Effekts.
L.s erste Frage, sobald ich ihm von meinem Training erzähle, ist die gleiche Frage, die mir jeder, jeder, jeder Mann aus meinem Freundeskreis stellt. »Kannst du dann mit, äh, also da unten auch rauchen?« 14 Ich weiß nicht, was es damit auf sich hat. Wahrscheinlich haben die alle während ihrer sexuellen Prägephase irgendeinen alten Emmanuelle-Film gesehen, in dem das vorkam. Natürlich könnte ich das. Wenn ich einen 70 Gramm schweren Plastik-Eumel eine Viertelstunde lang festhalten kann, dann kann ich selbstverständlich meine Muskeln um eine Zigarette schließen und sie mit einer Kontraktion aufglimmen lassen. Und natürlich kommt dann da Rauch raus. Ich mache es aber nicht, ich bin ja nicht bescheuert.
Auch wenn L. sich das noch mehr wünscht als ein Motorrad der Marke Triumph.
Ich erkläre die Trainingsphase nach knapp sechs Wochen für beendet, mit den Konen bin ich einmal durch und ich habe tatsächlich täglich meine Trockenübungen gemacht. Ein erneuter Test bringt mir ein Gut ein und ich komme mir vor, als könne ich eine Abrissbirne halten, wenn nötig. Es ist so weit. Jetzt will ich es wissen.
Der Versuch, meine neuen Fähigkeiten an den Mann zu bringen, scheitert fast im Bett an der Sturheit von L. Er will nicht akzeptieren, dass eine lückenlose Dokumentation der Geschehnisse für die Statistik notwendig ist: »Alex, leg bitte den Block und den Stift weg, ich kann so nicht.« Als wir uns schließlich geeinigt haben und wild knutschend in Fahrt kommen, lasse ich das erste Mal meine Muskeln spielen. Dann passiert etwas Interessantes mit L.s Gesicht. Eben noch hat er mich liebevoll, lustvoll und etwas verträumt angesehen und plötzlich weicht dieser Blick einem Ausdruck völliger Erstauntheit. Mit hochgezogenen Augenbrauen, weit geöffneten Augen, einem leichten O-Mund und angehaltenem Atem hält er ganz still. So, als wolle er genau »hinhorchen«. Irgendwann löst sich seine Schockstarre und er sagt: »Interessant .«
Es wird dann noch interessanter. Zum einen für L., der aufrichtig Gefallen an meiner neuen, stufenlos regulierbaren Spannkraft findet. Zum anderen, und das finde ich jetzt wiederum sehr interessant, stellt sich heraus, dass mit angezogenem Beckenboden tatsächlich die Orgasmusrate steigt. Zumindest im Hause Alex R. Diese erfreuliche Tatsache scheint, laut Dr. Christian Albring, Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte, verschiedene Gründe zu haben:
Die meisten Lustnerven sitzen im Beckenboden und mitnichten in der Vagina.
Das BeBo-Training erhöht die Durchblutung, was eine leichtere Erregbarkeit bedeutet.
Die Kräftigung der Muskeln bewirkt, dass die Kontraktionen während des Orgasmus stärker sind und dieser damit intensiver ist.
Laut meiner Theorie bewegt sich auch einfach während des Anspannens die Klitoris mehr in Richtung des Geschehens, was sie sehr freut. Ich trinke aber auf jeden Fall ein Glas auf Dr. Albring, der Mann hat vollkommen recht. Ein Hoch auf den Beckenboden, was für eine entgegenkommende und überaus sympathische Muskelmatte. Obwohl ich es nicht geschafft habe, wie mancherlei Virtuosin, den Konus während meines Trainings auf und ab wandern zu lassen oder gar umzudrehen, so bringt er doch jede Menge Spaß. So viel Spaß, dass der gute L. letztens ein bisschen übermütig wurde. Es wurde gerade mächtig romantisch unter unserer Bettdecke, da hielt L. plötzlich inne. Es war ihm gerade eine solch absurde Idee in den Kopf geschossen, dass er selbst ganz überrascht war: Man könnte ja mit den Kontraktionen Melodienerkennen spielen! Oder SOS zwicken! Ich weiß nicht, ob es an dem gemeinsamen Lachen unter der Decke lag, an der vertrauten Stimmung, oder an der Flasche Cava, die wir an dem Abend geleert hatten, aber wissen Sie was? Ich hab’s gemacht.
Wie ich auszog, den G-Punkt zu finden
Es gibt Themen, da spaltet sich die öffentliche Meinung in zwei Lager, von denen ein jedes behauptet, das jeweilig andere hätte keine Ahnung. Zum Beispiel sind manche Leute von der Existenz
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