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Das Sexprojekt: Wie ich (mich) auszog, die beste Liebhaberin der Welt zu werden (German Edition)

Das Sexprojekt: Wie ich (mich) auszog, die beste Liebhaberin der Welt zu werden (German Edition)

Titel: Das Sexprojekt: Wie ich (mich) auszog, die beste Liebhaberin der Welt zu werden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Reinwarth
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gehen mit ihm in den Spa-Bereich. 47 Sie schließen die Türe hinter sich und sperren ab. Von jetzt an kommt hier niemand mehr hinein. Sie können sich in der Sauna, im Dampfbad, im Massageraum und in etwas, das sich Japanese Washing Zone nennt, vergnügen. Außerdem wartet eine gekühlte Flasche Champagner im Sandraum auf Sie. Dort können Sie sich bei indirekter Beleuchtung auf beheiztem Sand wälzen und via Beamer prickelnde DVDs gucken. Klingt das bitte heiß?
    Dieses Special heißt Sex on the beach . Ein anderes heißt Like Lovers do und verspricht eine heiße Überraschung auf dem Hotelzimmer. Vermutlich wegen Specials wie diesem wurde das Q zu one of the hottest hotels weltweit 48 gekürt.
    Hot, hot, denke ich, als ich die Internetseite des Hotels Q besuche. 49 Da erscheinen nämlich zunächst einmal zwei Damen in sehr erotischer Position.
    Das ist mir ja vollkommen neu, dass ein Hotel auf sexy macht und trotzdem in der ersten Liga der Seriösen und Designten mitspielt. Allein die ganzen Auszeichnungen für das Design sind der Hammer. Das Hotel Q zählt derzeit zu den 50 coolsten Hotels der Welt. Es ist in Berlin, in einer Seitenstraße des Kurfürstendamms, und hat weder ein Schild noch sonst irgendetwas am Haus hängen, was auf ein Hotel hinweist. Understatement total. Wäre es mein Hotel, ich hätte alle Lorbeeren in Goldbuchstaben an die Fassade gepappt:
Winner of the Interior Honour Award
Winner of the World Hotel Award (best stylish hotel)
Winner of Travel & Leisure’s Design Award (best design hotel worldwide)
    Vermutlich hätte ich mit den goldenen Lettern gleich: Gewinner von allem außen drangeschrieben. Schuld daran ist GRAFT. GRAFT ist ein Architekturbüro, gegründet von drei deutschen Architekten, die innerhalb kurzer Zeit zu den kreativen Superstars der internationalen Architektenszene aufgestiegen sind und die Lieblingsarchitekten von Brad Pitt wurden. Seine Häuser und die vieler anderer Hollywoodstars tragen ihre Handschrift. Das Herzstück des Hotels ist die Hotelbar. Und die ist nur Gästen des Hotels und ausgesuchten Mitgliedern vorbehalten. Damit die vielen Promis, die hier ihren Feierabend-Cocktail trinken, nicht gestört werden. Das klingt schon ziemlich gut – obwohl ich mir in wahnsinnig schickem Ambiente schnell einmal wie Aschenbrödel vorkomme … Je cleaner und perfekter die Umgebung, desto mehr wird mir bewusst, wie unglaublich schlecht ich in den Rahmen passe. Es sei denn, ich hieße Angelina Jolie oder käme deren Grad an Perfektion nahe. Mir fällt in solchen Situationen immer auf, dass mein Haar splisst, dass ich einen bis dato unsichtbaren Fleck auf dem Kleid habe oder mein kleiner Fingernagel eingerissen war, ich den Nagel daraufhin abgebissen habe und er jetzt aussieht wie eine Miniatur-Skyline der Alpen. Den legt man doch nicht guten Gewissens auf den Tresen vom best stylish hotel . Träfe ich Brad Pitt an der Hotelbar, mir würde als Erstes durch den Kopf schießen: Oh Gott, und ich hab eine Kartoffel in der Strumpfhose .
    Aber diesmal wird alles anders. L. und ich werden allein nackend im Spa herumspringen und es wird perfekt sein. Das Paket 50 ist zwar nicht billig, aber einmal im Leben möchte ich uns etwas richtig Luxuriöses gönnen. Ein Bonbon für L. und mich. Ich habe gebucht.
    »Ich habe gebucht.« L. blickt leicht verdattert auf die Buchungsbestätigung, die ich ihm hinhalte. »Das klingt toll«, sagt L. und sieht sich das Special genauer an. »Was ist denn eine Japanese Washing Zone?« Tja. Keine Ahnung. Wahrscheinlich irgendetwas wahnsinnig Schickes, aber wir werden es ja bald erfahren.
    Fast wären wir nicht mehr im Hotel angekommen, denn der Weg dorthin führt über den Ku’Damm und die Geschäfte sind noch offen! L. befürchtet, ich könnte das Hotelzimmer stornieren, um dafür bei Chanel einzukehren, und zieht mich weiter. In meinen Träumen laufe ich über einen roten Teppich auf die Hoteltüre zu, links und rechts halten Absperrbänder die Presse in Zaum. Ich setze kurz meine Audrey-Hepburn-Sonnenbrille ab, um den Fotografen genügend Zeit zu geben, ein hinreißendes Foto zu knipsen, das am nächsten Tag auf dem Cover der People erscheint, mit der Unterschrift:
    Who is this mysterious and amazingly good looking woman entering Hotel Q?
    Ein junger Mann in Uniform würde mir mit einer tiefen Verbeugung die Tür aufhalten und ich würde seine Hand nehmen und ihm großzügig lächelnd bedeuten, dass er sich vor mir nicht verbeugen müsste.
    In der

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