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Das Sexprojekt: Wie ich (mich) auszog, die beste Liebhaberin der Welt zu werden (German Edition)

Das Sexprojekt: Wie ich (mich) auszog, die beste Liebhaberin der Welt zu werden (German Edition)

Titel: Das Sexprojekt: Wie ich (mich) auszog, die beste Liebhaberin der Welt zu werden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Reinwarth
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Cava-Flasche bereits hinter beziehungsweise in mir, als ich den Schlüssel in der Tür höre. Ich lehne mich an unsere Küchenwand und lächle möglichst sexy unter meinem Hut heraus. L. bleibt in der Tür stehen und sieht mich einen Moment nur an. Dann fängt er leise und ganz langsam an das Intro von You can leave your hat on zu summen. Und grinst. Ich muss auch grinsen und nehme ihn an der Hand mit ins Wohnzimmer. Als L. auf dem Stuhl sitzt und die Musik startet, stehe ich breitbeinig vor ihm und fange an, mich in den Hüften zu wiegen. Wenn er lacht, bring ich ihn um, denke ich und dann: Intro, Jacke, Drehung, Hut, Krawatte ... oder war es: Intro, Jacke, Krawatte, Hut, tanzen ... Gut, dass ich mir in alter Prüfungstradition die Reihenfolge auf die Handinnenfläche geschrieben habe. Ich drehe mich einmal langsam, dabei kann ich spicken. Jetzt kommt der Gürtel, alles klar. Ich halte ihn an der Schnalle fest und ziehe ihn aus der Hose. Dann knalle ich ihn wie eine Peitsche mit einem Ende auf den Boden und ziehe ihn mir um den Hals. Als ich ein Ende durch die Schnalle fädle und mit einem Ruck zuziehe, vergesse ich leider, die andere Hand zwischen Gürtel und Hals zu legen und stranguliere mich deshalb ein bisschen, was meinem sexy Gesichtsausdruck schadet. Aber ich schaffe es, die Hose loszuwerden, ohne auf den Hintern zu fallen. Nur beim Wegwerfen hat sie etwas zu viel Schwung und fegt die Kopfhörer von L. vom Couchtisch, woraufhin L. zusammenzuckt. Während des nächsten Parts, bei dem ich in Unterwäsche und auf allen vieren auf ihn zukrieche, vermeine ich, so etwas wie Angst in seinen Augen zu sehen.
    Am Ende meiner Choreografie sitze ich nackt auf L.s Schoß und küsse ihn. Die Musik läuft noch weiter, ich war wohl etwas zu schnell. Zögerlich legt L. seine Arme um mich, als befürchte er, ich hätte den Gürtel noch hinter dem Rücken versteckt und schlage gleich wieder irgendwohin damit. »Wie fandest du es?«, das muss ich jetzt wissen, knutschen kann ich später. L. windet sich etwas und sucht nach Worten. »Schon schön«, sagt er, und dann Sachen wie ... noch kein Meister vom Himmel gefallen ... hat dir der Gürtel wehgetan ?... trotzdem ganz wunderbar ... meine Kopfhörer ... Und ich merke, wie eine Welle Selbstmitleid und Scham von meinem Bauch nach oben klettert, um mir als Wasser in die Augen zu steigen. Flupp, da ist das erste Tränchen. Erst jetzt komme ich mir wirklich nackt vor und ich mache mich ganz klein auf L.s Schoß, während ich ihm mit der rechten in die Seite haue. Er schunkelt mich ein bisschen und erträgt meine Hiebe heroisch. Er streichelt mir über die nasse Wange und legt seinen Kopf an meinen. Wie ein kleines Kind trägt er mich ins dunkle Schlafzimmer und legt mich auf dem Bett ab. Er deckt mich zu, drückt mir einen Kuss auf die Stirn und verschwindet im Wohnzimmer. Von dort fällt Licht ins Schlafzimmer und während ich kräftig den Rotz hochziehe, höre ich die ersten Klänge von Michael Bubl é s Feeling Good , das ist das Intro von meinem ersten Strip-Lied! Und in der Tür erscheint: L.
    Er lehnt im Türrahmen mit Hut auf dem Kopf und mit einer Krawatte, schnell umgebunden. Er steht kurz still und fängt dann an, langsam zu tanzen. Der Hut fliegt in die Ecke und mit dem Rücken zu mir knöpft er, langsam die Hüfte wiegend, sein Hemd auf. Die Musik spitzt sich zu und mit dem nächsten Pow! im Lied dreht er sich zu mir um und reißt sich das Hemd von den Schultern. Er lacht mich an und kommt auf mich zu, die Hände ausgestreckt: Er hat vergessen, die Manschettenknöpfe vorher zu öffnen. Ich muss lachen und als er sich die Jeans aufknöpft, fange ich an zu johlen und zu klatschen. Ungelenk steigt er aus der Hose und lässt sie wie ein Lasso über sich kreisen, sie fliegt ins Wohnzimmer, wo irgendetwas scheppernd zu Boden fällt. In Unterhose, Socken und mit der Krawatte um den Hals kommt L. auf allen vieren über den Boden auf mich zu und kniet schließlich vor mir im Bett. Er wird wahrscheinlich kein Chippendale werden, sein Musikgefühl ist unter aller Kanone und sein Hüftkreisen wird auch keinen Preis gewinnen. Aber in diesem Moment fließe ich fast über vor Liebe.

Aphrodisiaka
    »Nich’ lang schnacken, Kopp in ’ Nacken«, lallt Jana, als wir uns zuprosten. Dabei legen wir die Köpfe nach hinten und nuckeln an den kleinen braunen Glasfläschchen, auf denen Spanish Secrets steht. Wir sitzen an der Theke der Bar Vermont. Zu den kleinen braunen Fläschchen gibt es

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