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Das siebte Tor

Titel: Das siebte Tor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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Todestor geschlossen ist?« erkundigte sich Alfred besorgt. »Sind sie ganz von
den anderen Welten abgeschnitten?«
    »Das Tor ist geschlossen, aber die Kondukte
bleiben offen. Das große Allüberall tut weiter seine Arbeit und versorgt die
Zitadelle mit Energie, die sie weiterleiten nach Chelestra und Abarrach.
Chelestras Sonne beginnt sich zu stabilisieren, was zur Folge hat, daß die Meermonde
erwachen. So wird Chelestra in den Kreislauf der Welten eingegliedert.«
    »Und Abarrach?«
    »Abarrachs Zukunft ist ungewiß. Die Toten haben
es verlassen. Durch die vermehrte Wärme wird die Eishülle schmelzen. Regionen,
die jetzt noch im Kälteschlaf liegen, werden bald wieder bewohnbar sein.«
    »Aber wer soll dort wohnen?« Alfred legte die
Stirn in Falten. »Das Todestor ist geschlossen. Ohnehin hätten die Nichtigen es
nicht benutzen können.«
    »Nein«, antwortete der Drache, »aber ein Elf auf
Pryan – Paithan Quindiniar – führt Experimente fort, die sein Vater begonnen
hat. Experimente mit Raketen. Unter Umständen gelangen die Nichtigen früher
nach Abarrach, als du glaubst.«
    »Was uns betrifft, wir werden es nicht leicht
haben«, führte Vasu die Überlegungen weiter. »Doch wenn wir zusammenarbeiten,
können wir das Böse in Schach halten und dem Labyrinth ein gewisses Maß an
Frieden und Stabilität schenken.«
    »Wir bauen den Nexus wieder auf«, fuhr Baltasar
fort, »reißen die Mauer ein und das Letzte Tor. Vielleicht tun eines Tages
unsere beiden Völker den letzten Schritt und erwählen ihn sich zur gemeinsamen
Heimat.«
    »Ich bin froh. So froh.« Alfred wischte sich mit
dem ausgefransten Spitzenjabot über die Augen.
    »Ich ebenfalls«, sagte Haplo. Er legte den Arm
um Marit und drückte sie an sich. »Was uns jetzt noch zu unserem Glück fehlt,
ist unsere Tochter…«
    »Wir finden sie.« Marit schaute ihn liebevoll
an. »Gemeinsam.«
    »Aber«, Alfred fiel die Frage wieder ein, die er
schon früher hatte stellen wollen, »was, im Namen des Labyrinths, ist in Ramu
gefahren? Was hat ihn veranlaßt, von seinem Posten zurückzutreten?«
    »Ein kurioser Zwischenfall«, antwortete Baltasar
kopfschüttelnd. »Er ist verwundet worden, an einer ziemlich empfindlichen
Stelle. Und besonders merkwürdig ist, er scheint sich nicht selbst heilen zu
können.«
    »Wer hat ihn verwundet? Eine Drachenschlange?«
    »Nein.« Baltasar warf einen listigen Blick auf
Haplo und unterdrückte ein Lächeln. »Es scheint, der bedauernswerte Ramu wurde
von einem Hund gebissen.«
    Der verheerende Sturm, der über Arianus
hinwegfegte, legte sich ebenso schnell wieder, wie er losgebrochen war. Es
hatte nie ein vergleichbares Unwetter gegeben, nicht einmal auf Drevlin, das
in der Vergangenheit jede Stunde von schweren Orkanen heimgesucht wurde.
Einige der erschrockenen Bewohner der schwebenden Kontinente fürchteten, das
Ende der Welt sei gekommen, doch die vernünftigeren unter ihnen – dazu gehörte
Limbeck Schraubendreher – wußten es besser.
    »Wir befinden uns in einer Phase klimatischer
Turbulenzen«, sagte er zu Jarre oder zu dem Reisigbesen, von dem er glaubte,
es sei Jarre. Eine Bö hatte ihm die Brille von der Nase geweht, und die Gläser
waren zerbrochen. Jarre, praktisch und resolut, ging zu dem Besen hin und
nahm seinen Platz ein, ohne daß Limbeck den Unterschied bemerkte. »Klimatische
Turbulenzen, unzweifelhaft hervorgerufen von der vermehrten Aktivität des
Allüberalls, die eine Aufheizung der Atmosphäre bewirkt hat. Ich nenne das
Phänomen den Allüberall-Effekt.«
    Das tat er und hielt am selben Abend eine Rede
darüber, allerdings vor leeren Bänken, aufgrund der Tatsache, daß die
potentiellen Zuhörer damit beschäftigt waren, die Überschwemmungen in ihren
Wohnungen zu beseitigen.
    Für die Orte in den Mittelreichen bedeuteten die
heftigen Stürme eine große Gefahr, besonders für die großen, dicht
bevölkerten Elfenstädte. Doch auf dem Höhepunkt des Unwetters erschienen
einige Mysteriarchen – Zauberer höchsten Ranges unter den Menschen, Magier des
Siebten Hauses – und gebrauchten ihre magischen Kräfte, um die Elfen vor dem
Schlimmsten zu bewahren. So blieben die Schäden gering, und es gab nur wenige
Verletzte. Außerdem trug diese unerwartete und unerbetene Hilfe viel dazu bei,
das Verhältnis zwischen den noch vor kurzem erbitterten Feinden zu entspannen.
    Das einzige Gebäude, das von dem Orkan erheblich
in Mitleidenschaft gezogen

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