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Das siebte Tor

Titel: Das siebte Tor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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griff
sie nach seiner Hand und drückte sie an die Lippen.
    Mit der neuen Kraft, die ihn durchströmte,
kehrte auch das Bewußtsein der Gefahr wieder.
    »Wir können hier nicht bleiben«, sagte er und
richtete sich auf.
    Sie legte ihm beruhigend die Hände auf die Schultern.
»Wir sind in Sicherheit, wenigstens für den Augenblick. Vergiß, Haplo. Vergiß
die Angst und den Haß. Es ist vorbei.«
    Nein, da irrte sie sich. Es hatte gerade erst
angefangen.
    Er ließ sich auf das Laubpolster zurücksinken
und zog sie neben sich. »Ich werde dich nie wieder loslassen.«
    Sie legte den Kopf auf seine Brust, auf die
Herzrune, die Namensrune.
    Ein Sigel, in zwei Hälften gebrochen.
    Und durch den Bruch um so stärker.
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Kapitel 36
Das Labyrinth
    »Was ist mit ihm?« fragte eine weibliche Stimme.
Sie klang vertraut, doch Alfred fiel nicht ein, zu wem sie gehörte. »Ist er
verletzt?«
    »Nein«, antwortete der Mann. »Wahrscheinlich
wieder einmal ohnmächtig.«
    Ich bin nicht ohnmächtig! wollte Alfred
aufbegehren. Ich bin tot! Ich…
    Er hörte sich selbst einen krächzenden Laut
ausstoßen.
    »Na bitte, was habe ich gesagt? Er kommt zu
sich.«
    Vorsichtig schlug Alfred die Augen auf. Über ihm
wiegten sich die Zweige eines Baums. Er lag im weichen Gras, und eine Frau
kniete neben ihm.
    »Marit?« fragte er und schaute sie verwundert
an.
    »Haplo?«
    Sein Freund stand hinter der Frau.
    Marit lächelte und legte Alfred sanft die Hand
auf die Stirn. »Wie fühlst du dich?«
    »Ich… ich weiß nicht genau.« Auf das Schlimmste
gefaßt, unterzog Alfred seine Körperteile einer behutsamen Prüfung und war
überrascht, daß er keine Schmerzen spürte. Andererseits, in Anbetracht der
Umstände, hatte das vermutlich seine Richtigkeit. »Seid ihr auch tot?«
    »Du bist nicht tot«, belehrte ihn Haplo grimmig.
»Jedenfalls noch nicht.«
    »Noch nicht…«
    »Du bist im Labyrinth, mein Freund. Und wie es
aussieht, für ziemlich lange.«
    »Dann hat es funktioniert!« stieß Alfred hervor.
Er setzte sich auf, seine Augen glänzten. »Unsere Magie hat gewirkt! Das
Todestor ist…«
    »Geschlossen.« Haplo lächelte ernst. »Das Siebte
Tor ist zerstört. Die Magie hat uns hier abgeladen, und – wie schon gesagt –
für länger.«
    Alfred nickte. »Und die Schlacht?«
    Haplos Miene verdüsterte sich. »Wird bald
beginnen, Vasu zufolge. Er hat Ramu Friedensverhandlungen angeboten, aber der
Archont will nicht reden. Er behauptet, es wäre eine Falle.«
    »Die Wolfsmenschen und die Chaodyn sammeln sich
zum Angriff«, fügte Marit hinzu. »Am Waldrand ist es bereits zu ersten
Scharmützeln gekommen. Wenn die Sartan sich mit uns verbünden würden…« Sie
zuckte die Schultern. »Wir dachten, du könntest Ramu vielleicht umstimmen.«
    Alfred erhob sich steifbeinig. Es fiel ihm noch
immer schwer zu glauben, daß er nicht tot war. Um ganz sicherzugehen, kniff er
sich in den Arm – kein Zweifel, er lebte.
    »Ich glaube nicht, daß ich viel ausrichten
könnte«, sagte er bedauernd. »In Ramus Augen bin ich ebenso schlimm wie jeder
Patryn. Vielleicht sogar schlimmer.
    Und wenn er je herausfinden sollte, daß ich
meine Ma
    gie mit deiner verbunden habe…«
    »Und daß es gewirkt hat!« Haplo grinste.
    Alfred mußte ebenfalls lächeln. Er wußte,
eigentlich hatte er allen Grund, am Boden zerstört zu sein, doch er konnte
nicht anders. Ein unerklärliches Glücksgefühl perlte durch seinen Körper. Als
er den Blick über seine Umgebung wandern ließ, hielt er unwillkürlich den Atem
an.
    Zwei Tote lagen in der Mitte der Lichtung auf
einem Bett aus Laub. Der eine war in schwarze Gewänder gekleidet, die
knorrigen Hände auf der Brust gefaltet. Der andere war ein Nichtiger, ein
Mensch.
    »Hugh Mordhand!« Alfred wußte nicht, ob er
traurig oder froh sein sollte. »Ist er… ist er…«
    »Er ist tot«, sagte Marit leise. »Er gab sein
Leben im Kampf für mein Volk. Wir fanden ihn neben den Leichen mehrerer
Chaodyn, so, wie du ihn dort siehst. Gelöst, friedvoll. Sein Tod war für mich
ein Zeichen, daß« – ihre Stimme brach, und Haplo legte ihr den Arm um die
Schultern – »daß im Todestor etwas Schreckliches geschehen sein mußte. Und ich
wußte, ich sollte mich fürchten, aber ich hatte keine Angst.«
    Alfred brachte kein Wort heraus, nickte nur
stumm. Neben Hugh lag Xar, Fürst des Nexus.
    Haplo, der seinem Blick gefolgt war, erriet, was
er dachte. »Die Magie des Siebten Tores muß ihn

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