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Das siebte Tor

Titel: Das siebte Tor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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ihrer Stirn.
    Ushas Miene wurde weicher. »Ich verstehe«,
meinte sie. »Es tut mir leid für dich.« Sie nickte Marit zu, dann setzte sie
ihr Gespräch mit Vasu fort.
    »Auf meinen Rat haben unsere Leute – nun erneut
Gefangene des Labyrinths – ihre magischen Kräfte darauf konzentriert, das
Letzte Tor zu verteidigen. Wir bemühen uns, es offen zu halten. Wenn es sich
schließt…« Sie schüttelte düster den Kopf.
    »Das wäre unser Ende«, stimmte Vasu zu.
    »Die Todesrunen der Sartan auf der Mauer – so
lange ein Fluch – erweisen sich jetzt als Segen. Nachdem sie uns hierher
getrieben hatten, stellten die Schlangen fest, daß sie uns nicht durch das Tor
zu folgen oder auch nur in seine Nähe zu kommen vermochten. Wann immer sie die
Runen berühren, umhüllt sie knisterndes blaues Feuer. Sie brüllen vor Schmerzen
und weichen zurück. Zwar tötet dieses Feuer sie nicht, aber es scheint sie zu
schwächen.
    Natürlich verloren wir keine Zeit und
verschlossen mit dem gleichen blauen Feuer das Letzte Tor. Wir können nicht
hinaus, aber die Schlangen können es auch nicht versiegeln. Nachdem sie eine
Zeitlang versucht hatten, doch noch ein Schlupfloch zu finden, verschwanden sie
plötzlich.
    Jetzt berichten die Kundschafter, daß unsere
anderen Feinde – sämtliche Kreaturen des Labyrinths – sich in den Wäldern
hinter uns sammeln. Zu Tausenden.«
    »Das heißt, sie werden aus beiden Richtungen
angreifen«, sagte Vasu. »Uns an die Mauer zurückdrängen.«
    »Uns zerquetschen.« Usha ballte die Hände zu
Fäusten.
    »Vielleicht nicht.« Vasu überlegte. »Wenn wir
nun…«
    Er und Usha erörterten mögliche
Verteidigungstaktiken. Marit verlor das Interesse, ließ sie stehen und
wanderte ziellos herum. Xar – sie hatte ihm geglaubt, ihm vertraut.
    »Was geschieht jetzt?« erkundigte Alfred sich besorgt.
Ihrer Warnung eingedenk, hatte er gewartet, bis sie allein war, bevor er es
wagte, mit ihr zu sprechen. »Wie geht es weiter? Wo ist Fürst Xar?«
    Marit sagte nichts, statt ihrer antwortete der
Herr in Schwarz. »Fürst Xar ist nach Abarrach gegangen, wie es seine Absicht
war.«
    »Und Haplo ist bei ihm?« Alfreds Stimme bebte.
    »Ja, Haplo ist bei ihm«, bestätigte der Herr in
Schwarz leise.
    »Mein Gebieter hat Haplo nach Abarrach mitgenommen,
um ihn zu heilen!« Mit funkelnden Augen schaute Marit herausfordernd von einem
zum anderen, ob sie es wagten, ihr zu widersprechen.
    Alfred schwieg einen Moment, dann sagte er
ruhig: »Mein Entschluß steht fest. Ich gehe nach Abarrach. Vielleicht kann ich…«
Er streifte Marit mit einem scheuen Blick. »Vielleicht kann ich helfen«,
beendete er den Satz verlegen.
    Marit wußte nur zu gut, was er dachte. Auch sie
sah im Geiste die wandelnden Toten von Abarrach. Gestorbene, zu einem
widernatürlichen Leben erweckt. Sie erinnerte sich an die Qual in den
blicklosen Augen, die Verzweiflung der gefangenen Seele in ihrem Kerker aus
verwesendem Fleisch… Sie sah Haplo…
    Etwas schnürte ihr die Luft ab, ein dunkler
Schleier legte sich über ihre Augen. Sie spürte, wie fürsorgliche Arme sie
stützten, und überließ sich ihnen, solange die Dunkelheit währte. Als sie die
Schwäche überwunden hatte, stieß sie Alfred zurück. »Schon gut, mir fehlt
nichts«, sagte sie abweisend, um sich ihre Beschämung nicht anmerken zu lassen.
»Wenn du nach Abarrach gehst, gehe ich mit.«
    Sie wandte sich an den Herrn in Schwarz. »Wie
kommen wir dorthin? Wir haben kein Schiff.«
    »Ihr findet ein Schiff bei Fürst Xars Residenz«,
antwortete der Herr in Schwarz. »Oder vielmehr, bei seiner ehemaligen Residenz.
Die Schlangen haben sie niedergebrannt.«
    »Und das Schiff unversehrt gelassen?« Marit sah
ihn an. »Das ergibt keinen Sinn.«
    »Für sie vielleicht schon«, gab der Herr in
Schwarz zu bedenken. »Falls ihr ernsthaft entschlossen seid, müßt ihr bald aufbrechen,
bevor die Schlangen zurückkehren. Wenn sie den Drachenmagier entdecken, werden
sie nicht zögern, ihn anzugreifen.«
    »Wo sind die Drachenschlangen?« fragte Alfred
ängstlich.
    »Sie führen die Feinde der Patryn an: Wolfsmenschen,
Snogs, Chaodyn, Drachen. Die Armeen des Labyrinths sammeln sich zur
Entscheidungsschlacht.«
    »Von uns sind nicht mehr viele übrig, um ihnen
Widerstand zu leisten.« Marit zweifelte an ihrem Entschluß, Alfred zu
begleiten, als sie die kleine Schar der Patryn betrachtete und an die ungeheure
Zahl der Feinde

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