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Das siebte Tor

Titel: Das siebte Tor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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Allüberall, und diese
Energie könnte auch die Sonne Chelestras stabilisieren. Und wegen der
Zitadellen strömt wieder das Wasser durch die Kondukte von Abarrach…«
    »Wenn die Nichtigen dazu gezwungen sind, werden
sie lernen, sich selbst zu helfen«, warf Haplo ein. »Was wäre besser für sie?
Daß sie die Möglichkeit haben, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen? Oder
als unsere Marionetten zu existieren?«
    Alfred verfiel in nachdenkliches Schweigen. Ein
letztes Mal blickte er zurück. Die Sartanschiffe verströmten einen sanften,
bläulichen Schimmer, das Patrynschiff glich einem brennenden Stern.
    »Du hast recht, Haplo.« Alfred stieß einen
tiefen Seufzer aus. Er sah den Schiffen nach. »Aber warum hast du Marit mit
ihnen gehen lassen?«
    »Mir blieb keine andere Wahl«, antwortete Haplo
ruhig. »Sie trägt Xars Mal und ist mit ihm verbunden. Durch sie würde er von
unseren Plänen erfahren. Und es gibt noch einen anderen Grund.«
    Alfred hielt den Atem an.
    »Es besteht die Gefahr, daß wir durch die
Zerstörung des Siebten Tores auch uns zerstören. Ich bedaure, dir das antun zu
müssen, mein Freund, aber, wie gesagt, ich brauche dich. Ohne deine Hilfe kann
ich meinen Plan nicht ausführen.«
    Alfred stiegen die Tränen in die Augen, und ihm
steckte ein Kloß im Hals. Wäre Haplo bei ihm gewesen, hätte er ihn umarmt, aber
Haplo lag still und leblos in einem Verlies tief unter der Stadt Nekropolis.
Alfred tat das Nächstbeste und streichelte den Hund, der ihm mit einem wehen
Blick zu verstehen gab, daß er sich wünschte, endlich von dem Rücken des
Drachen herunterzukommen.
    Alfred strich ihm über das seidige Fell.
    »Ein größeres Kompliment hättest du mir nicht machen
können, Haplo. Du hast recht. Wir müssen diese Chance nutzen. Aber« – er
schüttelte zweifelnd den Kopf –, »aber hast du bedacht, zu welchem Schicksal
wir unser Volk unter Umständen verurteilen? Indem wir das Todestor schließen,
schneiden wir ihnen den einzigen Fluchtweg ab, und sie sind für alle Ewigkeit
im Labyrinth eingesperrt. Für alle Ewigkeit dazu verurteilt, sich gegenseitig
und die Schlangen zu bekämpfen.«
    »Ich habe darüber nachgedacht«, antwortete Haplo.
»Sie hätten die Wahl, oder nicht? Weiterzukämpfen – oder sich zu besinnen und
Frieden zu schließen. Und vergiß nicht, auch die guten Drachen haben den Weg
ins Labyrinth gefunden. Die Welle könnte sich ausgleichen.«
    »Oder uns alle wegspülen«, meinte Alfred
pessimistisch.
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Kapitel 23
Nekropolis,
Abarrach
    Der Feuerdrache trug sie so dicht an Nekropolis
heran, wie es ihm möglich war. Er schwamm in dieselbe Bucht, in der die Patryn
ihr Schiff versteckt hatten, dabei hielt er sich dicht am Ufer und mied den Sog
des Mahlstroms in der Mitte des Feuerteichs. Alfred warf einen Blick auf den
Strudel, auf die zähflüssige Lava, die sich träge im Kreis drehte, auf die
Dampf- und Rauchschwaden, die sich aus dem gähnenden Schlund kräuselten. Schaudernd
wandte er sich ab.
    »Ich habe immer geahnt, daß mit dem Hund etwas
nicht stimmt«, bemerkte Hugh Mordhand.
    Alfred lächelte trübe, dann wurde er wieder
ernst. Noch ein Problem, das er lösen mußte. Noch etwas, wofür er die
Verantwortung trug.
    »Sir Hugh«, begann er zögernd, »habt Ihr verstanden,
wovon die Rede war?«
    Hugh Mordhand betrachtete ihn schlau und zuckte
die Schultern. »Mir scheint, daß es ohne Bedeutung ist, ob ich verstehe oder
nicht.«
    »Ja«, antwortete Alfred müde. »Es ist ohne Bedeutung.«
    Er räusperte sich. »Wir… hm… sind auf dem Weg zu
einem Ort, der das Siebte Tor heißt. Dort, glaube ich… denke ich… Vielleicht
irre ich mich, aber…«
    »Das ist der Ort, wo ich sterben werde?« fragte
Hugh unumwunden.
    Alfred leckte sich über die trockenen Lippen.
Sein Gesicht brannte, und nicht von der Hitze des Feuermeers. »Wenn Ihr das
wirklich so wollt…«
    »Ich will es so«, sagte Hugh Mordhand bestimmt.
»Ich gehöre nicht mehr hierher. Ich bin ein Geist. Dinge geschehen, und ich
fühle sie nicht.«
    »Unbegreiflich.« Alfred war verwirrt. »Anfangs
war es nicht so. Als ich« – er stockte, aber die Stunde der Wahrheit war
gekommen – »als ich dich zurückrief, im Haus von Sinstrad.«
    »Vielleicht kann ich es erklären«, meldete sich
Jonathon zu Wort. »Als Hugh durch die Macht des Zaubers wiedererweckt wurde,
ließ er das Reich der Toten weit hinter sich. Er klammerte sich an das Leben
und an die

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