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Das Siegel der Finsternis - Algarad 1

Das Siegel der Finsternis - Algarad 1

Titel: Das Siegel der Finsternis - Algarad 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcus Reichard
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sich seine Untergebenen – Offiziere, Halbkapitäne und der Steuermann, allesamt rekrutiert aus den fähigsten Gredow-Kriegern – in demutsvoller Haltung und warteten auf den Ausbruch seines gewaltigen Zorns und das Blitzen seines Breitschwerts. Sie hatten versagt, und sie wussten es. Immerhin würde es ein schneller Tod sein, den sie seinen grausamen Foltermethoden bei weitem vorzogen.
    Doch der Admiral regte sich nicht, stand stumm und brütend da, die Hände hinter dem Rücken verschränkt. Sein düsteres Schweigen, seine Präsenz der scheinbaren inneren Versenkung entsetzten seine Männer, je länger sie andauerten, nur noch mehr, denn sie machten Drynn Durs nächsten Schrittunberechenbar. Endlich entließ er sie aus seinem Bann, indem er sich umdrehte und das Achterdeck verließ, um in seine Kajüte zurückzukehren.
    Die Gredows entspannten sich ein wenig, und Halbkapitän Neffel, ein gedrungener, feister Krieger mit verschlagenen Zügen, fauchte: »Was steht ihr hier herum? Lasst ein Landungsboot zu Wasser und segelt nach Dorlin, um die Hiron zu Hilfe zu holen! Sie soll uns in Schlepptau nehmen, sobald unsere Truppen den Hafen eingenommen haben. Los, macht schon, ihr faules Pack! Oder wollt ihr warten, bis der Admiral endgültig die Geduld verliert?«
    Die anderen Gredows knurrten und buckelten und machten sich daran, den Befehl auszuführen.

26
    Sobald die Spuren des Kampfes beseitigt, die toten Gredows ins Meer geworfen und die Verwundeten versorgt waren , berief Kapitän Harrid eine Versammlung an Deck ein. Glücklicherweise hatte es nur wenige Verluste gegeben, die Mannschaft hatte sich fast vollzählig eingefunden.
    »Männer, was heute geschehen ist, bedeutet nichts Gutes. Achests Truppen haben sich seit fast zwanzig Jahren nicht mehr gezeigt. Doch der Angriff auf Dorlin und auf ein Handelsschiff wie die Dakany ist eine offene Kriegserklärung des Todesfürsten gegen Algarad! Warum Achest gerade jetzt so handelt, darüber können wir nur spekulieren. Wahrscheinlich hofft er, durch einen Großangriff einen schnellen Sieg herbeizuführen. Die Insel liegt strategisch günstig. Nicht weit entferntvon der Todesinsel, könnte sie ein Außenposten für seine Streitkräfte werden, von dem aus er den Seeweg nach Süden und Osten kontrollieren würde. Dann wären sämtliche Handelsrouten unterbrochen. Aber er hat die Rechnung ohne uns gemacht! Die Dakany ist als einziges Schiff der Blockade entkommen. Sobald wir in Meledin sind, werden wir die Streitkräfte des Hochkönigs alarmieren. Wir müssen Andorin von der Invasion berichten, damit er über Gegenmaßnahmen entscheiden kann.«
    Die Männer brachten Hochrufe auf Andorin und die Ritter von Dan aus. Sie waren dem Herrscher von Algarad und seinen Rittern loyal ergeben und vertrauten dem Hochkönig.
    Tenan dachte zweifelnd, dass ihr Vertrauen und ihre Hoffnungen allzu schnell enttäuscht werden könnten. Er zog seinen Umhang fester über den Beutel, der um seinen Hals hing. Der Waldgeist Urisk hatte mit seinem Bericht nicht übertrieben. Achest hatte eine großangelegte, rücksichtslos durchgeführte Suchaktion nach dem Kristall begonnen, die selbst einen Krieg nicht scheute. Er zögerte immer noch, Harrid und Chast von dem wahren Grund seiner Reise zu erzählen. Tenan wusste nicht zu sagen, wie sie reagieren würden und ob er ihnen trauen konnte. Im Augenblick hielt er es für das Klügste, weiterhin zu schweigen.
    Harrid sprach weiter. »Es ist zu gefährlich, wenn wir auf der üblichen Route nach Norden segeln. Gut möglich, dass andere Schiffe die Verfolgung aufnehmen, um zu verhindern, dass wir von dem Angriff auf Gondun berichten können. Ich möchte nichts riskieren. Darum werden wir einen kleinen Umweg fahren. Wenn wir Glück haben, könnte er uns sogar ein wenig Zeit sparen.« Er wandte sich an seinen Steuermann. »Wir nehmen Kurs auf die Meerenge von Sinth!«
    Morn meldete Zweifel an. »Verzeiht, Kapitän, wenn ich Bedenken äußere. Auf der Fahrt dorthin wimmelt es von Gefahren: zuerst das Meer der Stille mit seinen unberechenbaren Winden, dann die Durchfahrt durch die Meerenge, schließlich ...«
    Harrid unterbrach ihn brüsk. »Das Risiko, von einem Dronth-Brecher verfolgt und aufgebracht zu werden, ist weitaus größer. Diesmal hatten wir Glück und konnten ihn in eine Falle locken, aber beim nächsten Angriff werden wir nicht noch einmal davonsegeln können. Nein, wir nehmen die Route durch die Meerenge. Du hast meine Befehle.«
    Der Steuermann

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