Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Titel: Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana R. K.
Vom Netzwerk:
.
    Ihre
Augen überflogen die kleingeschriebenen Worte ungeduldig, um herauszufinden, ob
etwas Schlechtes auf dem Pergament niedergeschrieben stand. Es war Hermokrates‘
Handschrift, er lebte also.
    Als
sie bereits aus dem Seitenwinkel den Namen ihres kleinen Verbündeten las,
verhakten sich ihre Finger in dem rauen Papier und ihre Zähne verbissen sich in
ihren Lippen, sodass diese eine unnatürlich dunkelrote Farbe annahmen und den
Kontrast zu ihrem heruntergekommenen Äußeren und der bleichen Haut verstärkten.
    „… Lisias und
die anderen leiden Hunger, doch sie sind wohlauf …“
    Worte
die sie erleichtert auf den Boden sinken ließen. Es ging allen gut, den Göttern
sei Dank. Eine große Last fiel somit von ihren Schultern und konnte sie
wenigstens zeitlich wieder klar denken lassen.
    Hermokrates’
Zeilen las sie im Verlauf des Tages noch einige Male. Er schrieb, wie sie auch,
kurze knappe Sätze, in denen er sie beruhigte was deren Wohlbefinden anging,
aber auch, dass Lisias des Öfteren nach ihr fragen würde, was ihr das Herz
brach, denn sie konnte ihm nicht sagen wo sie war, geschweige denn, dass sie
möglicherweise nie zurückkommen würde. Hermokrates fragte auch nicht wo sie sei
und respektierte somit ihre Bitte, die sie in ihren Zeilen an ihn gerichtet hatte,
auch nicht zu versuchen, sie zu finden. Er wusste, dass es ihr gut ging und das
genügte ihm bereits. Sie war alt genug ihren eigenen Weg zu wählen, dessen war
auch er sich bewusst, doch es fiel ihm schwer los zu lassen, dass bemerkte sie
immer, wenn er Abschied von einem Waisenkind nehmen musste. Sei es, weil es von
einer Familie aus der gehobenen Gesellschaft Athens gekauft wurde und ihm
deshalb von Arkios und seinen Schergen entrissen wurde oder weil es an einer
unheilbaren Krankheit, die leider viel zu oft die jungen Obdachlosen befiel,
starb und somit frühzeitig an Hades übergeben werden musste. Er hatte Serena
jedoch stets vor den königlichen Wachen versteckt. Niemand wusste genau, wo sie
sich aufhielt, wohlmöglich hätte man auch sie verkauft und das wollte
Hermokrates sicherlich nicht für die Stieftochter seines verstorbenen besten
Freundes.
    Während
sie in Erinnerungen schwelgte und verträumt immer und immer wieder die Worte
vor sich hin las, zog die Sonne am Fenster vorbei und der Tag neigte sich
allmählich dem Ende zu.
    Eine
Wache hatte ihr ein Tablett mit einer schleimigen Substanz in einer hölzernen
Schüssel herein gebracht, doch Hunger hatte sie nicht. Der Appetit wäre ihr bei
diesem Anblick sowieso vergangen und so ließ sie die Schüssel stehen und blieb
weiterhin in ihrer Ecke sitzen und starrte auf das Stück Pergament.
    Als
die Nacht hereingebrochen war und das lebensspendende Licht des Sonnengottes
von der Dunkelheit verschlungen wurde, saß sie noch immer hellwach unter dem Fenster,
durch das das schwache Licht des Mondes in ihre Zelle eindrang.
    Sie
beobachtete die Bewegungen vor der Eisentür. Oftmals waren es nur Ratten, die
sich hier herumtrieben, einmal wurde sogar eine andere Wache eingesperrt, die
jedoch nicht lange in der Zelle gegenüber von ihr saß, ehe sie wieder geholt
wurde. Was aus Arkios wurde, wusste sie noch immer nicht, doch in den Kerker
hatte man ihn nicht gesperrt, anders als sie.
    Wütend
schüttelte sie den Kopf um den Gedanken an diesen Tyrannen wieder aus ihrem
Kopf zu bekommen. Zeus, ihr Vater, hatte sich nicht einmal hier blicken lassen.
    Die
Ruhe vor dem Sturm , dachte sie sich. Ihre Strafe würde
folgen, dessen war sie sich sicher.
    Ein
leises Zischen holte sie plötzlich aus ihrer Gedankenwelt zurück und ließ sie
wieder auf sehen.
    Ihre
Augen waren geweitet vor Überraschung, als sie Athene unter einem schwarzen
Umhang erkannte. Sie schloss die Tür auf und trat ein, doch nicht alleine.
    Ihre
Begeisterung hielt sich in Grenzen, als sie ihn heute bereits zum zweiten Mal
zu Gesicht bekam - Helios. 
    Abwechselnd
sah sie zwischen den beiden hin und her. Sie wusste nicht was sie hier wollte,
geschweige denn was er hier suchte. Er war sicherlich nicht bei ihrem Vater
gewesen, denn die zwei schienen äußerst bedacht vorzugehen, dass ihr Erscheinen
niemand mitbekam.
    Ihre
Schwester kniete sich zu ihr runter und hielt ihr Gesicht zwischen ihren
Händen. Sie waren weich und warm, doch Serena war zu verwirrt über ihr
Erscheinen, dass sie Athenes Besorgnis erst gar nicht realisierte.
    „Serena,
wie geht es dir? Es tut mir so leid was geschehen ist. Ich wollte wirklich
nicht, dass es

Weitere Kostenlose Bücher