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Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Titel: Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana R. K.
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dies, dass sie das Medaillon ihres
Stiefvaters und somit auch das letzte Stück, was sie noch an ihre Vergangenheit
erinnerte, ablegen musste, doch konnte sie dies?
    Als
Athene die in sich gekehrte Halbgöttin schlussendlich wieder in ihr Gemach
führte, blieb ihr nicht verborgen, dass sie im Laufe des Gespräches, in dem
Zeus an den Einzelheiten des Planes feilte, den er und Hera geschmiedet hatten,
immer ruhiger wurde und letztendlich kein Ton mehr von sich gab.
    Die
Göttin der Weisheit hielt es für besser, es für diesen Abend dabei zu belassen
und brach das Gespräch ab, sodass sich Serena erst etwas ausruhen konnte und um
sich zu sammeln, doch Ruhe sollte sie nicht in ihrem alten Gemach finden.
    Die
junge Halbgöttin merkte schnell, dass Athene sie nicht zu dem Bediensteten-Korridor
führte.
    Sie
stiegen mehrere große lange Treppen hinauf.  Der Gang war dunkel, doch im
leichten Schein der Fackel, die Athene mitgenommen hatte, sah sie, dass der
Boden aus weißem Marmor bestand und große Statuen die Wände schmückten. Sie
glaubte zuerst, ihre Schwester sei so in Gedanken versunken, dass sie ganz vergessen
hatte, dass sie Serena in ihr Gemach führen sollte, doch als sie sich kurz zu
ihr umwandte, als ob sie sich vergewissern wollte, dass sie ihr noch folgte,
lächelte sie sogar leicht und ihr wurde klar, dass sie genau wusste, wohin sie
lief.
    Die
Göttin schickte sie durch eine Tür, unter deren Spalt sie helles Licht bemerkt
hatte. Dahinter kam ein großer heller Raum zum Vorschein. Prachtvolle Möbel,
ein großes Bett, sogar feingeknüpfte Teppiche auf dem Marmorboden, die ihn so
viel edler wirken ließen.
    Serena
trat mit weitaufgerissenen Augen ein und sah sich um. Es war einer Göttin
würdig. An den Raum grenzte sogar eine eigene kleine Therme an.
    Die
Halbgöttin hatte den Himmel auf dem Olymp gefunden. So viel Luxus hätte sie
sich nicht einmal in ihren kühnsten Träumen erhofft. Sie schien völlig
überfordert und wusste nicht damit umzugehen.
    „Ruh
dich aus, wir fangen morgen früh mit dem Training an!“, lächelte Athene leicht,
als Serena sich fragend zu ihr umdrehte, doch noch bevor sie ein Wort der
Überwältigung über ihre Lippen bringen konnte, das nicht wie kindliches Wimmern
klang, zog die Göttin die Türe hinter sich zu und ließ sie alleine.
    Als
sie sich ins Bett fallen ließ und das seidige Laken an ihre kühle Haut
schmiegte, ließ sie den Tag noch einmal Review passieren. Heras plötzlicher
Sinneswandel war wohl das außergewöhnlichste, was ihr in Erinnerung blieb. Ihre
verhasste Stiefmutter, die für ihre eifersüchtige und Stiefkinder hassende Art
bekannt war, war dabei ihr zu helfen. Sie wollte sie retten, sie – die
Halbgöttin, die sie bloßgestellt hatte und eine Respektlosigkeit an den Tag
legte, wie sie der Olymp sicherlich noch nicht gesehen hatte. Dann Athene, sie
schien nicht begeistert von Zeus‘ Plan. Kein Wunder, sie war einer der wenigen,
von der Serena wirklich glaubte, dass sie sich um ihr Wohl sorgte und bereits
die Folgen vor Augen hatte, wenn das Vorhaben scheitern sollte.
    Gedankenversunken
blickte sie aus dem Fenster und sah den großen Mond gerade vorbeiziehen, doch
dieser war nicht der einzige, der sie beobachtete. 
    Das
schwarze Federknäul auf dem großen Fenstersims kam ihr gleich bekannt vor.
Aufgeregt erhob sie sich und verhedderte sich dabei fast im Laken.
    „Cybele!“
Die kleine Eule war ihr gefolgt und wartete scheinbar sehnsüchtig auf ein Stück
Pergamentpapier.
    Serena
zögerte kurz und sah auf den großen massiven Holztisch, der den Mittelpunkt des
Raumes bildete. Darauf  erspähte sie ein großes Tablett mit frischem Obst - Athene
dachte immer mit.
    Sie
nahm das Tischtuch und knotete es zu einem kleinen Sack. Vier Äpfel verstaute
sie darin, mehr konnte sie der kleinen Cybele nicht zumuten. Sie band den
kleinen Sack auch nicht an ihre dürren Beinchen. Sie sollte die Möglichkeit
haben, ihn fallen zu lassen wenn es notwendig war, denn das letzte was sie
wollte war, Cybele auf dem Gewissen zu haben, weil ein Tischtuch voller Äpfel
sie in die Tiefe gezogen hatte und sie wie ein Stein auf dem Boden aufschlug.
Bei dieser kranken Vorstellung schüttelte sie den Kopf und kritzelte ein paar
Worte auf die Rückseite des Pergaments, da sie kein neues zur Hand hatte.
    Eine
Weile stand sie noch da, blickte in die Nacht hinaus und sah zu, wie Cybele in
der Dunkelheit verschwand und das helle Tischtuch eins mit dem Schwarz der
Finsternis

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