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Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Titel: Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana R. K.
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blieb ihr im Halse stecken. Der Ekel vor ihrem eigenen Körper überwältigte
sie wieder und versetzte sie in einen regelrechten Schrubb-Wahn. Immer ruppiger
jagte sie den Schwamm über ihre gereizte Haut, bis sie sich an einigen Stellen
rot färbte und anfing zu jucken. Erst als sie völlig außer Atem war und ein
schmerzlicher Krampf in ihrer Hand sie daran hinderte weiter zu machen, hielt
sie inne und bekam wieder einen klaren Kopf.
    Sie
sah sich um und blickte auf die Kleidung, die Helia herein gebracht hatte.
Bereits aus dieser Entfernung sah sie, dass es sich nicht um einen gewöhnlichen
Chiton für Bedienstete handelte und so wurde sie neugierig.
    Langsam
stieg sie aus dem warmen Nass und empfand die kühle Luft, die außerhalb der
Wanne herrschte, als recht unangenehm. Eilig lief sie deshalb zu dem Podest und
schnappte sich das Gewand. Feinste Seide - Die Robe einer Göttin.
    Irritiert
musterte sie den beigefarbenen aufwändig verarbeiteten Stoff, der keinesfalls
für eine einfache Halbgöttin gedacht war, doch sie konnte nichts anderes
anziehen, also streifte sie sich die enganliegende Robe über und steckte sich
ihre langen nassen Haare hoch. Es war ein angenehmes Gefühl, die weiche Seide
auf der Haut zu spüren.
    Ein
paar Mal drehte sie sich im Kreis und sah zu, wie der leichte Schleier, der
sich um ihre Schultern legte, durch die Luft glitt. Nun war sie wirklich eine
Prinzessin, jedenfalls fühlte sie sich wie eine.
    Doch
dann klopfte es plötzlich an der Tür und ohne ein Wort der Erlaubnis, öffnete
diese sich kurze Zeit später. Athene trat mit gefalteten Händen ein und
musterte Serena neugierig. Sie umkreiste sie einmal, als wäre sie ein Stück
Vieh auf dem Markt.
    „Es
steht dir wirklich gut!“, lächelte sie dann erleichtert und zupfte die
ärmellose Robe zurecht.
    „Ich
denke nicht, dass ich so etwas tragen sollte …“, erwiderte die junge Halbgöttin
leise und sah an sich herunter, doch Athene ging erst gar nicht darauf ein.
    „Zeus
möchte dich sehn!“,  entfuhr es ihr zögernd, als sie ihr die Tür wies.
    Serena
sah entsetzt zu ihr auf. Sie fürchtete sich regelrecht vor dieser Begegnung und
wollte sie einfach nur hinter sich haben, doch nun, da sie wusste, dass sie ihr
unmittelbar bevorstand, wünschte sie sich, es würde erst gar nicht zu einer
kommen.
    „Aber
ich …“ Serenas Stimme brach vor Aufregung, was auch ihrer Schwester nicht
verborgen blieb.
    „Mach
dir keine Sorgen. Es wird schon“, entfuhr es der Göttin mit einen angenehmen
Ton, der Serena jedoch nur bedingt beruhigen konnte.
    Sie
atmete tief durch und folgte ihrer Schwester dann schweigend durch die Gänge.
Es herrschte eine unheimliche Stille im Olymp, Hypnos hatte sowohl Götter als
auch Bedienstete in den Schlaf gewogen. Wahrscheinlich waren sie und Zeus die
einzigen, die noch wach waren.
    Vor
der großen steinernen Tür, die zu Zeus‘ Arbeitszimmer führte, blieb Athene
stehen und drehte sich noch einmal zu ihr um. Sie wollte nur sicher gehen, dass
Serena bereit war, doch sie wusste, dass sie das nie sein würde. Sie war auf
dem Weg zur Schlachtbank und sie war sich dessen bewusst. Zeus würde nun ihre
Bestrafung verkünden.
    Hera
war es, die ihr für einen Moment Hoffnung gab. Gerade die Göttin, die versuchte,
sie los zu werden, hatte versucht, sie zu beruhigen und ihr versichert, dass
Zeus sie nicht vom Olymp stoßen würde, doch nun, da sie den mächtigen Gott nur
eine steinerne Tür von sich entfernt wusste, schwand jegliche Hoffnung dahin
und wich panischer Angst.
    Als
Serena wieder einen klaren Gedanken gefasst hatte und ihrem Schicksal mit
erhobenem Haupt entgegen treten wollte, sah sie sich jedoch bereits inmitten
des Szenarios.
    Zeus,
ihr Vater, Herrscher über den Olymp und mächtigster Gott, erhob sich aus seinem
Ledersessel und kam mit finsteren Blicken direkt auf sie zu. Sein weißes Haar
glänzte im Mondschein, das durch die schmalen Fenster schien und seine Strenge
unterstrich.
    Serena
schluckte schwer und trat einen Schritt zurück, als er immer näher kam. Sie
erwartete eine schallende Ohrfeige, eine heftige Auseinandersetzung,
irgendetwas, was sie wünschen ließe, sie würde im Boden versinken. Mit dem, was
jedoch dann folgte, hatte sie sicherlich nicht gerechnet.
    Er
zog sie ruckartig an sich und schloss sie in seine Arme.
    Wie
angewurzelt stand sie da und blickte über seine Schulter hinweg.
    Hera
stand in der Tür und beobachtete die beiden mit verschränkten Armen. Ihre
Gesichtszüge

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