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Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Titel: Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana R. K.
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und Fabelwesen, die mit Farben an die Decke
gebannt wurden, hatten im dunklen Schein der Nacht jeglichen Glanz verloren.
Auch die riesigen Statuen der Götter, die an den Wänden aufgereiht wurden,
wirkten außerhalb der Leuchtweite der Fackeln und Kronleuchter wie schwarze Gestalten,
die in der Finsternis lauerten. Dabei stach ihr vor allem eine direkt ins Auge.
    Die
nach unten gebogenen Ziegenhörner eines Helmes. Das Gesicht darunter war nicht
zu erkennen. In einer Hand hielt er eine aus Stein gefertigte große
sichelartige Sense – Hades, ohne Zweifel, doch Serena fragte sich, ob der Herr
der Unterwelt auch in der Realität so aussah. Die unvorhersehbare Berührung
durch Athene holte sie jedoch aus ihren Gedanken, noch ehe sie sich den
Herrscher genauer ansehen konnte und ließ sie zusammenfahren.
    „Bleib
in meiner Nähe!“, flüsterte Athene auffordernd und zog sie am Arm mit sich auf
die freie Fläche des Raumes, auf der sich bereits die anderen Götter versammelt
hatten.
    Sie
fing Zeus‘ Blicke auf, der, als er sie erblickte, erleichtert aufatmete und sie
und ihre Schwester hinter seinen Rücken schob.
    Die
junge Halbgöttin verstand nicht recht was vor sich ging, doch die Götter, die
hohen Olympier, schienen sich vor etwas zu fürchten und dies bedeutete für sie
sicherlich nichts Gutes.
    Serena
sah in die einzelnen Gesichter der olympischen Götter. Hera, Artemis, Apollon,
Hermes sogar Demeter war hier. Lange hatte sie die seltsame Göttin nicht mehr
gesehen. Das letzte Mal war sie gerade wenige Tage auf dem Olymp gewesen und wurde
von ihr gewarnt. Eine Warnung, die sie anfangs noch als unbegründet empfand, doch
es waren diesmal nicht die Worte, die sie an sie gerichtet hatte und sie
verwirrten, es war ihr Aussehen.
    Erschien
sie zu Letzt noch in einem alten abgetragenen Gewand, glanzlosem Schmuck und
bleichem Gesicht, wirkte sie nun vollkommen verändert. Ihre Haare zusammengesteckt,
trug sie ein feines blassgrünes Gewand, das ihre Figur betonte. Auch der
goldene Schmuck und das olympische Medaillon um ihren Hals glänzten wie neu und
unterstrichen ihr zart geschminktes Gesicht, das sie um einige Jahre jünger
wirken ließ.
    Athene
riss Serena plötzlich an sich und starrte sie mit weitaufgerissenen Augen an,
sodass sie für einen Augenblick entsetzt zusammenfuhr.
    „Hör
mir zu! Egal was heute Abend passiert, du darfst auf keinen Fall Angst oder
Unsicherheit zeigen, hast du mich verstanden?!“, zischte sie fast schon
bedrohlich, sodass es Serena einen kalten Schauer über den Rücken jagte. Noch
nie hatte sie ihre sonst so ruhige Schwester so nervös und außer Kontrolle erlebt,
doch noch ehe sie ihr in irgendeiner Weise antworten konnte, ertönte ein lauter
Schlag von der anderen Seite des Raumes.
    Reflexartig
stellte Athene sich schützend vor sie und schnellte ebenso wie die anderen um.
    Die
großen Flügeltüren zum Festsaal waren aufgeflogen und stießen an die Marmorwand
dahinter. Ein kalter Windhauch ließ einige Fackeln an den Wänden ersticken und
hüllte die Götter in ein unheimliches schwaches Licht. Totenstille . Nur
ihren eigenen Atem konnte die junge Halbgöttin vernehmen. Hin und wieder
klopfte ihr Herz bis zum Hals, ehe es kurz aussetzte und sie glaubte, sie würde
das Bewusstsein verlieren. Für einen Moment glaubte Serena sogar, das Krächzen
einer Krähe zu hören, doch sie war von der plötzlichen Rauchdecke abgelenkt,
die wie eine Schlange auf dem Boden zur Tür hereinkroch. Sie konnte nichts
sagen, sie konnte sich nicht bewegen, sie konnte nicht einmal atmen vor
Entsetzen.
    Die
unheimliche Kälte, die eintrat, als sich die Rauchschwaden ihren Weg in das
Innere des Raumes bahnten und sich dort schließlich zu einer Wand
zusammenschlossen, fuhr durch ihren Körper und ließ sie erzittern.
    „Sie
sind da …“, keuchte Athene leise und hielt den Atem an, während sie Serenas
Hand in ihrer fast zerdrückte. Die Halbgöttin verstand nicht, doch sie war zu
überwältigt und gleichzeitig zu erschrocken, dass sie nicht einmal die
Schmerzen wahrnahm, die ihr ihre Schwester zufügte.
    Mit
einem Mal erstarb jegliches Wortgelächter und eine eiserne Stille trat ein, die
Serena zunehmen verunsicherte.
    Keine
Emotionen zeigen , dachte sie sich. Darin war sie sonst
eigentlich geübt, doch nun, in dieser Situation, fiel es ihr unverständlicherweise
schwer.
    In
den dunklen Rauchschwaden entdeckte sie dann die Umrisse einiger Gestalten, die
näher zu kommen schienen. Der Kloß, der sich

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