Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)
Kopf
hoch.
Ein
weiterer spitzer Schrei entfloh ihren Lippen und sie verzog schmerzverzerrt ihr
Gesicht.
Er
war noch immer eine Armlänge von ihr weg, doch selbst aus dieser Entfernung war
der Geruch nach Tod und Blut unverkennbar und tränkte seine Kleidung. Dies
waren keine Götter!
Er
rüttelte schmerzliche Erinnerungen wach, die Serena zu verdrängen versuchte,
doch in diesem Moment hatten physische und psychische Schmerzen sie in ihrer Gewalt.
Ein
schrecklicher Alptraum. Dies konnte nur ein grausamer Alptraum sein, doch die
kratzende Stimme der schwarzen Gestalt riss sie wieder in die Realität zurück.
„Welch
hübsche kleine Trophäe. Ich bin davon ausgegangen, es wäre schwerer dich zu finden!“,
lachte er finster, sodass es ihr einen kalten Schauer über den Rücken laufen
ließ.
„Er
wird sich freuen!“, krächzte die andere und stimmte in dieses grausige Lachen
mit ein.
Serena,
unfähig zu atmen oder zu sprechen, starrte ihren Gegenüber entsetzt an,
unwissend ob sie ihm gerade in die Augen schaute oder nicht, doch als er ihr
näher kam, spuckte sie ihm reflexartig ins Gesicht. Sie wusste nicht wieso sie
das tat, es würde ihn wohl kaum blenden und seine Rache würde fürchterlich
werden, doch in diesem Augenblick wusste sie sich einfach nicht anders zu
helfen.
Die
schwarze Gestalt hielt inne, schien davon jedoch nicht sonderlich beeindruckt
und wischte sich den feinen Speichel wieder weg. Anschließend packte er sie am
Hals und riss sie vom Boden weg. Ihre Füße baumelten in der Luft. Kein Halt,
der ihr Sicherheit gewehrte. Die restliche Luft entfleuchte aus ihrem Körper
und ließ das Bild vor ihren Augen nach und nach verschwimmen. Nur der stechende
Schmerz in ihrem Hals und in ihrem Rücken ließen ihr keinen Augenblick Ruhe und
rüttelten sie immer wieder wach.
Verzweifelt
packte sie seine Hände, als wolle sie sich an ihnen festhalten, doch sie war zu
schwach um seinen Griff zu lockern und der faulende Geruch seines Gewandes erfüllte
sie mit einem Würgereiz.
Nur
noch wenige Momente trennten sie von der Besinnungslosigkeit, doch Serena
versuchte stand zu halten, vergebens.
Ihr
Körper wurde schwerer. Die Schmerzen verschwanden mit dem schallenden Gelächter
ihrer Peiniger im ewigen Nichts und selbst ihre Augenlieder zwangen sie sie zu
schließen und sich von der Nacht einnehmen zu lassen. Und obwohl diese längst
geschlossen waren und so die Dunkelheit über sie hereinbrach, wurde es
plötzlich grell, sodass die junge Halbgöttin ihre Augen zusammenpetzen musste,
um nicht durch geschlossene Lieder geblendet zu werden. Eine unerträgliche
Hitze legte sich auf ihren Körper, ehe der kraftraubende Griff um ihren Hals
locker ließ und sie auf dem harten Untergrund aufkam.
Erschöpft
blieb sie liegen und schaute auf. Der Mann, der sie eben noch erwürgen wollte,
war verschwunden. Die Grasfläche vor ihr war bis auf dem Boden verkohlt und
glühte an einigen Stellen noch immer. Serena musste nicht lange überlegen, um
zu wissen, was aus ihrem Peiniger geworden war.
Der
andere sank auf seine Knie und sackte schließlich ganz zu Boden. Aus seinem
Rücken, da glaubte sie ihre alte Schwertklinge herausragen zu sehen, doch
sicher sagen konnte sie es in diesem Zustand nicht. Nur nach und nach klärte
sich ihr Blick wieder und Serena erkannte die Silhouette einer Gestalt, die
langsam auf sie zukam.
„Nein
… Nein!“, keuchte sie luftringend und versuchte sich auf dem Boden davon zu ziehen,
wohin war ihr in diesem Augenblick völlig egal, doch weit kam sie nicht. Ein unsanfter
Griff an den Schultern zog sie zurück und ließ sie mit den Armen wie eine
wildgewordene Furie um sich schlagen.
„Serena,
beruhig dich!“
Die
junge Halbgöttin hielt inne. Sie kannte sie. Sie kannte diese Stimme, doch das
war unmöglich. Verwundert blickte sie auf und nach und nach erkannte sie im
schwachen Schein des Mondlichtes die leuchtendgrünen Augen, die sich ihr zu
Beginn noch verwehrten.
„Haben
sie dir etwas getan? Hast du Schmerzen? Kannst du aufstehen?“ Sichtlich besorgt
musterte er sie und rüttelte sie leicht, als sie keine Antwort vernehmen ließ.
Zu Verwirrt war sie über sein Erscheinen zu so später Stunde.
Wieso
war er hier, wie kam er her und wie hatte er sie gefunden?
Sie
schüttelte hektisch ihren Kopf, als das unsanfte Rütteln des Sonnengottes
unerträglich wurde. Sie wollte nicht, dass er sich um sie sorgte, dass er ihr
half.
Noch
einmal wiederholte er seine Worte, diesmal jedoch mit
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