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Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Titel: Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana R. K.
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und drehte sich
schließlich ganz mit verschränkten Armen zu der Halbgöttin um, die es wieder
geschafft hatte, ihre taffe Fassade um sich herum zu errichten, um sich vor Eos
zu schützen, doch es würde nicht lange dauern, bis die Göttin diese eingerissen
hatte.
    „Und
das soll darauf schließen, ich sei keine Bedienstete? Der Herr wird einen guten
Grund gehabt haben, mich her zu holen.“
    „Da
bin ich mir sogar sicher!“, lächelte Eos plötzlich frech und biss sich
nachdenklich auf die Unterlippe. „Er hatte schließlich auch einen guten Grund
mich anzulügen. Mein Bruder ist ein so schlechter Lügner, müsst ihr wissen!“ Serenas
Gesicht entgleiste abrupt.
    „Weshalb
sollte er euch anlügen?“, entgegnete sie zögernd. Ihre Lippen waren
staubtrocken und fühlten sich an wie raues Papier. Sie hatte in diesem Moment,
in dem sie verzweifelt versuchte sich zu verteidigen, völlig vergessen, dass
sie eine Göttin vor sich hatte.
    Eine
Weile schwieg Eos wieder und Serena zog sich in sich zurück. Sie hasste es,
wenn die Göttin das tat. Es ließ sie so unberechenbar wirken, denn sie konnte nicht
sagen, was als nächstes kommen würde.
    „Ich
hatte gehofft, dass könne mir eine Bedienstete sagen, die das Medaillon des
Olymps um den Hals trägt - Tochter des Zeus!“
    Stille!
    Serena
stand regungslos da. Noch Augenblicke später stand sie wie angekettet an der
Wand, bewegte nicht einmal den kleinen Finger, blinzelte nicht mit den Augen
und rümpfte auch nicht ihre Nase, doch dann trafen die Worte auch bei ihr auf
Gehör und sie konnte einen entsetzten Aufschrei gerade noch unterdrücken, ihre
Hand schnellte jedoch reflexartig an den Hals, wo sie das kühle Gold zu greifen
bekam. Sie hatte ganz vergessen es abzulegen, als sie ihren Dienst hier antrat.
Wie konnte sie so dumm sein? Wieso hatte Helios sie nicht darauf hingewiesen?
Ein genervtes Knurren entfuhr ihr, als sie versuchte die Wut auf sich selbst herunterzuschlucken.
Das sah ihr wieder ähnlich. Die eigenverschuldete Dummheit jemand anderem in
die Schuhe schieben zu wollen. Nichts desto trotz wusste die Göttin es. Sie
wusste alles! Was sollte sie nun sagen?
    Beklemmung
machte sich in ihr breit. Jede Sekunde, die verging, fühlte sich endlos lang
an. Eos‘ ernste Blicke ruhten noch immer auf ihr und beobachteten jeden
einzelnen Muskel ihres Körpers. Ob sie wohl gerade darüber nachdachte, wie sie die
junge Halbgöttin aus dem Weg schaffen sollte?
    Serenas
Atem ging schwer und in diesem Moment wünschte sie sich, er würde ganz
aussetzen, doch die Moiren schienen ihr diesen Gefallen nicht tun zu wollen.
    Und
plötzlich lief alles wie ein Film vor ihren Augen ab. Die Nebentür ging auf und
herein trat ein völlig ahnungsloser Sonnengott.
    Er
sah überrascht zu seiner Schwester, die noch immer mit verschränkten Armen an
der leuchtenden Kugel stand und dann zu ihr, zu einer jungen Halbgöttin, die
sich eingeschüchtert, wie ein Kind, das man einer schlimmen Tat beschuldigte,
an die Wand presste und seinen Blicken auswich. Seine Schultern senkten sich.
Jegliche Strenge verschwand aus seinem Gesicht und wich einer verzweifelten
Erleichterung. Ihm war binnen weniger Augenblicke klar, dass seine Schwester Bescheid
wusste.
    Ungehindert
nutzte die junge Halbgöttin diesen unachtsamen Augenblick und rannte los, griff
nach der Türklinke auf der anderen Seite des Raumes und riss die Tür auf.
    In
schnellen Schritten flüchtete sie die große Treppe hinauf und brachte so viel
Abstand wie möglich zwischen sich und die Tatsache, dass man sie entlarvt hatte
und wieder war es ihre Vergangenheit, die der Auslöser war.
    Sie
musste alleine sein. Sie musste nachdenken. Sie musste einfach weg!
     
    Leise
heulte der Wind und blies die kühle Luft durch die Nacht.
    Serena
saß zitternd auf der großen Plattform und spähte in die Dunkelheit hinaus. Sie
wusste nicht wie lange sie schon hier saß, doch sie wusste, dass es nicht lange
genug war. Noch konnte sie ihre Zehen spüren, auch wenn sie nach und nach taub
wurden.
    Ihr
Zähneklappern hörte sie schon gar nicht mehr. Und die auf der Haut prickelnde
Kälte, die nach und nach von ihrem Körper Besitz ergriff, war bei weitem
erträglicher als der Gedanke, wieder einen Fuß in den Sonnenpalast zu setzen.
Helios würde sie zurück zum Olymp schicken. Das war es doch eigentlich was sie
wollte oder? So wirklich sagen konnte sie das nicht, denn sie wusste nicht, wie
sie ihrem Vater dann noch gegenüber treten sollte. Würde er

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