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Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Titel: Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana R. K.
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Wind
schwebten und wie lange dünne Finger nach ihr griffen.
    Sie
hatte keine Ahnung warum, doch sie wusste, dass sie ihr Ziel erreicht hatte. Es
war eine körperliche Erleichterung, die sie selbst die Schmerzen in ihren Füßen
vergessen ließ.
    Als
das aufflackernde Licht zum Greifen nahe war, bremste sie sich selbst aus und
blieb schließlich stehen. Nur wenige Augenblicke später kehrte der Schmerz in
Form eines unangenehmen Kribbelns in ihren Füßen zurück, doch ihre Aufmerksamkeit
war längst an etwas gefesselt, das sie sich nicht erklären konnte.
    Die
tief bläuliche Farbe einer in der Luft schwebenden Flamme erinnerte sie an das offene
weite Meer, an einem sonnigen, wolkenlosen Tag. Nicht ein Luftzug brachte sie
aus ihrer perfekten Form, die Serena schlussendlich dazu verleitete, näher
heranzutreten, doch die bittere Kälte wurde mit jedem Schritt, den sie tat,
unerträglicher. Und als sie ihre Hand hob und sie langsam über die Flamme
bewegte, als ob sie prüfen wolle, wie heiß diese war, verschwamm das Bild vor
ihren Augen und sie tauchte ein in die schwarze Welt der Finsternis.
     
    Sie
blinzelte einige Male und sammelte sich, ehe sie sich streckte und auf den
Rücken drehte. Ihre Blicke zur Decke gerichtet, wollte sie erst einmal richtig
wach werden, bevor sie sich aus dem Bett erhob. Sie war ein regelrechter Morgenmuffel.
Und obwohl sie die letzten Nächte ohne besondere Vorkommnisse oder Alpträume
durchgeschlafen hatte, quälte sie sich dennoch jeden Morgen in ihrem Bett herum
und versuchte sich vor ihren bevorstehenden Dienstmädchenpflichten zu drücken.
    Erst
jetzt erinnerte sie sich wieder genauer. Zuvor waren es nur einzelne
Bilderfetzen, die sich nun jedoch zu einem Band zusammenschlossen.
    Verwundert
stützte sie sich auf ihre Unterarme und ließ ihren Traum noch einmal an sich
vorbeiziehen. Es wunderte sie nicht, dass sie geträumt hatte, obwohl ihre
letzten Nächte erinnerungslos an ihr vorübergezogen waren. Vielmehr verwunderte
sie es, dass sie, während sie geträumt hatte, jedes einzelne Gefühl, das sie in
dieser Zeit empfand, der kühle Wind, der feuchte Boden, die Erschöpfung und
selbst die schmerzenden Füße, spürte, als wäre es Realität, als wäre es keine
Einbildung ihrer Fantasie, keine Fiktion ihrer Gedanken. Erst jetzt, hinterher,
fiel ihr auf, dass irgendetwas seltsam war, was ihr, während sie den Traum erlebt
hatte, jedoch nicht auffiel. Sie spürte jedes körperliche Empfinden, das ihr
die Reise erschwerte, doch an ein psychisches Empfinden hatte sie keinerlei Erinnerung.
Keine Aufregung, keine Angst, nicht einmal Verwirrung, als sie die bläuliche
Flamme erblickt hatte. Umso irritierter schien sie nun, da ihr nicht entging,
wie absurd dieser Traum eigentlich war, doch es war besser als von den
unheimlichen Erinnerungen ihrer Vergangenheit zu träumen, die mit jeder Nacht
schlimmer geworden waren, doch dies hatte endlich ein Ende.
    Einen
prüfenden Blick richtete sie auf den Traumfänger an ihrem Bett, als wolle sie
sicher gehen, dass er noch an seinem Platz hing. Mittlerweile war es für sie
unvorstellbar eine weitere Nacht ohne ihn zu verbringen, auch wenn sie dies vor
Helios niemals zugeben würde.
    Helios
– Sie hatte es fast vergessen.
    Eilig
zog sie ihre Bediensteten-Uniform an, machte sich so gut es ging zurecht und
rannte schnellen Schrittes in den Thronsaal, wohin Helios sie auch die Tage
zuvor geschickt hatte. Sie war keine Bedienstete des engeren Kreises, dennoch
war es dem Sonnengott nun lieber, sie in seiner Nähe zu wissen, doch es war
bereits das dritte Mal, dass sie zu spät kam. Antheia würde sie in der Luft
zerreißen wenn sie davon Wind bekäme. Und als hätte sie es nicht schon geahnt,
stand zwischen ihr und den goldenen Türen zu Helios‘ Thronsaal die
kleingeratene alte Frau und erwartete sie schon mit einem mürrischen Blick. Ihr
rechter Fuß wippte ungeduldig auf und ab, wie immer, wenn sie unzufrieden war.
    „Du
bist zu spät! Ich weiß nicht, wo du her kommst, dass du dir dort möglicherweise
so etwas erlauben konntest. Hier dienst du einem Gott, da ist Zuverlässigkeit
und Respekt wohl nicht zu viel verlangt!“, zischte sie sie an, als sie wie eine
alte Hyäne um sie herumstreifte und an ihrem Gewand zupfte. Serena ließ es
widerstandslos über sich ergehen, denn sie wusste, je weniger sie sich wehrte,
desto schneller hielt sie den Mund und ließ von ihr ab.
    „Enttäusch
mich ja nicht!“, fauchte sie ihr noch nach und schickte sie

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