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Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Titel: Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana R. K.
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anschließend mit
einem gefüllten Krug in den völlig stillen Raum.
    Serena
schaute nur einen Moment auf, in dem sie sich vergewissern wollte, dass auch
wirklich jemand hier war.
    Helios
saß in seinem goldenen Thron versunken. Sein auf der rechten Lehne abgestützter
Arm verdeckte seine Augen, doch sie war sich sicher, dass er wusste, dass sie
den Raum betreten hatte. Dicht neben ihm standen Eos und Darius. Angesichts der
Situation, die sie vorfand, als sie hereingeplatzt war, hatte sie wohl eine
hitzige Diskussion unterbrochen. Eine, die sie nicht mithören sollte, wie so oft.
    „…
wie auch immer … das hat noch Zeit“, sagte Darius gelassen, als er sich wieder
dem Sonnengott und seiner Schwester zuwandte. Er hatte ihr ein leichtes
Zunicken geschenkt und anders als Helios, nickte sie ihr ebenfalls freundlich
zu. Seitdem sie über das kleine Geheimnis Bescheid wusste, war sie nicht mehr
so verschlossen und zynisch ihr gegenüber. Ein Problem weniger, um das Serena
sich sorgen musste.
    Langsam
trat sie an des Herrschers Thron heran, ihre Blicke auf den Boden gerichtet, so
wie Antheia und schon Athene vor ihr sie dazu angewiesen hatten. Sie hob den
Krug und füllte den Becher auf, den Helios locker in seiner Hand hielt, wobei
der beißend süße Geruch des Nektars ihre Sinne benebelte.
    Noch
immer würdigte der Sonnengott sie keines Blickes, doch sie hatte gelernt damit
umzugehen. Sie war zu einem ungünstigen Moment herein gekommen, nur wollte sie
wissen, wobei sie gestört hatte.
    „Darf
ich euch noch etwas bringen?“, fragte sie vorsichtig in die Stille hinein und
sah dabei gezielt zwischen Eos und Darius hin und her, doch es war Helios, der
sie abwinkte, sie allerdings noch immer nicht ansah.
    „Nein
… Nein, das war es, danke. Du kannst gehen!“, erwiderte er angespannt und
Serena merkte schnell, dass etwas geschehen sein musste. Er war abweisend und
schien sie nicht schnell genug wieder loswerden zu können. Und
höchstwahrscheinlich hatte das Geschehene irgendetwas mit ihr zu tun.
    Ohne
einen weiteren Moment zu verschwenden, machte sie einen kleinen Knicks und warf
Eos und Darius, der sich dann mit verschränkten Armen von ihr abwandte, einen
kurzen Blick zu, ehe sie sich auf den Weg zur erlösenden Tür machte. Die
Situation war wirklich ernst. Darius hatte nicht einmal einen lässigen Spruch
auf den Lippen. Stattdessen sah er sie an, als wäre sie eine Fremde. Unheimlich .
    Als
sie wieder die Tür hinter sich schloss und sich einen Augenblick an sie lehnte,
hörte sie, wie Eos das Gespräch wieder aufnahm, doch verstehen konnte sie kein
einziges Wort.
    Etwas
angefressen stellte sie den Krug zurück auf den Nebentisch und machte sich
wieder auf den Weg in ihr Gemach, doch sobald sie den Raum betrat und ihre
Blicke unweigerlich auf ihr zerwühltes Bett und den daran hängenden Traumfänger
fielen, erinnerte sie sich wieder an den seltsamen Traum, den sie diese Nacht
hatte. Nie hatte sie etwas Vergleichbares erlebt.
    Die
Träume, die sie sonst immer hatte, waren Ereignisse aus ihrer Vergangenheit, insbesondere
eines, das sie oft und immer wieder anders erlebte, doch der letzte Traum war
anders. Seit Tagen hatte sie nicht mehr geträumt, dank Helios‘
gewöhnungsbedürftigen Geschenk, doch nun hatte sie wieder einen. Einen, der sie
nicht mit Angst erfüllte und sie schweißgebadet aufstehen ließ, doch er
verwirrte sie, denn in jenem Moment, als sie tief in dieser Traumwelt festsaß,
fühlte sich die raue Erde unter ihren Füßen, das kühle Nass der Schweißperlen
auf ihrer Stirn und selbst der warme Schauer auf ihrer Haut so real an, dass
sie, erst nachdem sie erwacht war, realisieren konnte, dass es nur ein Traum
war.
    Die
Unruhe in ihr war wieder geweckt. Nichts konnte sie in diesem Moment
festhalten. Sie wollte raus, raus aus dem Gefängnis, das man ihr zugeteilt
hatte und ihr immer mehr die Luft zum Atmen raubte.
    Als
wäre sie auf der Flucht, riss sie die Türe auf und rannte durch die Korridore,
die strudelförmige Treppe hinauf, auf die große Plattform. Obwohl die Luft hier
oben viel dünner war, konnte sie erst jetzt richtig atmen. Sie schnappte nach
Luft und schloss ihre Augen, als wolle sie ein Stoßgebet gen Himmel schicken,
doch es war die Last, die von ihr abfiel. Sie fühlte sich mit einem Mal viel
leichter. All ihre Sorgen hatten in diesem Moment keinerlei Bedeutung mehr, auch,
dass sie erneut den Dienst schwänzte, welch eine Wohltat.
    Wie
immer ließ sie sich vor den Pferdestatuen

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