Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Titel: Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana R. K.
Vom Netzwerk:
angespannt,
als sie realisierte, welch eine Gefahr im Inneren des Berges schlummerte. Erst
jetzt begriff sie und blendete die Realität um sich herum dann völlig aus.
    Die
Olympier versuchten etwas zu schützen, was unter dem Olymp lag, etwas, das
einfach alles auslöschen könnte, was sie geschaffen hatten … auch sie selbst.
Aus diesem Grund waren sie so versessen darauf, dass alles was nicht göttlich
war und dem sie somit nicht trauen konnten, sich vom Olymp fern hielt.
    Perplex
schreckte sie auf und sah fragend zu Helios, der nun angespannt auf sie
hinabblickte. Seine Lippen bewegten sich.
    „Was
hast du gerade gesagt?“, fragte sie irritiert und schüttelte verständnislos den
Kopf.
    Helios
hielt inne und schien kurz zu überlegen.
    „…
das Siegel … es war früher eine bläulich brennende Flamme. Sie wurde die Kalte
Flamme genannt, da man in ihrer Gegenwart nichts weiter als eine
erdrückende Kälte vernahm, die die Tore zu diesem verbotenen Reich schützen
sollte und all jene, die sich von Gier und Machthunger leiten ließen durch eine
einzige Berührung mit dem Tod bestrafte, ganz gleich ob Schattenkreatur, Mensch
oder Gott … doch diese Flamme selbst verbarg ungeahnte Kräfte, denn mit der
Macht ein unsterbliches Wesen nur durch eine Berührung zu töten, befürchtete
man, dass sich diese Macht schon bald jemand zu Nutze machen würde, um die Welt
ins Chaos zu stürzen, also nahmen die Moiren sie vor vielen Jahrtausenden an
sich. Seit jeher hüten wir die unheilvollen Mächte in den Tiefen des Olymps mit
diesem heiligen Bund …“
    Serenas
Gesicht war völlig geistesabwesend. Sie hatte dem Sonnengott schon nach seinem
ersten Satz nicht mehr zuhören können. Sie hoffte, sie hatte sich verhört und
bat ihn aus diesem Grund darum, das Gesagte noch einmal zu wiederholen, doch
auch dann verstand sie dasselbe.
    Ihr
Körper zitterte und ihre Haut glich einer schneebedeckten Winterlandschaft.
Wieder und wieder gingen ihr seine Worte durch den Kopf, ließen sie nicht mehr
los, legten sie in Ketten und entzogen ihr die Luft zum Atmen.
     
                …
die bläulich brennende Flamme …
     
    „Ich
habe sie gesehen …“, entfloh es ihren Lippen keuchend, sodass es kaum lauter
als ihr Atem war, doch laut genug, dass eine unheimliche gezwungene Stille
eintrat.
    Eos
wandte sich langsam zu ihr um. Auf ihre Stirn zeichnete sich eine wahrhaftige Berg-
und Talfahrt aus Haut und hervorstechenden Adern ab und jeglicher Glanz war aus
ihren einst leuchtenden Augen verschwunden, sodass sie nun matt und leblos
wirkten.
    „Was
meinst du?“, fragte sie misstrauisch nach.
    „Ich
habe sie in meinen Träumen gesehen …“
    Ein
tiefes Keuchen entfuhr der plötzlich kleinlauten Halbgöttin. Helios presste sie
mit seinem Körper an die Wand. Er hatte die Augen eines Wahnsinnigen und seine
Stimme schwankte zwischen tief und schrill, was Serena verängstigte. Dieser
betörend anziehende Duft, den seine Kleidung verströmte, konnte sie in diesem
beängstigenden Augenblick auch nicht mehr beruhigen. Sie versuchte seinen
durchdringlichen Blicken auszuweichen und sich seinem festen Griff zu entziehen,
doch sie war machtlos gegen die göttlichen Kräfte des Herrschers.
    „Was
hast du gesehen Serena? Du musst uns genau sagen, was du gesehen hast!“, schrie
er, als er sie fester an die Wand drückte und die Luft aus ihrer Lunge weichte.
    Eos
und Darius mussten zusammen einschreiten um ihn zurückzuziehen. Er war völlig
in Rage geraten und ließ sich kaum noch beruhigen. Ihre Worte hatten etwas in
ihm ausgelöst, dass scheinbar nicht nur sie verunsicherte. Und obwohl sie Angst
vor der Reaktion des Sonnengottes hatte, erzählte sie ihnen, was sie vergangene
Nacht geträumt hatte. Sie erzählte ihnen von ihrem Empfinden, während sie in
Morpheus‘ Reich gefangen war, von der eisigen Kälte, die von ihrem Körper Besitz
ergriffen hatte, von der Umgebung, die ihr unheimlich und dennoch vertraut
schien und auch von der blauen Flamme, die vor ihr in der Luft schwebte, der Kalten
Flamme , die sich in Luft auflöste, als sie nach ihr greifen wollte.
    Schweigend
standen sie da und begafften sie wie ein Tier in einem Käfig.
    Eine
halbe Ewigkeit verging, ohne dass einer von ihnen ein Wort an sie gerichtet
hatte. Dieses eiserne Schweigen trieb Serena in den Wahnsinn und ließ sie immer
nervöser werden, denn es versicherte ihr, dass dieser Traum nicht unbedeutend
war.
    Kopfschüttelnd
wandte sich Helios dann von der

Weitere Kostenlose Bücher