Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Titel: Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana R. K.
Vom Netzwerk:
sie den Kopf und sah in die angespannten Gesichter von Eos und
Darius. Ihnen war es völlig egal, was Zeus oder ein anderer Olympier davon
hielt, ein ihnen gegebenes Versprechen zu brechen und Serena wünschte sich,
dass auch Helios einmal so denken würde.
    Sie
wandte sich schweigend von ihm ab. Sie würde Helios niemals trauen können,
niemals seine Denkweise und seine Loyalität gegenüber ihrem Vater Zeus verstehen.
Er erwartete schließlich nichts von ihm, er wollte nichts von ihm, er mochte
ihn nicht einmal sonderlich. Und dennoch stand er hinter ihm und stärkte das Lügengerüst,
das er um sie herum errichtet hatte und trug somit die Verantwortung, wenn es
einstürzen und sie unter sich begraben würde.
    „Seit
einigen Monaten werden gezielt Dörfer angegriffen und ausgelöscht, in denen
Halbgötter lebten. Es wurden keine Überlebenden zurückgelassen …“, entfuhr es
Helios dann mit niedergeschlagener Stimme, als er seine Hände vor sich faltete
und auf den Ellenbogen abstützte.
    Alle
sahen ihn verblüfft an, doch Serenas Gesicht entgleiste gerade zu. Nicht nur,
dass er einen Schritt getan hatte, den sie niemals von ihm erwartet hatte, auch
die Tatsache, dass ihr dieses Thema nicht fremd war, erschütterte sie sehr. Das
Gespräch, das sie vor einigen Monaten vor Zeus‘ Gemächern belauscht hatte,
handelte auch von ausgelöschten Dörfern. Damals war er gestorben. Er .
War er ein Halbgott? Ein Sohn des Zeus und somit ihr Halbbruder, der in einer
blutigen Nacht seinen Tod fand?
    Verzweifelt
versuchte sie ihr Entsetzen zu unterbinden und Worte zu finden, die ihrer
Stimmung Ausdruck verleihen konnten, doch die anhaltende Stille setzte sie
zunehmend unter Druck und ließ kein Ton von ihr verlauten.
    „Wir
befürchten, dass diese Gestalten, die dich auf dem Olymp angegriffen haben, die
gleichen waren wie die, die die Dörfer angreifen …!“
    „Aber
was haben sie davon?“, erwiderte Serena zögernd, nachdem Eos ihr den Druck nahm
und die Stille durchbrochen hatte.
    „Es
kann viele Gründe haben. Gezielter Hass gegen Halbgötter. Verbreitung von Angst
und Schrecken unter den Sterblichen … Zwietracht zwischen den Göttern säen, um
somit einen Krieg heraufzubeschwören … Wir wissen es nicht …“ Darius‘ Stimme
wurde leiser, als Eos ihm einen finsteren Blick zuwarf.
    „…
vielleicht, weil sie etwas suchen … oder jemanden …“, flüsterte Serena
nachdenklich und sah zum Sonnengott auf, der völlig zurückhaltend an seinem
Tisch saß, seinen Kopf auf seinen Händen abgestützt und seine strahlenden Augen
auf sie gerichtet. Seine Blicke sprachen Bände. Er hatte die gleiche
Befürchtung.
    Darius
und Eos sahen sich fragend an. Zweifellos hatten sie nicht die gleiche
Eingebung wie er und Serena, wie konnten sie auch, schließlich waren sie nicht
bei dem Vorfall auf dem Olymp dabei.
    Helios
erhob sich plötzlich von seinem Stuhl und lief um den Tisch herum, direkt auf
Serena zu, die mit gesenktem Kopf zu ihm aufsah.
    „Sie
hat Recht!“, ließ er verlauten und wandte sich dann den anderen beiden zu.
    Sichtlich
irritiert sah Serena zu ihm auf. Hatte er ihr wirklich Recht gegeben? Hatte sie
sich verhört? Dies schienen auch Darius und Eos zu denken, denn ihre Gesichter
verzogen sich ebenso wie ihres.
    „Sie
haben das Risiko auf sich genommen, auf den Olymp zu kommen um eine grausame Botschaft
zu hinterlassen und deren eigenes Leben zu riskieren. Wenn es ihnen nur darum
gegangen wäre Zwietracht und Angst zu säen und ihren Hass gegen Halbgötter auszuleben,
indem sie diese wahllos abschlachten, hätten sie ihr Beuteschema wohl auf die
Halbgötter bei den Sterblichen begrenzt, doch stattdessen wagen sie sich an
einen so gefährlichen Ort, direkt vor die Tore des Göttersitzes und
hinterließen auch noch eine eindeutige Botschaft! Jemand, der all diese Mühe
auf sich nimmt, handelt mit einem Plan und nicht aus einer Laune heraus …“
    Abrupt
wandte Serena sich von ihnen ab und rieb sich unwohl die Arme. Seine Worte schmissen
sie in die Vergangenheit zurück. Sie erlebte noch einmal jenen Abend mit all
seinen grauenvollen Details. Ihre Schmerzen, der Gestank des Todes, das Blut
und … Helia.
    Ein
berauschendes Gefühl durchfuhr ihren Körper. Ihre Haare stellten sich zu Berge.
Eine Gänsehaut jagte die nächste. Ihre Lippen zitterten wie bei einem Erdbeben.
Ihr Hals wurde staubtrocken und jeder Atemzug fühlte sich an wie das Schlucken
von rostigen Nägeln.
    Leise
hauchte sie in die Stille hinein

Weitere Kostenlose Bücher